Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 35, Jahrgang 1830, Nr. CIX., S. 480 |
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CIX.
Miszellen.
Miszellen.
Luftwagen Statt der Dampfwagen.
Hr. E. P. Fordham zeigte in einer Abendvorlesung an der
Royal-Institution, wie man mittelst
comprimirter gewoͤhnlicher atmosphaͤrischer Luft Wagen noch besser,
als mit Dampf, in Bewegung sezen kann. Der Versuch wurde an einem Modelle sehr
gelungen ausgefuͤhrt. Courier. Galignani. N.
4653. (Vom Modelle zur Ausfuͤhrung ist noch eine weite Kluft. Wahrscheinlich
wird Hr. Fordham ein Patent auf seine Erfindung nehmen,
und wir werden die Folgen sehen.)
Hunds-Equipage in England.
Ein Gentleman von East Grinstead fuhr neulich in London mit seinem Sohne in einem
leichten vierraͤderigen Wagen von drei Bullenbeißern gezogen: einer zog,
einzeln gespannt, voraus. Er versichert, daß er mit diesen drei Hunden 7 englische
Meilen (beinahe 2 deutsche) in Einer Stunde faͤhrt. Von Gast Grinstead nach
Brighton, 48 engl. Meilen, fuhr er, sehr oft dem Eilwagen vor, in 6 Stunden. Er ist
sogar schon 52 engl. Meilen in Einem Tage mit diesen drei Hunden gefahren. Da er
nicht „Zugthiere“ vorgespannt hatte, zahlte er kein Weggeld.
Herald. Galignani. N. 4653. (In Holland
faͤhrt man seit undenklichen Zeiten mit Hunden und mit Boͤken. Man
weiß die Thiere und auch die Menschen dort besser zu benuͤzen, als bei
uns.)
Schnelligkeit und Ausdauer englischer Jagdhunde.
Auf einer zu Armathwaite-Hall Ende vorigen Jahres gehaltenen Fuchsjagd liefen
die Hunde des Baron Vane von 10 Uhr Morgens bis 5 1/2 Uhr
ununterbrochen einem Fuchsen durch 11 verschiedene Pfarrdistrikte nach. Man
schaͤzt den Weg, den sie waͤhrend dieser Zeit durchliefen, auf
wenigstens 70 engl. Meilen. (17 1/2 deutsche Meilen). (Carlisle Journal, Galignani. N. 4628.)
Was Concurrenz vermag.
Die Concurrenz unter den Landkutschen (Eilwagen) ist jezt so groß auf der
Hastingsstraße, daß, waͤhrend ein Eilwagenbesizer in seiner Wunderkutsche
(the Wonder), die Passagiere um Einen Shilling
faͤhrt (um 36 kr.), ein Anderer in seiner blauen Kutsche die Passagiere unentgeldlich (gratis)
faͤhrt. Herald. Galignani Mess. N. 4649.
(Einsender weiß, daß vor ungefaͤhr 15 Jahren in England ein Eilwagenbesizer,
um seine Rivalen zu Grunde zu richten, die Passagiere nicht bloß umsonst
fuͤhrte, sondern ihnen sogar ihr Fruͤhstuͤk und Mittagessen
bezahlte.)
Was Kruͤmmungen an Straßen Geld und Zeit verlieren
machen.
Durch Kruͤmmungen der Straße von
London nach York
gehen verloren
22 engl. Meil.
– – – – – do – NewCastle
– –
31 – –
– – – – – do – Manchester
– –
24 – –
– – – – – do – Carlisle
– –
50 – –
– – – – – do – Glasgow
– –
60 – –
– – – – – do – Edinburg
– –
67 – –
––––––––––––
254 engl. Meil.
Rechnet man nun, daß auf allen diesen Straßen taͤglich nur 50 Wagen fahren, so
sind, 254 × 50, nicht weniger als 12,700 engl. Meilen verloren. Dieß gibt
einen Verlust an Zeit (8 Minuten fuͤr die engl. Meile) von 65 Tagen
fuͤr jeden Tag, und von 12,700 Shill. an Geld. Times.
Galignani. 4650.
