Titel: | Neue Methode oder neuer Apparat zum Heizen der Zimmer, auf welchen sich Richard Trevithick, Ingenieur zu Saint Aith, Grafschaft Cornwallis, am 21. Februar 1831 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 43, Jahrgang 1832, Nr. XLIII., S. 187 |
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XLIII.
Neue Methode oder neuer Apparat zum Heizen der
Zimmer, auf welchen sich Richard
Trevithick, Ingenieur zu Saint Aith, Grafschaft
Cornwallis, am 21. Februar 1831 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Register of Arts. Octbr. 1851, S.
197.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Trevithick, neuer Apparat zum Heizen der Zimmer.
Wir haben schon oft Gelegenheit gehabt, sagt das Register
auf das Guͤnstigste von der Heizmethode der Zimmer mittelst heißen, in
Roͤhren herumfließenden Wassers zu sprechen. Nach dieser Methode
stroͤmt das Wasser, wenn es erhizt ist, von dem oberen Theile des
Dampfkessels oder Gefaͤßes, in welchem es erhizt wird, aus, gibt seine Hize
waͤhrend seines Laufes ab, und kehrt dann an dem unteren Theile in den Kessel
zuruͤk. Hr. Trevithick hat in der Absicht, die
Vortheile des Wassers als Erwaͤrmungsmittel fuͤr Zimmer zu benuzen,
ohne dabei die ausgedehnten und kostspieligen Einrichtungen, die bisher dazu
noͤthig waren, anwenden zu muͤssen, folgende Vorrichtung ausgedacht.
Er umgibt naͤmlich einen tragbaren Ofen mit einer Kammer mit heißem Wasser,
der in Fig.
49 dargestellt ist. aa ist die
Wasserkammer; b der Feuerherd; c das Aschenloch; d ein inneres
Ofenthuͤrchen; e ein aͤußeres, welches
sowohl den Feuerherd als das Aschenloch verschließt; f
endlich ist eine Rauchroͤhre, die nach Belieben abgenommen werden kann. An
dem Scheitel der Wasserkammer ist ein Pfropfen oder eine Sicherheitsklappe
angebracht, durch welche der Dampf entweichen und das Wasser nachgefuͤllt
werden kann. Soll nun dieser Apparat angewendet werden, so bringt man die
Rauchroͤhre mit einem Rauchfange in Verbindung, und heizt in b, bis das Wasser in a zum
Sieden kommt. Dann wird die Rauchroͤhre abgenommen, die Oeffnung, mit welcher
sie in Verbindung stand, so wie die Ofenthuͤre e
verschlossen, und der Apparat, der auf kleinen Raͤdern oder Rollen ruht, in
das Zimmer gebracht, welches geheizt werden soll. Ist es moͤglich, in dem
Zimmer selbst die Verbindung der Rauchroͤhre mit einem Rauchfange
herzustellen, so kann man den Apparat auch gleich in diesem Zimmer erhizen. Der
Apparat wird so lang Waͤrme ausstrahlen, bis seine Temperatur von 212°
F. (80° R.) bis auf die Temperatur des Zimmers herabgesunken ist, wozu er
einige Stunden braucht, und worauf er, wenn es noͤthig ist, neuerdings erhizt
werden kann. – Sollen Kirchen oder andere große Gebaͤude auf diese
Weise geheizt werden, so kann man dem Apparate eine Cylinderform und eine bedeutend
groͤßere Hoͤhe geben. Diese Form des Apparates sieht man in Fig. 50, an
welcher a den Rost, bb
den Kessel oder die Wasserkammer, ccc eine Reihe
senkrechter Roͤhren vorstellen, die durch das Wasser emporsteigen, um die
Waͤrme ausstrahlende Oberflaͤche zu vermehren. Die Luft wird
naͤmlich, so wie sie erwaͤrmt wird, in diesen Roͤhren
emporsteigen, und dadurch eine bestaͤndige Circulation bewirken, durch welche
die Verbreitung der Waͤrme in dem Gemache bedeutend beguͤnstigt
wird.
Dieß ist gewiß eine sehr artige und gesunde Heizmethode, die an Orten, an welchen der
Apparat gleich da geheizt werden kann, wo man erwaͤrmen will, gewiß auch
oͤkonomisch seyn wird; vorzuͤglich moͤchte sie sich fuͤr
Orte eignen, die nur fuͤr einige Stunden geheizt zu werden brauchen.Unter dieser lezteren Beschraͤnkung, und auch fuͤr solche, die
die Ofenwaͤrme nicht vertragen koͤnnen, duͤrfte dieser
Apparat auch bei uns empfohlen werden; zum Heizen der
gewoͤhnlichen Wohnzimmer moͤchte er aber, bei unseren Wintern,
kaum eine Ersparniß geben. A. d. Ueb.