Titel: | Verbesserungen in der Verfertigung von Flinten und Feuergewehren, auf welche sich John George Lacy, Gewehrfabrikant, Camomile-Street, City of London, und Samson Davis, Flintenschloßmacher, East-Smithfield, Middlesex, am 6. December 1831 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. LXVI., S. 255 |
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LXVI.
Verbesserungen in der Verfertigung von Flinten
und Feuergewehren, auf welche sich John
George Lacy, Gewehrfabrikant, Camomile-Street, City of London, und
Samson Davis,
Flintenschloßmacher, East-Smithfield, Middlesex, am 6. December 1831 ein Patent ertheilen ließen.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
September 1831, S. 133.)
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Lacy und Davis, uͤber Verbesserungen an Flinten
etc.
Unsere Verbesserungen sind, unter den gehoͤrigen Modificationen, auf die
Schloͤsser der Windbuͤchsen, Kanonen, Musketen, Karabiner, Pistolen,
Buͤchsen mit gezogenen Rohren, Vogelflinten, Legebuͤchsen und aller
anderen bekannten Feuergewehre anwendbar. Die Zeichnung und Beschreibung wird
dieselben deutlich machen.
Fig. 11 ist
ein Theil eines Militaͤr-Karabiners mit Percussionsschloß; A ist der Zapfen zur Aufnahme des
Zuͤndhuͤtchens; B der Federschlager oder
Hahn, welcher mittelst der Schraube D und mittelst eines
Knaufes an der aͤußeren Seite der Schloßplatte C
befestigt ist. Dieser Federschlaͤger ist in Fig. 12 fuͤr sich
allein von Oben, und in Fig. 13 von Unten
gesehen, dargestellt; E ist hier der erwaͤhnte
Knauf, welcher in das, zu seiner Ausnahme in der Schloßplatte C angebrachte, Loch F paßt, das in Fig. 14
sichtbar ist. Der Federschlager hat an seinem Kopfe, mit welchem er, wie
gewoͤhnlich, auf das Zuͤndhuͤtchen schlaͤgt, eine
Aushoͤhlung, und einen Griff G mit welchem er
aufgezogen oder gespannt wird. Ebenso befindet sich an demselben ein Faͤnger
(catch) oder eine Kruͤmme (bent) H, die man in Fig. 11, 13 und 15 sieht,
welche leztere Figur das Schloß von Innen zeigt. Dieser Faͤnger oder diese
Kruͤmme greift in Luͤken, Ausschnitte oder andere Kruͤmmen I, die in den gekruͤmmten Hebel J gemacht sind, und die zur Aufnahme des Faͤngers
dienen, wenn das Schloß gespannt oder halbgespannt ist. In Fig. 13 ist das Schloß
gespannt, in Fig.
15 hingegen abgelassen dargestellt. Der gekruͤmmte Hebel dreht sich
um eine Schraube K, welche, wie Fig. 11 und 15 zeigt, in
der Schloßplatte C angebracht ist; er hat bei L einen kleinen Einschnitt, den man in Fig. 15, und in den
beiden Seitenansichten des Hebels Fig. 16 und 17 deutlich
sieht. Gegen den oberen Theil dieses Einschnittes L wirkt die Feder M
Fig. 15 so,
daß der Hebel dadurch nach Vorwaͤrts getrieben wird. Die Feder M ist mittelst der Schraube N und eines feststehenden Stiftes an der inneren Seite der Schloßplatte
C befestigt, wie in Fig. 15 gezeigt ist. Das
andere Ende des gekruͤmmten Hebels J ist schief
ausgeschnitten, und auf diese schiefe Flaͤche wirkt der Hebeldruͤker
(sear) P, wie in Fig. 15
ersichtlich ist. Dieser Hebeldruͤker ist gleichfalls mit einer Schraube Q, um welche er sich dreht, an der Schloßplatte C befestigt. Auf den Hebeldruͤker P wirkt auf die gewoͤhnliche Weise der in Fig. 11
dargestellte Abzug oder Druͤker, der, wenn er gedruͤkt wird, den
gebogenen Hebel J auslaͤßt, oder ihn von dem
Einschnitte in die, durch Punkte in Fig. 15 bezeichnete,
Stellung zuruͤkzieht, wodurch der Federschlaͤger losgelassen, und das
Gewehr abgefeuert wird. Die Stellung, die die Theile haben, wenn das Schloß
abgefeuert ist, zeigt Fig. 15.
