Titel: Oekonomische Fußwärmer (Chauffrettes de Hollande) in Zimmern, Bureaux, auf Schiffen, in Wagen; von der Erfindung des Hrn. Heusch zu Henri-Capelle.
Fundstelle: Band 31, Jahrgang 1829, Nr. XXVIII., S. 99
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XXVIII. Oekonomische Fußwaͤrmer (Chauffrettes de Hollande) in Zimmern, Bureaux, auf Schiffen, in Wagen; von der Erfindung des Hrn. Heusch zu Henri-Capelle. Aus dem Industriel belge. N. 59. 1828. Im Bulletin des Sciences technolog. Octbr. 1828. S. 244. Mit Abbildungen auf Tab. II. Heusch's oͤkonomische Fußwaͤrmer. Die hollaͤndische Sitte, ein Kohlen- oder Torf-Beken unter die Fuͤße zu stellen, und die Nachtheile, die mit dieser gefaͤhrlichen Vorrichtung verbunden sind, veranlaßten den Verfasser auf eine Verbesserung derselben zu denken.40) Man mag diese Beken mit Holzkohlen oder mit Torf heizen, so hat man lang zu thun, bis das Brenn-Material gehoͤrig brennt; man hat Muͤhe es in Gluth zu erhalten; die Waͤrme ist nicht gleichfoͤrmig; die Zimmer werden dadurch verunreinigt, und selbst die Gefahr bei dem Gebrauche derselben ist nicht unbedeutend. Fig. 1 und 2. zeigt diesen verbesserten Fußwaͤrmer. A, ist eine ovale Buͤchse aus Eisenblech mit Loͤchern versehen, damit die Luft freien Zutritt in das Innere derselben gewinnt. z, ist ein Henkel mit einem Gewinde, um diese Buͤchse von einem Orte zu dem anderen bequem tragen zu koͤnnen. y, y, y, sind drei kleine Zapfen, zwei vorwaͤrts, einer ruͤkwaͤrts, jeder mit einem Loche um eiserne Stifte durchzuschieben, die an Kettchen haͤngen, und wodurch die Buͤchse auf ihrem Boden befestigt wird. X, ist der Boden der Lampe, w, mit einem Falze und einem schwimmenden Dochte, v; ein Reif, u, faßt dasjenige auf, was allenfalls aus der Lampe verschuͤttet wird. Diese Lampe, die noch uͤberdieß zwei Ohren und einen Dekel hat, ist so vorgerichtet, daß die Luft freien Zutritt zu derselben hat und der Docht immer in der Mitte schwimmt. B, ist eine horizontale Scheidewand, die als Boden fuͤr das kleine Beken dient, welches mit kaltem Wasser gefuͤllt wird. C, Roͤhre dieses Bekens, durch welches dasselbe mit Wasser gefuͤllt wird. Diese Roͤhre ist unten mit kleinen Loͤchern, und oben mit einem Dekel versehen, der etwas weiter ist, um zu hindern, daß das Wasser nicht uͤber den achtzigsten Grad gehizt wird. Sie ist uͤberdieß noch mit einer anderen etwas hoͤheren Roͤhre umgeben, damit auch nicht die mindeste Feuchtigkeit dort hin gelangt, wo man die Fuͤße hinzustellen hat. D, eine Huͤlle aus Maroquin zur Aufnahme der Fuͤße. Sie ist mit Pelz gefuͤttert, und am Rande der Stelle, auf welche man die Fuͤße sezt, mittelst kleiner Stifte befestigt, die in Loͤcher passen, mit welchen dieser Rand versehen ist. E, Dekel, zum Ausloͤschen der Lampe. Ehe man die Lampe anzuͤndet, fuͤllt man das Beken zur Haͤlfte mit Wasser, und wenn die Lampe nur acht Minuten lang brennt, wird das Wasser bereits heiß genug geworden seyn, um die Fuͤße zu waͤrmen. Die Temperatur wird nach und nach bis auf 80° steigen. Je nachdem man mehr oder minder warm haben will, darf man die Lampe nur hoͤher oder tiefer stellen. Auf Reisen in Wagen oder Schiffen nimmt man statt der Lampe eine dike Wachskerze. So wie das Wasser verduͤnstet, muß man nach und nach frisches zusezen. Die Lampe wird mit Weingeist unterhalten, der („in Holland und Frankreich“), wie Herr Derosne der aͤltere in seinen Versuchen am Sparheerde erwiesen hat, nicht theurer kommt, als Holzkohle.

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