Titel: Horizontale Elektrisirmaschine. Von Hrn. E. Henderson zu Liverpool.
Fundstelle: Band 42, Jahrgang 1831, Nr. XXXI., S. 108
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XXXI. Horizontale Elektrisirmaschine. Von Hrn. E. Henderson zu Liverpool. Aus dem Mechanics' Magazine. N. 420. S. 402. Mit Abbildungen auf Tab. II. Henderson, horizontale Elektrisirmaschine Meine neu erfundene Elektrisirmaschine, sagt Hr. Henderson, scheint mir in Hinsicht auf Einfachheit, Leichtigkeit des Tragens von einem Orte zum anderen, und in Hinsicht auf Wirksamkeit, so viele Vorzuͤge zu vereinigen, daß ich dieselbe hier dem Publikum vorlegen zu muͤssen glaube. Die Zeichnung zeigt das vierekige Gestell der Maschine, in welchem sich ein kreisfoͤrmiger Ausschnitt befindet, der so groß ist, daß sich die Glasscheibe frei darin umdrehen kann, ohne irgendwo anzustoßen, und der so tief ist, daß er die obere Oberflaͤche des Cylinders aufnehmen kann, die sich wenigstens einen Zoll unter der Oberflaͤche des vierekigen Gestelles befindet. Der Grund dieser Einrichtung wird aus der weiteren Beschreibung klar werden. In dem Mittelpunkte des Gestelles ist eine messingene Roͤhre aufgerichtet, die durch Schrauben am Boden desselben befestigt wird; und in diese Roͤhre wird eine Spindel gebracht, die so genau gemacht und so gut polirt ist, daß sie sich mit der groͤßten Leichtigkeit in der Roͤhre umdrehen kann. Die Spindel ist an der Spize vierekig geschnitten, und dieses Vierek wird in jenes im Glascylinder DD gefuͤgt, und darin durch eine Nuß und eine Schraube befestigt. An dem unteren Ende der Spindel ist das kleine Rad G mit seinen schraͤgen Zaͤhnen angebracht; dieses Rad muß abgenommen werden, wenn der Cylinder von seiner Stelle entfernt werden soll; es muß aber wieder angebracht werden, wenn er neuerdings in seine Roͤhre eingesezt wird. Es wird noch ein anderes aͤhnliches Rad F aufgestellt, welches genau in das Rad G eingreift, und daher den Glascylinder DD mit großer Leichtigkeit in drehende Bewegung sezt. Dieses lezte Rad F ist an der Achse der Kurbel H befestigt, welche Achse sich in einer messingenen, am Boden der Maschine angeschraubten, Roͤhre bewegt. EE sind die beiden Rahmen fuͤr die Reiber oder Reibkissen, welche ans rothem, fest mit Roßhaar ausgestopftem, Leder bestehen, und so angebracht sind, daß sie stach auf der Oberflaͤche der Glasscheibe aufliegen. An diesen Kissen sind auch Stuͤke schwarzer Seide befestigt, um die elektrische Fluͤssigkeit zu begraͤnzen. CC sind die ersten Conductoren oder Leiter, welche durch die Messingstange BB mit einander verbunden sind. Der Conductor oder Leiter kann aus einer Messingroͤhre, wie man sie zu Arbeiten mit Gas benuzt, gemacht seyn. An der unteren Flaͤche der ersten Conductoren sind zur Anhaͤufung der Elektricitaͤt zehn Spizen angebracht. Der Conductor mit seinem Apparate muß an dieser Maschine als von dem uͤbrigen Apparate getrennt, betrachtet werden. Er ist an der unteren Flaͤche des Dekels des Gestelles an einer kurzen glaͤsernen Saͤule festgemacht, die sich in der Zeichnung nicht wohl darstellen ließ. Wenn der Dekel auf das große vierekige Gestell gesezt wird (was mittelst der kleinen, an jeder Eke des Gestelles hervorstehenden hoͤlzernen Knoͤpfe geschieht), so bleiben dabei die Spizen des ersten Conductors wenigstens 2/10 Zoll uͤber der oberen Flaͤche der Glasplatte. Man wird bemerken, daß sich in der Zeichnung auf der oberen Flaͤche des Conductors zwei Querstriche befinden; diese sollen andeuten, daß die zunaͤchst liegenden Stifte verlaͤngert sind, und durch die obere Flaͤche des Dekels gehen. Auf den Enden oder Spizen dieser Stifte befinden sich zwei messingene Kugeln von 1 Zoll im Durchmesser, mit welchen bei Experimenten gearbeitet wird. Wenn sich der Dekel auf dem Gestelle AAAA befindet, so ist nichts zu sehen als die beiden Kugeln des Conductors, so daß die ganze Oberflaͤche des Dekels fuͤr denjenigen, welcher Versuche machen will, frei bleibt. An jedem Ende des Gestelles befinden sich kleine dreiekige Buͤchsen (AAAA) zur Aufnahme solcher Gegenstaͤnde, deren man bei Versuchen bedarf. Dieser Apparat kann von jeder beliebigen Groͤße verfertigt werden; ein Cylinder von 15 Zoll im Durchmesser und 3/10 Zoll Dike scheint mir voͤllig hinreichend. Die Isolirung der Maschine geschieht durch einen, an jeder Eke des Gestelles angebrachten glaͤsernen Pfeiler von 3 Zoll Laͤnge. Es scheint mir, daß eine so eingerichtete Maschine fuͤr Vorlesungen, physikalische Anstalten und Gesellschaften etc. vorzuͤglich geeignet ist, indem sie leicht und ohne alle Gefahr von einem Orte zum anderen getragen werden kann.

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