Ueber Hrn. A. Bernhard's Maschine
zum Heben des Wassers
findet sich im Februarhefte des Repertory of Patent-Inventions, S. 98, ein Schreiben des Hrn. Bernhard an den Redacteur des Repertory, in welchem der Hr. Patent-Traͤger sich gegen
lezteren auf eine etwas derbe Weise uͤber die Darstellung seines Apparates
und die Vorschlaͤge zu einer Verbesserung desselben aͤußert. Wir
wollen uns begnuͤgen unsere Leser, die wir bisher auf Alles, was uͤber
diese Maschine erschienen ist, aufmerksam gemacht haben, auf dieses Schreiben
verwiesen zu haben. Es ist nun einmal Thatsache, daß diese Maschine das Wasser 50
Fuß hoch gehoben hat. Hr. Bernhard versichert, daß er im
Stande ist, dasselbe auch 100, und 500 bis 5000 Fuß hoch zu heben. Wir, die wir
nichts glauben, was wir nicht gesehen haben, sobald sich Zweifel dagegen erheben,
und unseren eigenen Augen nicht trauen gelernt haben, weil sie uns
taͤuschten, erwarten von der großen Lehrmeisterin aller Zeiten, der
Erfahrung, die baldige Entscheidung uͤber den Nuzen und die Brauchbarkeit der
Maschine. Daß sie den bisherigen Theorien nicht entspricht, kann, fuͤr sich
allein, nicht gegen sie sprechen; denn wir sahen manche Theorie falsch angewendet,
und durch die einfachste Erfahrung widerlegt.
Feuerloͤschanstalten zu London.
Vom 1. bis 31. Jaͤnner verbrannten zu London nicht weniger, als 24 Individuen
lebendig: 9 maͤnnlichen, und 15 weiblichen Geschlechts; darunter waren 16
Kinder unter 9 Jahren, und 2 Betrunkene. (Courier. Galignani.
N. 4653.)
Papier-Manufaktur in Nord-Amerika (Vereinigte
Staaten).
In dem kleinen Staate Massachusetts sind nicht weniger als sechzig
Papiermuͤhlen. Der Werth des, in denselben erzeugten, Papieres ist 700,000
Dollars (Laubthaler), zu dessen Erzeugung 1700 Tonnen (34,000 Ztr.) Lumpen und alte
Seile verwendet werden. Der Gesammtwerth der ganzen Papiererzeugung in den
Vereinigten Staaten wird zwischen 5 und 7 Millionen Dollars geschaͤzt. Die
Papiermacherei beschaͤftigt in den Vereinigten Staaten ungefaͤhr
11,000 Menschen. Der Werth der jaͤhrlich gesammelten Lumpen wird auf 10
Millionen Dollars angeschlagen, und viele Lumpen werden aus Deutschland und aus
Italien geholt. Die groͤßte Papiermuͤhle in den Vereinigten Staaten
besizt Hr. Gilpin am Brandywine in Delaware. Er macht auf
seiner Maschine Papier das netto hundert engl. Meilen lang ist, und dieses Papier
wird nachher in die gehoͤrigen Formate geschnitten. Herald. Galignani Messenger. N. 4649. (Ein deutscher Papiermacher, dem wir
diese Notiz mittheilten, ehe wir sie in die Presse gaben, bemerkte gegen die
Richtigkeit dieser Angaben, daß um drei Millionen mehr Lumpen gesammelt werden, als
Papier erzeugt wird. Man sieht hieraus, wie wenig man in Deutschland die
Nothwendigkeit einsieht, Vorraͤthe von Lumpen auf Jahre hinaus an
Papiermuͤhlen in Bereitschaft zu haben.)
Fortschritte der Buchdrukerkunst in Italien.
Waͤhrend in Deutschland die verehrungswerthe v. Cotta'sche Buchdrukerei uns
unseres Schiller's Werke in Einem Bande schenkte, hat die
Buchdrukerei der Minerva zu Padua
alle italiaͤnischen Dichter den gesammten Parnasso italiano, in Einem Bande herausgegeben. Allein, durch diese
Auflage wird, so schoͤn auch Papier und Lettern sind, das Auge so sehr
angegriffen, daß es bei fortgeseztem Gebrauche derselben wirklich leidet. Ganz
anders verhaͤlt sich in dieser Hinsicht die Ausgabe aller roͤmischen Dichter in Einem Bande, welche in der Drukerei des
Hrn. Jos. Molini im vorigen Jahre zu Florenz unter dem
Titel erschien: „Poetae latini veteres ad fidem
optimarum editionum expressi. 8. Florentiae. 1829. typis Jos.
