Titel: | Verbesserte Hutstöke. |
Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. XVII., S. 35 |
Download: | XML |
XVII.
Verbesserte Hutstoͤke.
Mit Abbildungen auf Tabelle I.
Ueber verbesserte Hutstoͤke
Hr. William Baddeley gibt im Mechan. Magazine N. 404 S. 157 eine Zeichnung und Beschreibung seiner
verbesserten Hutstoͤke, die wir mit Hinweglassung der bescheidenen
Entschuldigung des Erfinders daruͤber, daß er die Leser mit einer so
einfachen und nach seiner Meinung geringfuͤgigen Sache beschaͤftigt, hier gleichfalls
mittheilen wollen, da sie nicht ohne praktischen Werth zu seyn scheint.
Die Fig. 40
(A) stellt einen aus drei Stuͤken,
naͤmlich aus den beiden Endstuͤken A und
B und aus dem Mittelstuͤke C bestehenden, Hutstok vor. Das Ende A ist auf 1 1/2 bis 2 Zolle ausgebohrt; das Ende B ist ausgebohrt und mit einer weiblichen Schraube
versehen. Das Mittelstuͤk C hat an dem einen Ende
einen glatten walzenfoͤrmigen Vorsprung, an dem anderen hingegen eine
maͤnnliche Schraube. An dem glatten walzenfoͤrmigen Theile befindet
sich eine Aushoͤhlung, in welche der Stift p
eingreift, so daß das Herausgleiten dieses walzenfoͤrmigen Theiles,
waͤhrend die Verlaͤngerung des Stokes durch die Schraube Statt findet,
verhindert wird. Diese Einrichtung wird aus der Durchschnittszeichnung D noch deutlicher.
Will man mm den Hutstok anwenden, so bringt man ihn in den Hut, und gibt ihm dann
durch Umdrehung des Mittelstuͤkes C, welches zum
leichteren Fassen vier- oder achtekig gemacht werden kann, jeden beliebigen
oder erforderlichen Grad von Spannung oder Weite. An diesem Hutstoͤke kann
man die Schraube jeden beliebigen Theil einer Umdrehung machen lassen;
waͤhrend man an den gewoͤhnlichen Hutstoͤken nicht weniger als
eine halbe Umdrehung machen lassen kann. Ueberdieß haben diese lezteren
Hutstoͤke gewoͤhnlich auch eine Schraube aus grobem Drahte, was
gleichfalls einige Unannehmlichkeiten hat; sie muͤssen ferner gestellt
werden, ehe man sie in den Hut bringt, wodurch, so wie beim Herausnehmen derselben,
das Futter leicht in Unordnung geraͤth, u. dergl. m.
Der Erfinder zweifelt nicht, daß hiernach sein Instrument einem Jeden, in seiner
Einrichtung sowohl als in seiner Anwendung, verstaͤndlich seyn wird. Jeder
Dreher kann dasselbe verfertigen, und Jedermann, der einen Hut traͤgt, wird
sich desselben mit Vortheil bedienen.
Als Antwort auf diesen Aufsaz des Hrn. Baddeley macht nun
ein Hr. Trebor Valentine im Mechan. Magaz. N. 417 einen anderen Hutstok bekannt, dessen er sich schon
seit vielen Jahren bedient, und der ihm, sowohl in Hinsicht auf Einfachheit als
Wohlfeilheit, den Vorzug vor jenem des Hrn. Baddeley zu
verdienen scheint, Sein Hutstok Fig. 40 (B) hat naͤmlich kein Mittelstuͤk, und kann
aus jedem aͤlteren Hutstoke verfertigt werden, wenn man das eine Ende
desselben wegnimmt, eine Fuge rings um den Stumpf oder Zapfen schneidet, und dann
einen Stift durchfielt, welcher in diese Fuge eingreift, wodurch er alle die
Vortheile des neuen Hutstokes erhaͤlt. In der hierher gehoͤrigen Figur
ist A das weggenommene Ende mit dem Loche fuͤr
den Stift. B bedarf keiner anderen Veraͤnderung,
als der dargestellten
Fuge in der Naͤhe des Endes. C ist ganz auf
dieselbe Weise wie an Hrn. Baddeley's Hutstoͤken
gebaut. Auch uns scheint Hrn. Valentine's Apparat, bei
gleicher Wirkung, einfacher und daher besser.