Titel: | Tragbares Filtrum des Hrn. Hawkins. Von Hrn. J. J. Hawkins. Für Reisende und Officiere auf dem Marsche. |
Fundstelle: | Band 37, Jahrgang 1830, Nr. CXXIV., S. 454 |
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CXXIV.
Tragbares Filtrum des Hrn. Hawkins. Von Hrn. J. J. Hawkins. Fuͤr
Reisende und Officiere auf dem Marsche.
Aus Gill's technological Repository. Mai. 1830. S.
307.
(Im
Auszuge.)
Hawkins tragbares Filtrum.
Hr. Hawkins hat sich seit mehreren Jahren viel mit
Verfertigung von Filtern sowohl zum Filtriren des Masters, als in Hrn. Howard's Zukerraffinerie beschaͤftigt. Seine
Wasser-Filtrirapparate, die bloß aus grob (in der Groͤße von Schießpulver)
gepuͤlverter Holzkohle zwischen zwei irdenen Platten bestehen, in welchen
Platten vor dem Brennen Loͤcher mit Nadeln durchgestochen werden, und die
dann, wie in Filtern gewoͤhnlich, in irdene Gefaͤße eingesezt werden,
sind allgemein geschaͤzt, und Hr. Gill empfiehlt
sie aus Erfahrung. Diese Filter sind jedoch nicht tragbar.
Die tragbaren Filter des Hrn. Hawkins sind ein
kegelfoͤrmiger kleiner Sak aus Seidensammt, die rauhe Seite einwaͤrts
gekehrt. In diesem Sake stekt ein anderer kleinerer Sak, aus Seidensarcenet. Die
innere rauhe Seite des Sammt wird mit frisch gebrannter thierischer Kohle
(Elfenbein-Schwarz) uͤberstreut, und beide Sake werden mittelst
duͤnner Ringe aus Drath von deutschem Silber (Kupfernikel), das sich im
Wasser nicht oxydirt, auf einander festgehalten. Der obere Rand dieses Doppelsakes
wird von einem anderen flachen Ringe aus demselben Metalle getragen, an welchem ein
gabelfoͤrmiger Arm (gleichfalls aus demselben Metalle) so angenietet ist, daß
man ihn drehen, und entweder auf den Ring legen kann, uͤber welchen er nicht
hinausreicht, oder herausschlagen kann, so daß er als Henkel dient. Diesen ganzen
Apparat kann man in einer runden flachen Dose von vier Zoll im Durchmesser und Einen
Zoll Hoͤhe bei sich tragen, und sich reines Wasser aus jeder Pfuͤze
damit verschaffen.
Hr. Hawkins versuchte verschiedene thierische und
vegetabilische Koͤrper zu demselben Zweke. Roßhaar und Wolle wurden durch die
oft wiederholte Einwirkung des Wassers bald zersezt, so wie Leinnwand und Baumwolle:
er mußte sie aufgeben. Seide allein widerstand der Einwirkung des Wassers 9 Monate
lang: es schadet nichts, wenn die Seide auch naß in ihre Dose kommt.
Der beruͤhmte Kuͤnstler, Hr. Gg. Field zu
Isleworth, fand ein seidenes Bandana-Halstuch als das beste Material zum
Durchseihen oder Filtriren seines Physeter. Die Society of
Arts belohnte ihn fuͤr diese und fuͤr andere Mittheilungen,
die fuͤr die Farbenbereitung so wichtig sind, schon vor mehreren Jahren, und
dessen ungeachtet versuchte man zu wiederholten Malen, und erst kuͤrzlich
wieder, ein Patent-Monopol daraus zu machen. So steht's mit dem
Patent-Wesen in England.