Molini.“ Dieser Octavband haͤlt 1547 Seiten, und kostet
nur 33 Franken 60 Centim. Man hat also hier alle
roͤmischen Dichter in Einem, nicht ganz
unbequemen, Bande um denselben Preis, um welchen man manche gute Ausgabe einiger
weniger Verse einzelner roͤmischer Dichter, wie z.B. die Verse der Sulpicia, des Olympius
Nemesianus, des Gratius Faliscus, des Calpernius Siculus bezahlen muß. Die Biblioteca italiana spendet in ihrem December-Hefte (ausgegeben den 8. Februar) dieser
Ausgabe alles Lob. Es waͤre sehr zu wuͤnschen, daß auch eine deutsche
Buchhandlung dem Beispiele Molini's folgte, und die
unsterblichen Werke der roͤmischen und griechischen Muse uns in einem so
eleganten und wohlfeilen Bande, den jeder Reisende bequem bei sich fuͤhren
koͤnnte, lieferte. Auf eine aͤhnliche Weise ließen sich auch die
classischen Prosaiker der roͤmischen und griechischen Litteratur in ein Paar
Baͤnden den Freunden der classischen Litteratur mittheilen.
Steinkohlen-Theer zur Bekleidung der Dachziegel und
Dachschiefer.
Ein „Amateur“ empfiehlt im Mechanics' Magazine N. 344., 20. Febr. 1830. S.
463. den Steinkohlen-Theer, der jezt bei den englischen
Leuchtgas-Fabriken so wohlfeil zu haben ist, zum Ueberziehen der Dachziegel
und der Dachschiefer, mit welchen die Daͤcher der meisten Haͤuser in
England bedekt sind. Dachziegel, wie Dachschiefer, leiden bekanntlich durch Frost,
Sonne und Regen, und werden dann leicht von staͤrkeren Winden herabgeweht. Um
sie nun gegen die zerstoͤrenden Einfluͤsse der Witterung zu
schuͤzen, hat ein Hausbesizer in England seine Dachziegel mit
Steinkohlen-Theer uͤberzogen. Die erste auf dieselben mit einem Pinsel
aufgetragene Schichte wurde sehr schnell von den Ziegeln eingesogen; die zweite
bildete aber einen dunklen glaͤnzenden Ueberzug, der denselben beinahe die
Farbe von Eisenblech gab, und bald hart wurde. Der Theer verband sich innig mit dem
gebrannten Thone der Ziegel und machte sie klingender. Die Ziegel haben zeither
nicht im Mindesten durch die Witterung gelitten. – Wir wuͤnschten
durch Versuche ausgemittelt zu sehen, ob dadurch die Feuergefaͤhrlichkeit
nicht vermehrt wird?
Torf als Baumaterial.
Zu Monieday in Perthshire baute ein Paͤchter sich sein ganzes
Wirtschaftsgebaͤude ohne allen Stein und Kalk bloß aus Torfziegeln, (Scotsman. Galign. N. 4641.)
Ueber eine neue Abart von Leindotter.
Hr. Henry, Chef de la Pharmacie
centrale, erstattet im Journal de Pharmacie,
Februar. S. 71. Bericht uͤber eine neue Art von Leindotter (Myagrum
sativum L., Camelina
sativa), die ein Franzose aus Asien mitbrachte. Sie ist
unserem gewoͤhnlichen Leindotter durchaus aͤhnlich in Allem, und
unterscheidet sich lediglich durch die Groͤße. Diese groͤßere Spielart
(große Cameline) gibt um ein Sechstel mehr Oel, als unser kleiner Leindotter; 100
Theile der ersteren geben 24,875 Oel, der lezteren 20,500. Ein Vortheil, den der
Leindotter von der Kohlsaat voraus hat, ist der. daß man denselben mehrere Male im
Jahre bauen und ernten kann; ob aber die neue große asiatische Abart unser Klima
aushaͤlt, daruͤber muͤssen erst Versuche entscheiden.
Das Oel dieses neuen Leindotters verhaͤlt sich uͤbrigens wie jenes des
gewoͤhnlichen. Es fließt klar aus der Presse und hellt sich noch mehr durch
Ruhe. Es ist gelb, hat einen eigenen starken Geruch, und den unangenehmen Geschmak
der Samen. Es friert in starker Kaͤlte, und bleibt bei – 6°
noch fluͤssig. Es dient nur zum Brennen, und laͤßt sich leicht von
seinem Schleime, wie das Ruͤbsen- und Kohlsaat Oel, befreien, nur noch
schneller, als dieses. Wenn es diesen wenigen Schleim verloren hat, wird es fast
ganz farbenlos, und bleibt nur etwas citronengelb Es brennt sehr leicht mit Heller
lebhafter Flamme, wie das beste gereinigte Oel. Es troknet jedoch nicht mit
Bleioxyden, wie das Leinoͤl, das dadurch in der Malerei etc. nicht ersezt
wird; es taugt aber zu Allem, wozu man fettes Oel braucht. Feste Seife gibt es
jedoch nicht, sondern bloß gruͤne Schmierseife. Dieses Oel enthaͤlt
uͤbrigens, wie mehrere andere Oele, etwas Schwefel-Senfsaͤure
(acide sulfo-sinapique), das die HHrn. Henry (Sohn) und Garot in dem
Senfsamen entdekten.
