Titel: | Hrn. Hilton's Gartentopf. |
Fundstelle: | Band 38, Jahrgang 1830, Nr. LXXXIII., S. 323 |
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LXXXIII.
Hrn. Hilton's Gartentopf.
Aus dem Register of Arts. September. 1830. S.
120.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
Hilton's Gartentopf.
Hrn. Hilton's Gartentopf
ist im National-Repository, Charing-Cross,
aufgestellt. Er ist aus der gewoͤhnlichen rothen Toͤpfererde, und, wie
die Figur 27.
zeigt, doppelt, so daß einer in dem anderen stekt. In den Ring, der von der
aͤußeren Huͤlle um den inneren Topf gebildet wird, wird Wasser
gegossen, welches durch die Poren der Wand des inneren Topfes eingesogen, und so zur
Erde und zu den Wurzeln der Pflanze in demselben gefuͤhrt wird, und beide
immerdar gehoͤrig feucht haͤlt, ohne die Pflanze, so wie es bei dem
gewoͤhnlichen Begießen geschieht, zu uͤberfluchen. Das Register bemerkt sehr richtig, daß zu besorgen steht,
die Poren der Wand des inneren Topfes werden sich sehr bald durch den Schlamm
verstopfen, so daß kein Wasser weiter eindringen kann. Es scheint uns aber, daß,
wenn auch dieß nicht der Fall ist, und die Erde bestaͤndig naß gehalten wird,
diese Toͤpfe nicht allgemein anwendbar sind, indem
nicht alle Pflanzen feucht, vielweniger naß, gehalten seyn wollen. Die beste
Behandlung der Pflanzen ist immer die neueste Nachahmung der Natur: es regnet von
oben herab auf die Pflanzen, nicht von unten hinauf, und man muß, wenn man Pflanzen
gesund haben will, zu gehoͤriger Zeit nach Art der Nuͤrnberger auf sie
regnen lassen, d.h., sie mit der Brause begießen. Ohne dieß weiß man jezt allgemein,
daß man Gartentoͤpfe in Moos einsenken muß, um das zu starke Austroknen der
Erde zu verhuͤten, und daß Pflanzen, die immer in nasser Erde stehen wollen,
in Toͤpfen gehalten werden muͤssen, die man in einen mit Wasser
gefuͤllten Teller stellt, wo dann das Wasser durch die untere Oeffnung des
Topfes aufsteigt.