Titel: Ueber eine sich selbst centrirende Pfanne. Von Hrn. S. Mordan, Castle-Street, Finsbury.
Fundstelle: Band 37, Jahrgang 1830, Nr. CXIII., S. 420
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CXIII. Ueber eine sich selbst centrirende Pfanne. Von Hrn. S. Mordan, Castle-Street, Finsbury. Aus dem XLVII. Bd. der Transactions of the Society for the Encouragement of Arts etc. In Gill's technol. Repository. Mai. 1830. S. 262. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Mordan's selbst centrirende Pfanne. Hr. Mordan ist ein beruͤhmter Fabrikant der Patent-Bleistifte, die immer gespizt bleiben, und der Gehaͤuse derselben. Er verfertigt auch aͤhnliche Artikel, und hat folglich Gelegenheit eine große Menge Drathes jaͤhrlich durch die Drehebank laufen zu lassen. Zu diesem Ende muß aber der Drath, welcher vorlaͤufig in Stuͤke von gehoͤriger Laͤnge geschnitten wurde, in der Pfanne vollkommen centrirt werden, (chucked quite centrally), damit er an seinen Enden gebohrt oder zugerundet, d.h. concav oder gehoͤrig convex gedreht werden kann. Man weiß aber, daß Drath, selbst aus einem und demselben Bunde, bedeutend in seiner Dike wechselt, und da, wo immer die Dike wechselt, die Pfanne nur gestellt werden muß, so geht dadurch viel Zeit verloren, indem es keine Pfanne gibt, auf welche man sich so sehr verlassen koͤnnte, daß sie sich nach der verschiedenen Dike der Drathe von selbst gehoͤrig stellte. Weder die rechts- noch linkshandige Pfanne, noch die Federpfanne entspricht dieser Erwartung. Um diese Schwierigkeit zu beseitigen, die, bei ihrer haͤufigen Wiederkehr, endlich von ernsthafter Bedeutung wird, erfand Hr. Mordan gegenwaͤrtige Pfanne. Er fand, daß sie seiner Absicht vollkommen entsprach, und theilte sie einigen seiner Freunde mit, die Feindrechsler von Profession sind. Auch diese bezeugten die Zwekmaͤßigkeit und Brauchbarkezt derselben, und so legt er sie dann der Society for the Encouragement of Arts vor, deren Mitglied er ist, und von welcher er dafuͤr die große silberne Medaille erhielt. Fig. 22. zeigt diese Pfanne mit einem Stuͤke Drath in derselben, das zum Drehen fertig ist. Fig. 23. ist ein Durchschnitt derselben. m, ist der Koͤrper der Pfanne, außen mit einem erhabenen, breiten Ringe, in welchem ein Loch gebohrt ist, um den Stiel eines Anziehe- und Nachlaß-Hebels aufzunehmen. rr ist ein Paar staͤhlerner Baken, zwischen welchen der Drath fest gehalten wird. t ist die Kappe oder der Dekel, durch welchen, wenn er aufgeschraubt wird, die Baken so gestellt werden, daß sie jeden zwischen dieselben gebrachten cylindrischen Drath genau in die Linie der Achse der Pfanne bringen. In dieser Kappe befindet sich auch ein Loch zur Aufnahme des Stieles des Anziehe- und Nachlaß-Hebels. Fig. 26. ist ein Durchschnitt des Koͤrpers der Pfanne, und eines in demselben befindlichen Bakenstuͤkes. Fig. 27 und 28. sind Baken, die von der Pfanne abgenommen sind. n, Fig. 23 und 26, ist eine hohle Schraube, wodurch die Pfanne auf die Doke der Drehebank aufgeschraubt wird. oo, Fig. 26., ist eine aͤußere Schraube, welche das aͤußere Ende des Koͤrpers der Pfanne umgibt. Der cylindrische Zwischenraum, p, zwischen demselben und dem erhabenen Ringe bleibt glatt. Das kreisfoͤrmige Ende, q, welches man noch deutlicher in der Endansicht Fig. 24. wahrnimmt, ist in eine taubenschweiffoͤrmige Furche ausgeschnitten, in welcher die Baken, rr, sich schieben lassen. Jeder dieser Baken ist aus Stahl, in der Form eines abgestuzten halben Kegels, mit einem schiebbaren Taubenschweife am Grunde, der in die taubenschweiffoͤrmige Furche quer durch das kreisfoͤrmige Ende der Pfanne eintritt. Fig. 27 und 28. sind Ansichten dieser Baken von vorne und von der Seite. Innerhalb der Kappe, t, ist eine hohle Schraube eingeschnitten, die in die aͤußere Schraube, oo, paßt, Fig. 26., und ferner ein glatt walzenfoͤrmiger Theil, der genau mit dem cylindrischen Theile, p, des Koͤrpers der Pfanne paßt, und sehr viel zur Befestigung der Kappe nach ruͤkwaͤrts beitraͤgt.Hr. Gill bemerkt: „daß dieß wie an den Pfannen von Saxton's amerikanischer Drehebank ist (Technol. Repos. V. p. 105. auch im polyt. Journale). Hr. Mordan selbst gestand die Aehnlichkeit, als er dieselbe sah. Es scheint, daß die ganze Pfanne verbessert wuͤrde, wenn man diese Methode, sie auf die Drehebank aufzupassen, befolgen wollte.