Stachelbeere halten sich 25 Jahre lang unter der Erde.
Man fand bei dem Aufraͤumen des Schuttes des Mauthhauses zu Whitby
Stachelbeere, die vor 25 Jahren daselbst unter die Erde kamen, gut erhalten. Herald. Galignan. 4650.
Sehr großer Mastochs in England.
Die Times (Galign. N. 4632.)
erwaͤhnen eines jezt im Pferde-Bazaar (Horse-Bazaar) zur Schau ausgestellten Ochsen (The splendid Bradwell Ox), der beinahe 17 Faͤuste
hoch, 11 Fuß lang, und zwischen. 40 und 50 Zentner schwer ist. Sie fuͤgen die
sehr gegruͤndete Bemerkung bei, „daß es einmal Zeit waͤre
aufzuhoͤren, die Thiere mit Futter so voll zu stopfen, daß sie endlich in
ihrem Fette erstiken muͤssen: alle verstaͤndigen Landwirthe und
Mezger haben dieß Verfahren bereits aufgegeben. Der Landwirth, der Futter zu
sparen und doch dabei oͤde Gruͤnde urbar zu machen und die Ernte
des Landes zu mehren weiß, ist ein weit nuͤzlicherer Buͤrger als
derjenige, der einen Ochsen in seinem Fette erstikt, damit die Leute denselben
angaffen, ehe er umfaͤllt, ohne daß er selbst oder der Mezger irgend
einen wahren Nuzen von einem solchen Meisterstuͤke menschlicher Thorheit
hat.“ Und doch gibt es Staaten, in welchen diese Thorheit mit Preisen
belohnt und gekroͤnt wird!
Groͤße einer Dans in England.
Zu Arksey, bei Doncaster, wurde eine Gans geschlachtet, die gepuzt, 22 Pfd. wog.Ein Truthuhn von 5 Fuß Laͤnge wog nur 21 Pfd. (Herald. Galignani Mess. 2627.)
Geschiklichkeit im Schlachten der Schweine.
Friedr. Green, Inspektor des Armenhauses zu Brewood,
wettete 10 Pfd. (120 fl.), daß er in 4 Stunden 8 Schweine abstechen, puzen,
ausweiden etc. koͤnne, ohne alle andere Beihuͤlfe, als daß man ihm das
heiße Wasser zutraͤgt. Er ward mit dieser Arbeit in 3 Stunden 56 Minuten
gluͤklich fertig. Das kleinste dieser Schweine wog 240 Pfd.; das schwerste
300 Pfd. (Staffordshire Advertiser Galignani N.
2627.)
Val-di-Chiana, oder Trostspiegel fuͤr diejenigen, die da
fuͤrchten, daß Deutschland uͤbervoͤlkert wird.
Professor Jos. Giuli gibt in seiner Statistica aparia della Val-di-Chiana, Pisa 1828. p. Nicolo Capurro folgende Uebersicht der
Bevoͤlkerung und Cultur dieses Thales, das unter die schoͤnsten
Thaͤler des schoͤnen Toscana gehoͤrt. Dieses Thal haͤlt
ungefaͤhr 604 Quadrat MiglienDer italiaͤnische Miglio, deren 60 auf Einen Grad gehen, hat 5710
Paris. Schuhe; ein □ Miglio ist der 16te Theil einer deutschen
□ Meile. A. d. Ue., und 109 510 Einwohner, also 181 Einwohner auf jeden □ Miglio. Da
aber von obigen 604 □ Miglien nur ungefaͤhr 304 bebauten Landes sind,
so kommen auf den □ Miglio 360 Einwohner, und von diesen sind 225 Bauern,
welchen 99 Hausthiere auf den □ Miglio bei ihren Feldardeiren helfen. Die
Fruchtbarkeit dieses Thales ist uͤbrigens nicht sehr groß: auf den Bergen 4
1/2 p. C. auf den Huͤgeln 7 1/4, in der Ebene 17 p. C. Was koͤnnte aus
Deutschland werden, wenn es auf diese Weise bevoͤlkert waͤre! (Vergl.
