Titel: | Verbesserungen an den Zündlöchern von Flinten, Pistolen und allen Arten von Feuergewehren, die nach dem Percussionsprincipe abgefeuert werden, auf welche sich William Westley Richards, Flintenmacher zu Birmingham, Grafschaft Warwich, am 11. Februar 1831 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. XIII., S. 24 |
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XIII.
Verbesserungen an den Zuͤndloͤchern
von Flinten, Pistolen und allen Arten von Feuergewehren, die nach dem
Percussionsprincipe abgefeuert werden, auf welche sich William Westley Richards, Flintenmacher zu
Birmingham, Grafschaft Warwich, am 11. Februar
1831 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Junius S.
135.
Mit Abbildung auf Tab.
I.
Richard, Verbesserungen an den Zuͤndloͤchern von
Flinten etc.
Diese Erfindung besteht darin, daß ich einen neu erfundenen Schild oder Dekel an dem
Zuͤndloche anbringe, und diesen Schild mit einem Bolzen oder einem
Stoͤpsel versehe, welcher enthaͤlt. Die Nachtheile der
gewoͤhnlich angewendeten Kupferhuͤtchen sind wohlbekannt. Wendet man
naͤmlich solche Kupferhuͤtchen an, so werden oft Stuͤke des
Huͤtchens beim Bersten derselben mit bedeutender Kraft umher geschlendert, so
daß sie das Gesicht, die Augen und die Haͤnde des Jaͤgers verlezen;
auch ist wegen der Quantitaͤt des in ihnen enthaltenen Percussionspulvers das
Aufflammen und der Knall viel groͤßer, als noͤthig ist. Bei dieser
Erfindung hingegen ist das verbesserte, geschirmte Zuͤndloch und der
Aufschuͤtter so eingerichtet, daß diese Nachtheile vermieden werden, und daß
man mit einer geringeren Menge Percussionspulver das Gewehr abfeuern kann. Das mit
dem Schilde versehene, oder bedekte Zuͤndloch ist so verfertigt, daß der
Rauch, welcher durch die Explosion des Percussionspulvers und der Ladung entsteht,
durch eine Oeffnung oder durch Oeffnungen entweichen kann, die an der Seite des
Schildes nahe bei dem Zuͤndloche so angebracht sind, daß der Rauch von der
Person wegzieht, die das Schießgewehr abfeuerte. Die Aufschuͤtter sind großer
verfertigt, als die gewoͤhnlich gebraͤuchlichen Kupferhuͤtchen,
und lassen sich in kaltem Wetter, wenn die Finger des Jaͤgers vor
Kaͤlte erstarrt sind, leichter an dem Schießgewehre anbringen; sie fallen
daher nicht so leicht herab, und gehen nicht so leicht verloren; auch koͤnnen
sie so oft als es erforderlich ist, wieder mit neuem Percussionspulver geladen
werden.
Der Schild und der Aufschuͤtter werden auf folgende Weise verfertigt. Man
nehme ein Stuͤk Stahl, oder ein anderes Metall, von 5/8 Zoll Laͤnge,
5/8 Zoll im Durchmesser, und drehe an dem einen Ende desselben eine Schraube, welche
so lang ist, daß sie in der Schwanzschraube des Laufes gehoͤrig befestigt
werden kann; durch diese Schraube bohre man das Zuͤndloch, welches die
Verbindung mit der Ladung herstellt; dann bohre man an dem anderen Ende eine
Hoͤhlung von beilaͤufig 3/8 Zoll und 1/8 Zoll im Durchmesser, welche
den Aufschuͤtter aufnimmt und festhaͤlt; und zulezt mache man eine
oder mehrere Oeffnungen an der Seite des Schildes nahe an dem Zuͤndloche,
welche zu dem oben angegebenen Zweke dienen. Der Aufschuͤtter besteht aus
einem metallenen Bolzen oder Stoͤpsel, dessen Große dem Inneren des Schildes
entspricht; an dem einen Ende desselben befindet sich eine Vertiefung zur Aufnahme
oder Anbringung des Percussionspulvers, und an dem anderen Ende ist eine Feder oder
mehrere Federn, durch welche der Aufschuͤtter in seiner Stellung erhalten
wird; auf dieses leztere Ende muß der Hammer schlagen, wenn das Schießgewehr
losgefeuert werden soll.
Fig. 1 zeigt
das Zuͤndloch, den Schild und den Aufschuͤtter, an einer Flinte
angebracht. Fig.
2 ist der Zuͤndlochschild und der Aufschuͤtter, von der
Flinte abgenommen, und in seiner natuͤrlichen Groͤße gezeichnet. Fig. 3 zeigt
denselben von der Seite. Fig. 4 ist der Bolzen,
Stoͤpsel oder Aufschuͤtter, aus dem Schilde und dem Zuͤndloche
herausgenommen. Fig.
5 ist ein Durchschnitt des Zuͤndloches und des Schildes, und Fig. 6 ein
Durchschnitt des Aufschuͤtters. Die Buchstaben beziehen sich in allen Figuren
auf dieselben Theile. a ist der schraubenfoͤrmige
Theil des geschirmten Zuͤndloches, durch welchen dasselbe in der
Schwanzschraube der Flinte befestigt wird; b ist das
Zuͤndloch; c der Schild; d die Oeffnung fuͤr den Austritt des Rauches, f der Aufschuͤtter mit seiner Vertiefung g zur Aufnahme des Zuͤndkrautes; h, h sind Federn, welche an dem Aufschuͤtter
angebracht sind, und die den aͤußeren Rand des Schildes umfassen, wenn der
Aufschuͤtter in das Zuͤndloch gebracht wird; durch diese Federn wird
der Aufschuͤtter in dieser Lage erhalten.
Der Patent-Traͤger sagt am Schlusse: ich beschraͤnke mich nicht
auf die, in der Beschreibung der Verfertigungsweise meines verbesserten Schildes und
Aufschuͤtters angegebenen, Dimensionen, noch auf die angegebene Art und
Weise, wie der Aufschuͤtter in dem Schilde befestiget wird, noch auf die Art
und Weise, wie das Percussionspulver auf oder in dem Aufschuͤtter angebracht
wird, sondern was ich in
meiner Erfindung als neu und nuͤzlich in Anspruch nehme, sind, erstens: die
Verfertigung der beschriebenen Zuͤndloͤcher fuͤr
Percussionsgewehre mit dem Schilde und seiner Oeffnung oder seinen Oeffnungen; und
zweitens: die Aufschuͤtter, die sich fuͤr solche geschirmte
Zuͤndloͤcher eignen, wie ich sie oben beschrieben habe.
Die Patent-Erklaͤrung ist von Hrn. Newton
verfaßt.