Titel: | Verbesserungen in der Methode und an den Apparaten die Klümpchen aus dem Zeuge zu schaffen, aus welchem Papier bereitet wird, auf welche sich Richard Ibotson, Papierfabrikant zu Poyte, Pfarre Stanwell, Middlesex, am 29. Julius 1830 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. LXIX., S. 261 |
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LXIX.
Verbesserungen in der Methode und an den
Apparaten die Kluͤmpchen aus dem Zeuge zu schaffen, aus welchem Papier bereitet
wird, auf welche sich Richard
Ibotson, Papierfabrikant zu Poyte, Pfarre Stanwell, Middlesex, am 29. Julius 1830 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Register of Arts. Januar 1831, S.
226.
Ibotson, Verbesserungen in der Papierfabrikation
Es war bisher mit außerordentlich vielen Schwierigkeiten verbunden, den Zeug, aus
welchem Papier verfertigt wird, von den kleinen Kluͤmpchen zu befreien,
welche sich jedes Mal in demselben befinden, und welche, wenn sie nicht abgeschieden
werden, nothwendig der Guͤte des Papieres bedeutend schaden. Die Siebe oder
Seihtrichter, welche man hiezu allgemein anwendete, waren entweder so weit, daß sie
die kleineren Kluͤmpchen durchließen, oder sie verlegten sich bald, indem
selbst die Fasern des feinsten Papieres laͤnger sind, als die einzelnen
Maschen des Siebes, und sich mithin quer uͤber dieselben legen, und dadurch
das Sieb bald unbrauchbar machen muͤssen.
Um diesen Nachtheilen abzuhelfen, verfertigt Hr. Ibotson
die Siebe oder Seihtrichter, welche er bei den, unter dem Namen Furdineer's Maschinen bekannten, Papiermaschinen
anwendet, aus Metallstaͤben, zu welchen er vorzugsweise Stuͤkmetall
benuzt, und die er an der oberen Flaͤche eben und beilaͤufig einen
halben Zoll breit, oder in jedem Falle breiter macht, als die laͤngsten
Fasern des Zeuges lang sind. Diese Staͤbe sind durch einen Vorsprung
verstaͤrkt, welcher laͤngs der Mitte ihrer unteren Seiten
laͤuft, so daß der Querdurchschnitt einer einzelnen Stange ein T vorstellt. Die Staͤbe werden in dem Gestelle in
einer solchen Entfernung von einander angebracht, welche der Qualitaͤt des
Papieres entspricht, zu welchem das Sieb gebraucht wird. Um dasselbe Sieb bei
Bereitung verschiedener Sorten Papier benuzen zu koͤnnen, hat der Erfinder
eine sehr sinnreiche Vorrichtung zur Regulirung der Zwischenraͤume zwischen
diesen Staͤben ausgedacht Er macht zu diesem Behufe alle die Staͤbe
gleichmaͤßig zugespizt, und befestigt die abwechselnden Staͤbe mit
ihrem schmaleren Ende gegen eine und dieselbe Seite des Siebes, waͤhrend er
die anderen Staͤbe zusammenfuͤgt, ohne sie an dem Siebe zu befestigen;
diese Staͤbe bringt er nun zwischen die befestigten Staͤbe, so daß die
schmaͤleren Enden nach der entgegengesezten Richtung gekehrt sind. In Folge
dieser Einrichtung kann man, wie man leicht einsehen wird, die Zwischenraͤume
mit der
groͤßten Leichtigkeit auf jeden beliebigen Grad vergroͤßern oder
verkleinern, indem man das Gestell mit den losen Staͤben nur vorwaͤrts
oder ruͤkwaͤrts schieben darf, was durch Stellschrauben geschehen
kann. Das Sieb muß in einen Trog gebracht werden, der so gestellt ist, daß der Brei
aus der Maschine, von welcher die Lumpen in Zeug verwandelt werden, in denselben
gelangen kann. Eine Seite des Siebes, welches die Form eines rechtwinkeligen
Parallelogrammes besizt, wird durch Angeln an dem Troge befestigt, und die andere
Seite ist mit einem Kammraͤderwerke verbunden, durch welches dasselbe mit
großer Schnelligkeit gehoben und herabgestoßen wird. Ist das Sieb durch die
Kluͤmpchen, welche es aus dem Zeuge abschied, verlegt, so wird dessen
Oberflaͤche durch eine, aus festen Borsten verfertigte, Buͤrste
gereinigt.
Es scheint uns, daß diese Erfindung von großer Wichtigkeit ist, und in den
Haͤnden eines geschikten Papierfabrikanten von großem Nuzen werden
duͤrfte.