Titel: | Neue und nüzliche Methode die Dampfkessel von Dampfmaschinen mit Wasser zu versehen, auf welche Methode sich John S. Williams zu Maysville, Grafschaft Mason, Kentucky, am 17. November 1830 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 44, Jahrgang 1832, Nr. XXXI., S. 161 |
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XXXI.
Neue und nuͤzliche Methode die Dampfkessel
von Dampfmaschinen mit Wasser zu versehen, auf welche Methode sich John S. Williams zu
Maysville, Grafschaft Mason, Kentucky, am 17. November 1830 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Franklin Journal im Repertory of
Patent-Inventions. Februar 1832, S. 82.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
[Neue und nuͤzliche Methode die Dampfkessel von
Dampfmaschinen mit Wasser zu versehen.]
1) Es ist ein Wasserbehaͤlter noͤthig, welcher in horizontalem Niveau
mit der Hoͤhe stehen muß, auf welcher das Wasser in dem Dampfkessel, oder in
den Dampfkesseln, die gespeist werden muͤssen, erhalten werden soll.
2) Der Wasserbehaͤlter muß sich in das Speisewasser oͤffnen, und zwar
durch eine Verbindung, welche mit einer Klappe versehen ist, die sich gegen den
Wasserbehaͤlter oͤffnet. Das Speisewasser muß hoͤher stehen,
als der Wasserbehaͤlter, so daß dasselbe von selbst einlaufen, oder mit einer
Pumpe eingetrieben, oder durch einen luftleeren Raum eingezogen wird.
3) Der Wasserbehaͤlter muß sich unter der Hoͤhe, auf welcher man das
Wasser in dem Kessel erhalten will, in den Kessel, der gespeist werden soll,
oͤffnen, und zwar durch eine Verbindung, welche mit einer Klappe versehen
ist, die sich gegen den Kessel oͤffnet.
4) Der Dampf, welcher sich in dem Kessel uͤber dem Wasser befindet, muß sich
durch eine Verbindung, die nach Belieben geoͤffnet oder geschlossen werden
kann, in den oben erwaͤhnten Wasserbehaͤlter ergießen.
5) Der Wasserbehaͤlter muß sich oben durch eine Verbindung, die gleichfalls
nach Belieben geoͤffnet oder geschlossen werden kann, in die
atmosphaͤrische Luft oder einen leeren Raum oͤffnen.
Den Gesezen der Hydrostatik gemaͤß wird nun hieraus erhellen, daß wenn der
Dampf des Kessels von dem Wasserbehaͤlter abgeschlossen, und die Verbindung
zwischen diesem und der atmosphaͤrischen Luft oder dem Vacuum
geoͤffnet ist, das Speisewasser durch die in No.
2 beschriebene Verbindung in den Wasserbehaͤlter einfließen und denselben
fuͤllen wird.
Ebenso ist es klar, daß wenn man dann die unter No. 5
beschriebene Verbindung schließt, und den Dampf durch die Verbindung No. 4 in den Wasserbehaͤlter einlaͤßt, das
Wasser in dem Behaͤlter und in dem Kessel auf gleiche Hoͤhe kommen
wird.
Es wird ferner erhellen, daß durch abwechselndes Oeffnen und Schließen der in No. 4 und 5 beschriebenen Verbindungen der
Wasserbehaͤlter so lang abwechselnd mit Speisewasser gefuͤllt und
wieder in den Kessel entleert werden wird, als dieses abwechselnde Oeffnen und
Schließen fortgesezt wird. Es ergibt sich mithin, daß der Kessel nicht nur auf diese
Weise von Außen mit Wasser versehen wird, sondern auch, daß das Wasser in dem Kessel
nie uͤber eine Linie steigen oder fallen kann, uͤber deren Niveau der
Wasserbehaͤlter den Kessel, waͤhrend des einmaligen Fuͤllens
und Entleerens des Wasserbehaͤlters, gehoͤrig mit Wasser versehen
kann.
Erklaͤrung der Zeichnung. Fig. 33.
A ist der Dampfkessel. B der
Wasserbehaͤlter. C das Speisewasser. D, D sind Klappen, E, F
Haͤhne. Wenn der Hahn E geoͤffnet und F geschlossen ist, so wird der Druk in dem Kessel die
Klappe zwischen diesem Kessel und B schließen, und das
Speisewasser durch die Klappe, welche sich zwischen dem Wasserbehaͤlter und
C befindet, in den Wasserbehaͤlter B einfließen. Schließt man E
und oͤffnet man F, so wird der Dampf aus dem
Kessel in B eindringen, und durch seinen Druk die
aͤußere Klappe schließen, die innere hingegen oͤffnen; und in Folge
hievon wird das Wasser in den Kessel einfließen und darin so hoch stehen, wie in dem
Wasserbehaͤlter. Die Capacitaͤt oder der Rauminhalt des
Wasserbehaͤlters uͤber der Wasserlinie muß dem Verbrauche an Wasser,
welcher waͤhrend des Fuͤllens und Leerens des Wasserbehaͤlters
Statt hat, gleich seyn. Wird das abwechselnde Oeffnen und Schließen von E und F unterhalten, so
wird, so lang sich in C Wasser befindet, das Wasser in
dem Kessel nie uͤber die Wasserlinie steigen, noch unter dieselbe
herabsinken.