Titel: Neue Vorrichtung zur Ersparung der Kurbel an Dampfmaschinen, und zu anderen Zwecken, wo Kraft nothwendig ist; worauf Rob. Barlow, Gentleman in Jubilee-Place, Chelsea, sich am 1. Febr. 1827 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 31, Jahrgang 1829, Nr. II., S. 3
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II. Neue Vorrichtung zur Ersparung der Kurbel an Dampfmaschinen, und zu anderen Zwecken, wo Kraft nothwendig ist; worauf Rob. Barlow, Gentleman in Jubilee-Place, Chelsea, sich am 1. Febr. 1827 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Octbr. 1828. S. 196. Mit Abbildungen auf Tab. I. Barlow's Vorrichtung zur Ersparung der Kurbel an Dampfmaschinen etc. Ich verbinde drei Raͤder mit einem Schwungrade (Impetus-wheel), welches ich seiner besonderen Form und Einrichtung wegen ein Hammer-Rad (beetle-wheel) nenne. Dieses Hammer-Rad ist hohl, und die Aerme oder Haͤmmer sind mit Queksilber gefuͤllt, so daß es eine ungeheuere Kraft erzeugt,Ein gewoͤhnliches einfaches Rad, auswaͤrts stark gewoͤlbt und innen von verhaͤltnißmaͤßigem Durchmesser, und gehoͤriger Schwere, oder ein innenwendig hohles und durch Scheidewaͤnde regelmaͤßig in Faͤcher getheiltes Rad, wo jedes Fach eine gleiche Last Queksilber fuͤhrt, dient eben so gut. A. d. O. (noͤthigen Falles koͤnnten zwei oder mehr solche Raͤder angewendet werden); ferner mit zwei Hebeln, einem Verbindungshaupte oder einer Kappe, einer Rolle, einem Wagebalken und einem schiebbaren Gewichte. Die Groͤße aller dieser Theile haͤngt von der Groͤße und der dadurch beabsichtigten Staͤrke der Maschine ab,Diese Vorrichtung laͤßt sich, noͤthigen Falles, vervielfaͤltigen, wo groͤßere Kraft notwendig wird. In Fig. 2 und 3 ist sie verdoppelt. A. d. O. mit welcher diese Vorrichtung verbunden wird, und von der Staͤrke der Maschine selbst, wenn sie fuͤr sich allein gebraucht wird. Fig. 10, zeigt die Vorrichtung von vorne, als an einer einfachen Dampfmaschine mit umgekehrtem Cylinder zur Arbeit fertig angebracht: der Staͤmpel ist in halbem Zuge. a, ist die Achse, an welcher die Vorrichtung angebracht ist. b, b, ist das Schwungrad, und das Ende eines der Haͤmmer; c, ist der Triebstok oder das kleine Rad; e, e, sind die Hebel oder die Schlaͤudern, die mittelst Schrauben und Nieten, wie in N. 2, 2, an dem großen Rade, d, d, und an der Kappe, oder an dem Verbindungshaupte, f, befestigt sind, an welchem ein Stiefel, i, angeschraubt ist mit einem Stifte zur Beschraͤnkung der Zehe der Staͤmpelstange, wie in N. 1. g, ist ein Wagebalken, auf welchem sich das schiebbare Gewicht, n, befindet, wodurch die Repulsiv-Kraft der Reibung gestellt und vermindert, Arbeit erspart, und dem Staͤmpel groͤßere Leichtigkeit bei seiner Arbeit gegeben wird. Ein Ende des Wagebalkens wird von der Schraube bei, l, getragen, und von dem andern Ende (m) laͤuft eine Schnur, Saite oder Kette uͤber die Rolle oder uͤber das Rad, h, zu dem Mittelpunkte der Kappe, f, wo sie befestigt ist: der Dampf tritt in den Cylinder unter dem Staͤmpel ein, hebt ihn und die Stange treibt dann die Kappe in geradeliniger Richtung in die Hoͤhe, und bringt die ganze Vorrichtung in Thaͤtigkeit. Wenn der Staͤmpel das obere Ende des Cylinders erreicht hat, und Dampf eingelassen wird, so wird ersterer herabgedruͤkt und die Staͤmpelstange treibt die Kappe in geradeliniger Richtung herab, und sezt so die Wirkung der Maschine waͤhrend des Steigens und Fallens des Staͤmpels fort: das Gewicht am Wagebalken dient zur Verminderung der Schwingung und Reibung, und macht die Bewegung mehr gleichfoͤrmig. N. 1, 1 zeigt die Staͤmpelstange und die Kappe oder das Verbindungshaupt. N. 2, 2 stellt die Hebel oder Schlaͤudern im Durchschnitte von vorne und von der Seite dar. N. 3, 3 ist der Seiten-Durchschnitt des Stiftes und des Bokes, woran das eine Ende der Schnur, Saite oder Kette an der Kappe befestigt ist. N. 4, ist die Rolle mit