Titel: | Stirling's schwimmender und Haus-Filtrir-Apparat. |
Fundstelle: | Band 34, Jahrgang 1829, Nr. LII., S. 209 |
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LII.
Stirling's schwimmender und
Haus-Filtrir-Apparat.
Aus dem Mechanics' Magazine N. 319. 19. Septbr,
1829.
Mit Abbildung auf Tab.
IV.
(Im
Auszuge.)
Stirling's schwimmender und
Haus-Filtrir-Apparat.
Das Mechanics' Magazine hat vor einiger Zeit eine eben
nicht ganz beifaͤllige. Notiz von dem Filtrum der HHrn. Stirling und Soͤhne gegeben. Es berichtigt gegenwaͤrtig
seine fruͤhere Meinung.
Fig. 9. zeigt
eine Barke mit dem Filtrir-Apparate, die an der Seite eines zum Absegeln
fertigen Schiffes liegt, das nur noch sein Wasser einnimmt, Das Wasser wird aus der Themse gepumpt,
laͤuft durch das Filtrum, und wird in die Wasserbehaͤlter des
segelfertigen Schiffes gefuͤllt. Dieses Filtriren kostet so wenig, daß die
Schiffs-Eigenthuͤmer nur 2 Shill. 6 Pence (1 fl. 30 kr.) fuͤr
die Tonne filtrirtes Wasser zu bezahlen haben. Fig. 10. stellt den
Filtrir-Apparat der HHrn. Stirling in seiner
einfachsten Form dar. Er ist aus glatten Schiefertafeln gebaut, die wohlfeil,
reinlicher als Holz, und dauerhafter als Metallplatten sind, da sie nicht rosten.
Diese Schieferplatten werden mir starkem Moͤrtel zusammengefuͤgt, und
mittelst eiserner Stangen festgehalten, die in der Naͤhe der Gefuͤge
durch dieselben laufen und außen mittelst Nieten befestigt sind. Das Wasser, welches
filtrirt werden soll, kommt, in die Cisterne I, aus
welcher es durch die Roͤhre D in das Filtrum
geleitet wird, das zwei oder drei Fuß tiefer steht. Kieses Filtrum wird durch die
Scheidewand A in zwei Theile getheilt: der eine Theil
BBB enthaͤlt das
Filtrir-Werkzeug, der andere Theil C das reine
filtrirte Hasser. Die Abtheilung BBB ist durch
durchloͤcherte Platten in vier Faͤcher getheilt. Das unterste ist
leer; das zweite und dritte wird mit Sand gefuͤllt (die HHrn. Stirling lassen ihren Sand aus Schottland kommen); das
vierte ist mit Sand und Kohlen gefuͤllt; im fuͤnften oder obersten
liegen Eisenschlaken. Das Wasser kommt zuerst mittelst des
Fuͤllungs-Hahnes F aus der Roͤhre
D in das leere Fach, und wird durch den Druk des
hoͤher oben in der Cisterne befindlichen Wassers durch den Sand und durch die
Kohlen und Schlafen bis in das fuͤnfte Fach hinaufgedruͤkt, aus
welchem es in die Abtheilung C fuͤr das reine
Wasser uͤberfließt. E ist der Ablaß-Hahn
zum Ablassen des reinen Wassers, und G und H sind Reinigungs-Haͤhne, durch welche der
Schlamm und Bodensaz aus der untersten Abtheilung abfließen kann. Das Mechanics' Magazine meint jedoch, und mit Recht, daß
hierdurch der Schlamm nicht gehoͤrig beseitigt werden kann, und daß es besser
waͤre, diese unterste Abtheilung mittelst einer starken
Wasserstroͤmung, die von einer Hoͤhe herabfaͤllt, und mittelst
eines Kehrbesens zu reinigen, so oft es noͤthig ist.
Hr. Hollis, Mechaniker, hat noch eine aͤndere
Vorrichtung fuͤr die HHrn. Stirling verfertigt, um
Wasser im Großen filtriren zu koͤnnen. Fig. 11 zeigt dieselbe im
Querdurchschnitte; Fig. 12. im Grundrisse. G in Fig. 11. ist die Cisterne
fuͤr das unreine Wasser. CC sind Kammern,
welche dasselbe durch die Roͤhren FF
mittelst der Einlaß-Haͤhne EE
erhalten. BBB sind die Filtrir-Bette. AA sind die Cisternen fuͤr das reine
Wasser. DD sind Reinigungs-Roͤhren.
In Fig. 12.
zeigt AAA die Lage der Filtrir-Bette, und
BB die Roͤhren zur Speisung
derselben.
Das Mechanics' Magazine bemerkt, daß die
Reinigungs-Roͤhren DD nur die
groͤberen Theile, nicht aber den Schlamm, wegschaffen werden, und daß hier
noch abgeholfen werden muß.