Biblioteca italiana. Decembre. 1829. S. 371.)
Ein- und Ausfuhr der Vereinigten Staaten im J.
1828.
Einfuhr
19,871,000 Pfd.
–––––––––––––
Ausfuhr
inlaͤndische Produkte
11,050,000 Pfd.
do Manufakturen
1,600,000 –
Fremde Produkte (vorzuͤglich Cuba)
undManufakturen (vorzuͤglich englische)
5,398,750 –
––––––––––––
18,048,750 Pfd.
Tonnengehalt der Schiffe: 1,620,607.
Die Ausfuhr der 9,638,000 Menschen, aus welchen die Vereinigten Staaten bestehen,
verhaͤlt sich also zu jener Englands, wie 1 zu 3. Der Tonnengehalt ihrer
Schiffe aber, wie 2: 3. Die Kriegsflotte selbst aber ist nur 1/10, der englischen.
(American Almanack. Courier. Galignani. N.
4653.)
Literatur.
a) Deutsche.
Ueber die Waͤrme und deren Verwendung in den Kuͤnsten und
Gewerben. Ein vollstaͤndiges und noͤthiges Handbuch fuͤr
Physiker, Technologen, Fabrikanten, Mechaniker, Architekten, Forst- und
Huͤttenmaͤnner. Von E. Peclet, Prof. an
dem Central-Gewerbs-Institute zu Paris. Aus dem
Franzoͤsischen uͤbersezt und mit den noͤthigen Zusazen
fuͤr Deutschland versehen, von Dr. C. F. A.
Hartmann. I. Th. 8. Braunschweig. 1830. b.
Vieweg. Mit 7 lithogr. Tafeln. XIV. u. S. 363.
Wir haben bei der Anzeige des Originalwerkes des Hrn. Peclet den Wunsch geaͤußert, daß dasselbe sich bald einer guten
deutschen Uebersezung erfreuen moͤge, und fanden diesen Wunsch
spaͤter durch beifaͤllige Aeußerungen von Maͤnnern, die zu
den competentesten Richtern uͤber diesen Gegenstand gehoͤren
(durch die verehrl. Mitglieder der Société
industrielle zu Muͤlhausen), gerechtfertigt. Hr. Dr. Hartmann hat nun diesen Wunsch auf eine Art
erfuͤllt, die ihm den Dank des deutschen Publikums sichern wird. Er hat
sein Original mit einer Menge schaͤzbarer Zusaͤze bereichert,
fuͤr die ihm der Verfasser selbst, wenn er deutsch liest, Dank wissen
muß. Wir wuͤnschten nun nur noch, daß Hr. Dr.
Hartmann in einem III. Theile, als Anhang zu den beiden Theilen
Peclet's, Alles dasjenige sammeln moͤge, was in den 35 Baͤnden
unseres Polytechn. Journales uͤber
Waͤrme und deren Verwendung Neues vorkommt, und daß er dieses Gesammelte
einer strengen Pruͤfung unterziehe. So ist z.B. die vorlezte Nr. des Bulletin de la
Société industrielle de Mulhausen (N. 12.) so zu sagen ganz voll von Versuchen und Erfahrungen, durch
welche Peclet's Theorie theils bestaͤtigt,
theils aber auch berichtigt und verbessert wird. Wenn Hr. Dr. Hartmann seinem Peclet einen solchen
Anhang beifuͤgen wird, so wird er denselben zu einem trefflichen
Handbuche fuͤr den deutschen Gewerbsmann gemacht haben, und sicher zu dem
besten, das die deutsche Litteratur uͤber diesen Gegenstand bisher
aufzuweisen hat.
b) Franzoͤsische.
Instruction concernant la propagation, la culture en
grand, et la conservation des pommes de terre, ainsi que l'emploi de
leurs produits, considérés comme alimentaires et comme
pouvant être appliques á l'Économie navale,
domestique et industrielle. 8. Paris.
1829. ch. Mme. Husard. (Die HHrn. Tessier, Silvestre, Labbé, Vilmorin, Sagerat,
Lasteyrie, Darbley, Daillyfils, Husardfils und Challan
haben hier das Vorzuͤglichste aus den vielen Schriften uͤber
Erdapfel zu einem Werke gesammelt, das den Beifall der Société royale et centrale
d'Agriculture erhielt.)