Titel: Oefchen der HHrn. d'Arcet und Thénard, dessen sie sich zum Ueberziehen feuchter Wände mit einer Wachs-Composition bedienen, um alle Feuchtigkeit von denselben abzuhalten.
Fundstelle: Band 31, Jahrgang 1829, Nr. LXXVII., S. 285
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LXXVII. Oefchen der HHrn. d'Arcet und Thénard, dessen sie sich zum Ueberziehen feuchter Waͤnde mit einer Wachs-Composition bedienen, um alle Feuchtigkeit von denselben abzuhalten. Nach dem Recueil Industriel. November 1828. S. 205. Mit Abbildungen auf Tab. IV. d'Arcet's und Thénard's Oefchen etc. Der Recueil industriel hat in seinem II. B. S. 117 (und wir haben aus dem Journ. de Phar. im Polytechn. Journ. B. XX. S. 280.) Hrn. d'Arcet's und Thénard's Verfahren beschrieben, nach welchem122) die Kuppel der Kirche St. Geneviève troken gelegt wurde. Da dieses Verfahren immer mehr und mehr Anwendung gewinnt und auch zur Auskleidung von Cisternen, zur Erhaltung von Statuͤen und Basreliefs verwendet wird, so theilte der Recueil diesen Aufsaz noch ein Mal mit, und fuͤgte demselben Abbildung und Beschreibung des Oefchens mit, das bei dem Auftragen dieser Wachs-Composition unentbehrlich ist. Dieses Oefchen (der Vergolder-Ofen, réchaud du doreur) ist so eingerichtet, daß das Brenn-Material auf einem senkrecht stehenden Roste brennt, ungefaͤhr so, wie bei den Brat-Oefchen und bei dem Oefchen der Siegellak-Fabrikanten. Man bedient sich desselben, um Flaͤchen damit zu waͤrmen, die senkrecht stehen oder mehr oder minder gegen den Horizont geneigt sind; auch um die Deke von Zimmern oder Saͤlen damit zu waͤrmen. Fig. 10 zeigt dieses Oefchen von der Vorderseite und im Perspective. Der Dekel, A, B, C, D, wird mittelst des Griffes, P, abgehoben, und dreht sich in den beiden Gewinden, E, E, wie man in Fig. 11 sieht, und in Fig. 12 und 13 bei, C. N, N, N, N, N, N, sind sechs starke Eisendrathe, die die Kohlen in dem Oefchen zuruͤkhalten. Die Enden derselben stehen auf der rechten Seite der Figur vor, und man sieht sie in ihrem Durchmesser in den Punkten, N, N, an Fig. 12 und 13. Das Oefchen ist unten durch das Blech, F, G, H, I, geschlossen, welches zugleich als Aschenherd, M, fuͤr die niederfallende Asche dient. Wenn man sich dieses Oefchens bedienen will, oͤffnet man den Dekel, A, B, C, D, fuͤllt es mit gluͤhenden Kohlen, schließt den Dekel, und traͤgt es mittelst des Stieles, L, dort hin, wo man es haben will. Dieser Stiel, L, den man in Fig. 12 und 13 sieht, kann entweder unter einem rechten Winkel auf das Oefchen, wie in Fig. 13, oder unter einem schiefen, wie in Fig. 12, angebracht seyn, je nachdem es die Arbeit fordert. (Er wuͤrde sich wohl auch in einer Art Nuß mit einer Stellschraube so anbringen lassen, daß er nach Belieben gestellt werden kann.) Fig. 11 zeigt das Oefchen von hinten. B, C, ist die hintere Linie des Dekels und, E, E, sind die beiden Gewinde. P, ist der Griff. I, ist eine kreisfoͤrmige oder elliptische Platte, die die Hand des Arbeiters gegen die Einwirkung der Hize schuͤzt, wenn er das Oefchen bei dem Griffe umher traͤgt. I, in Fig. 13, zeigt die Lage dieser Platte zwischen dem Oefchen und der Hand des Arbeiters. Man kann in diesem Oefchen Holzkohlen und Kohks brennen. Das Feuer wird, wie gewoͤhnlich, unterhalten. Bei dem Gebrauche haͤlt man es gegen den Gegenstand hin, den man damit troknen oder erwaͤrmen will, und faͤhrt damit hin und her. Die Menge des Brennmaterials, die Entfernung, die mehr oder minder senkrechte Lage bleibt der Erfahrung des Arbeiters und dem Zweke desselben uͤberlassen. Man verfertigt diese Oefchen in verschiedener Groͤße und in verschiedenen Formen, so wie die Arbeit es erfordert. In Fig. 10 haͤlt die Linie, A, D, 18 Zoll. Hieraus ergeben sich die uͤbrigen Dimensionen123).

Tafeln

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Tab. IV