Fig. 18 ist
eine Ansicht des gekruͤmmten Hebels von Vorne, und Fig. 19 und 20 zeigen den
Hebeldruͤker P von Oben und von der Seite. Fig. 21 stellt
das Schloß von Oben gesehen vor. An allen diesen Figuren bezeichnen uͤbrigens
dieselben Buchstaben die bereits beschriebenen Theile. Das obere Ende S des gekruͤmmten Hebels J hat an der einen Seite einen Vorsprung, den man in Fig. 17, 18 und 21 sieht, und der
verhindert, daß der Federschlager uͤberrieben oder zu hoch aufgezogen werden
kann. Der in Fig.
12, 13 und 21 sichtbare Theil T des Federschlagers dient
als Waͤchter, damit der gekruͤmmte Hebel sich nicht nach der Seite
bewegen kann.
Fig. 22, 23 und 24 sind
Seitenansichten eines Percussionsschlosses fuͤr Vogelflinten, Pistolen oder
andere Feuergewehre. An diesem Schlosse wenden wir gleichfalls einen
gekruͤmmten Hebel J, dessen Feder M, und einen Federdruͤker P an, die den bereits beschriebenen aͤhnlich sind. Allein statt des
Federschlaͤgers hat dieses Schloß einen Percussionshahn oder Schlaͤger
U, welcher sich um die Schraube V wie um seinen Mittelpunkt dreht; diese Schraube geht
durch einen Leiter (bridle) W, welcher an der Schloßplatte C befestigt
ist, und ist in diese Schloßplatte eingeschraubt. Dieser Percussionshahn oder
Schlaͤger U hat eine Schweife (swivel) X, Fig. 24 und 25, die
mittelst einer Schraube mit demselben verbunden ist; diese Schweife nun ist in das
bewegliche Ende der Hauptfeder Y
Fig. 24
eingehangen, und diese Feder wird dadurch an der Schloßplatte C befestigt, daß man dieselbe an einen, an der Schloßplatte angebrachten,
und in Fig.
24 sichtbaren, Haken Z haͤngt. Die
Feder hat ferner auch noch einen Zapfen a, der durch die
Oeffnung b geht, und durch welchen dieselbe gleichfalls
an der Schloßplatte befestigt wird. Alles dieß sieht man in Fig. 22, 23, 26 und 27, wovon die beiden
lezteren die Schloßplatte fuͤr sich allein, von Außen und von Innen zeigen.
Der Percussions- oder Schlag-Hahn U hat
einen Faͤnger oder eine Kruͤmme e, welche
quer von der aͤußeren Seite der Schloßplatte C an
die innere Seite geht, wie in Fig. 25 ersichtlich; und
dieser Faͤnger greift in Ausschnitte oder Einkerbungen, die an dem
gekruͤmmten Hebel J zur Aufnahme desselben
angebracht sind, damit auf diese Weise der Hahn ganz oder halb aufgezogen gehalten
werden kann; in diesem lezteren Zustande sieht man denselben in Fig. 23. Wird auf den
Federdruͤker gewirkt, indem man auf den Abzug oder Druͤker
druͤkt, so druͤkt derselbe das eine Ende des gekruͤmmten
Hebels, wie man Fig. 23 sieht, herab, und zieht dadurch das andere Ende desselben aus dem
Faͤnger c, so daß der Hahn herabfaͤllt und
das Gewehr losschießt.
Fig. 28 zeigt
den gebogenen Theil J fuͤr sich allein, und von
der Seite gesehen.
Fig. 29 ist
eine Ansicht des Schlosses von dem hinteren Ende her, an welcher die Theile mit
denselben Buchstaben bezeichnet sind, wie an Fig. 22–28.
Wir erklaͤren hiermit, daß wir uns nicht auf die Anwendung der beiden hier
beschriebenen Methoden allein beschranken, sondern nehmen jede andere Methode, nach
welcher unsere Erfindung angewendet werden kann, und vorzuͤglich die Benuzung
des gekruͤmmten Hebels J, sie mag auf eine der
beiden beschriebenen Arten, oder auf irgend eine andere Art geschehen, und sie mag
ferner an was immer fuͤr einer Art von Feuergewehren Statt finden, als unser
Patent-Recht in Anspruch. Alle bereits bekannten Theile des Schlosses
hingegen nehmen wir bloß insofern in Anspruch, als wir Modificationen daran
anbrachten, die zur Anwendung und Benuzung unserer gekruͤmmter Hebel
noͤthig sind.