der Schraube und dem Niete von vorne und von der Seite im Durchschnitte. N. 5, stellt, ebenso, die Platte, den Stift und die Schraube dar, wie sie an der Kappe, f, befestigt sind. N. 666, ist der Wagebalken von vorne mit dem Schieber und dem Gewichte und dem oberen Ende desselben, mit Loͤchern fuͤr die gespizte Schraube des Schiebers, b, wodurch das Gewicht auf jedem Punkte des Wagebalkens fest gestellt werden kann. N. 7, ist der umgekehrte Cylinder, der so gestellt ist, daß die ganze Kraft der Vorrichtung auf denselben wirken kann. Sein Gestell und seine Fassung kann nach Gutbefinden des Werkmeisters verschieden seyn. Fig. 11, ist ein Durchschnitt oder eine Seiten-Ansicht der Vorrichtung fuͤr eine einfache Maschine, wie in Fig. 10. Fig. 12 und 13 ist dieselbe fuͤr eine Doppel-Maschine. Man sieht hier, wie beide vereint werden koͤnnen, und wie man eine doppelte Kraft beinahe in demselben Raume mit Einer Achse und auf Einem Zuge erhalten kann. Fig. 13 und 14 ist das kleine Rad oder der kleine Triebstok, wie, a, in Fig. 10, und der Seiten-Durchschnitt, wie auf der Achse der Maschine. Fig. 15, stellt den Seiten-Durchschnitt der Vorrichtung umgekehrt dar fuͤr eine Maschine, die mit der Hand getrieben wird, wie an einer gemeinen Pumpe. a, a, sind die Griffe, an denen ein Mensch oder mehrere Menschen arbeiten. b, b, b, sind die Haͤmmer des Schwung-Rades in einem vergroͤßerten Maßstabe, da dieses Rad bei einer Handbewegung immer einen groͤßeren Kreis durchlaufen muß, als die Kurbel: je groͤßer das Rad, desto groͤßer die Kraft. c, c, ist die Kappe oder das Verbindungshaupt im Durchschnitte mit den Hebeln oder Schlaͤudern. Es hat hier eine kleine Abweichung von der Vorrichtung der Kappe, f, in Fig. 10, Statt, da sie doppelt ist; doch dieß ist nicht wesentlich noͤthig, wenn die Vorrichtung stark genug ist. d, d, ist ein Theil des Gestelles in irgend einer beliebigen Form eingeschlossen. e, e, sind die Lager der Achse an dem inneren Theile des Gestelles mittelst Schrauben befestigt. f, ist das Ende der Querstange, die die Stuͤze und das Lager der beiden großen Raͤder, Hebel etc., wie d, d, in Fig. 1, bildet. Die Pumpe mit dem Verdichter etc. werden, als bekannt, hier nicht beschrieben. Bemerkungen des Patent-Traͤgers. Diese Vorrichtung ist originell und allgemein anwendbar; sie laͤßt sich an allen Maschinen, mit und ohne Dampf, anwenden. Sie erspart die gewoͤhnliche Kurbel an den Dampfmaschinen, den Hahn, den Balken, die parallele Bewegung, das aͤußere Flugrad, vermindert die Reibung und neutralisirt alle nebenstrebende Kraft, so daß dem Staͤmpel keine andere Arbeit uͤbrig bleibt, als jene, die er eigentlich zu thun hat. Ihre Kraft, verglichen mit jeder anderen Maschine von gleichem Cylinder, gleicher Groͤße und gleichem Stoße verhaͤlt sich wie Sechs zu Eins, und ihre Geschwindigkeit wie Zwei zu Eins. Sie ist einfach in ihrer Verbindung, gleichfoͤrmig in ihrer Wirkung und arbeitet in jeder Lage gleich; sie hat eine vollkommen unmittelbare geradlinig wirkende Kraft; ihre Bewegung ist sanft und leicht, und ihre Beweglichkeit frei von jener Beschraͤnkung der Kraft, welche bei allen anderen Maschinen durch die Menge von Wechselbewegungen entstehen, die man anwendet, um eine abwechselnde senkrechte Wirkung des Staͤmpels zu erhalten. Sie ist tragbar und kann bei ihrer Einfachheit leicht an jeder Maschine von jedem Mechaniker angebracht werden. Sie laͤßt sich zum Treiben der Schiffe und der Bothe benuzen, auch auf Canaͤlen; zum Treiben der Wagen, zur Bewegung aller Arten von Pumpen und aller Maschinen uͤberhaupt. Die Vortheile, die man bei Anwendung derselben erhaͤlt, sind: Zunahme an Kraft, große Ersparung an Brennmaterial, Ersparung an Raum, Verminderung an Gewicht und an Kosten im Baue der Maschine selbst.Ist diese Maschine irgendwo im Gange, und mit welchem Erfolge?A. d. U.

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