“ A. d. O. Am Ende der Kappe ist eine dike Stahlplatte, uu, Fig. 23 und 24., aufgeschraubt oder aufgenietet, deren Mittelpunkt ein kegelfoͤrmiges Loch hat, das gerade weit genug ist, um die Baken in ihrer halben Laͤnge aus demselben hervorstehen zu lassen. Um diese Pfanne zu gebrauchen, wird die Kappe derselben abgenommen, und die beiden Baken werden zur Aufnahme des Drathes zwischen denselben von dem Mittelpunkte vorgeschoben, dann auf dem Drathe geschlossen, und die Kappe darauf geschraubt. Waͤhrend dieser lezteren Arbeit wird alles, was immer Anfangs excentrisch in der Lage der Baken gestellt gewesen seyn mag, durch den Druk des kegelfoͤrmigen Loches in der Stahlplatte auf die kegelfoͤrmigen Seiten der Baken corrigirt, so daß das bloße Aufschrauben der Kappe den Drathcylinder nothwendig in den wahren Mittelpunkt der Pfanne zwischen den Baken bringen muß. Diese Pfanne dient auch sehr gut zur Befestigung des Drathes, der in kleine Schrauben geschnitten werden soll; eben so auch zur Aufnahme und zum Umtriebe von Bohrern aller Art und Groͤße in der Drehebank. Auf diese Weise wird die Zeit gaͤnzlich erspart, die man sonst mit dem Zurechtstellen derselben allgemein verliert. Wenn ein Arbeiter sich eine solche Pfanne verfertigen wollte, so koͤnnten folgende Anweisungen ihm hierzu nuͤzen. Man nimmt ein Stuͤk Messing oder Glokenspeise von 1 3/4 Zoll Laͤnge und eben so langem Durchmesser, dreht in das eine Ende derselben eine hohle Schraube ein, und befestigt es gehoͤrig auf der Doke der Lade, so daß es nicht im Mindesten wakeln kann.Vergl. obige Anmerkung. A. d. O. Dann schneidet man auf dem anderen Ende außen eine Schraube darauf aus, ungefaͤhr einen halben Zoll lang, und laͤßt eine glatte cylindrische Flaͤche von derselben Laͤnge zwischen der Schraube und zwischen dem erhabenen Ringe, in welchem sich das Loch fuͤr den Hebel befindet. In dem aͤußeren flachen Ende dieses Stuͤkes Messing, und quer durch dasselbe, schneidet man eine taubenschweiffoͤrmige Furche. Dann nimmt man ein flaches Stuͤk Stahl mit einem cylindrischen Zapfen von 5 Achtelzoll Dike, und von derselben Hoͤhe, der auf der Mitte der oberen Oberflaͤche desselben emporragt. Man formt und richtet dieses Stuͤk Stahl so zu, daß es genau in die taubenschweiffoͤrmige Furche paßt, und sich jedoch leicht in derselben schieben laͤßt. Dann dreht man den walzensinnigen Zapfen in die Form eines abgestuzten Kegels zu, der an seiner Grundflaͤche fuͤnf Achtelzoll breit, an der Spize aber nur ein Viertelzoll breit ist. Hierauf nimmt man einen Ring (ein Halsband) aus Messing oder Stuͤkgut, und schneidet eine hohle Schraube in denselben so, daß diese auf die aͤußere Schraube auf dem ersten Stuͤke Messing genau paßt; man bringt ferner in das aͤußere Ende dieses Halsbandes eine Scheibe aus Stahlblech ein, von 1 3/4 Zoll im Durchmesser und 1/8 Zoll Dike, und befestigt dieselbe mittelst Schrauben oder Nieten, und bohrt sodann ein kegelfoͤrmiges Loch durch den Mittelpunkt derselben, so daß die obere kegelfoͤrmige Haͤlfte des staͤhlernen Zapfens genau in denselben paßt. Hierauf schraubt man die Kappe dicht auf den Zapfen auf, und bohrt ein Loch durch lezteren genau nach der Achse der Pfanne, bis man mit demselben die Schraube der Doke der Drehelade erreicht. Nun nimmt man den staͤhlernen Schieber heraus, und erweitert das in der Achse der Pfanne gebohrte Loch, bis es den diksten Drath, der jemals zugedreht werden soll, aufzunehmen vermag. Zulezt endlich schneidet man den staͤhlernen Schieber mit einem Querdurchschnitte entzwei, so daß man die beiden Baken dadurch erhaͤlt, und angelt sie innerhalb zusammen, so daß sie Alles fest zu halten vermoͤgen, was man immer zwischen dieselben steken mag.

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