Titel: Beschreibung einer einfachen und sicheren Methode kleine (einen Grad nicht übersteigende) Winkel zu messen. Von Hrn. William Shires, Lehrer der Mathematik.
Fundstelle: Band 40, Jahrgang 1831, Nr. LXIII., S. 339
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LXIII. Beschreibung einer einfachen und sicheren Methode kleine (einen Grad nicht uͤbersteigende) Winkel zu messen. Von Hrn. William Shires, Lehrer der Mathematik. Aus dem Mechanics' Magazine N. 402. S. 119. Mit einer Abbildung auf Tab. VI. Shires, Methode kleine Winkel zu messen. Die Fig. 19. stellt das Instrument, welches ich zu obigem Behufe erfunden habe, von der Seite gesehen, vor. Die Basis desselben ist eine Flaͤche GK, auf welcher eine andere AH befestigt ist; mit dieser lezteren ist eine dritte, HB, mittelst des Angels H verbunden. DE ist ein duͤnner Keil, der in der Richtung von KG gleitet. Hieraus folgt, daß der Winkel AHB sich bei der Bewegung des Keiles DE sehr langsam veraͤndern wird, so daß die Seite des Keiles und die Basis GK, welche wie der Nonius eines Quadranten eingetheilt ist, und deren Eintheilung sehr groß ist, die geringste Veraͤnderung in dem Winkel AHB mit großer Genauigkeit angeben wird. Der Erfinder hat dieses Instrument als ein Reflexionsdynameter angewendet, indem er bei AH und HB ebene Reflectoren anbrachte, und den Reflex derselben mit einem Teleskope von mittelmaͤßiger Kraft beobachtete; er maß auf diese Weise die Quantitaͤt einer Eclipse, das Wachsen des Mondes etc. Der Keil laͤßt sich auch an dem Mikrometer und Dynameter in einem Teleskope anbringen, und wird viel genauer seyn, als eine Schraube, da die Flaͤchen des Keiles genauer angedruͤkt werden koͤnnen, als dieß mit der Schraube geschehen kann. Es muß bemerkt werden, daß, wenn der Winkel groß ist, er mit einer Bewegung beschrieben wird, welche mit den Cosinus der Bogen, und nicht mit den Bogen selbst, im Verhaͤltnisse steht; in diesem Falle kann es also keinen Inder geben, wornach die Beobachtung richtig zu lesen waͤre. Je kleiner aber der Winkel, um so vollkommener wird man gleiche Eintheilungen erhalten; daher wird man das Instrument zum Messen des scheinbaren Durchmessers der primaͤren Planeten sehr tauglich finden. Einige Personen werden hierin einen Irrthum finden wollen, indem sie nicht im Stande sind, eine Linie genau so einzutheilen, daß sie die Minuten oder Secunden eines Grades lesen koͤnnen; allein man lasse dieselbe eingetheilt seyn, wie es ihnen beliebt, und man wird spaͤter leicht finden, welche Anzahl von Secunden auf eine von den oben erwaͤhnten Eintheilungen geht.

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Tafel Tab. VI
Tab. VI