Titel: | Dampf-Kochherd im Lancaster-Irrenhause. |
Fundstelle: | Band 28, Jahrgang 1828, Nr. XI., S. 43 |
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XI.
Dampf-Kochherd im
Lancaster-Irrenhause.
Aus dem Mechanics Magazine, N. 229. 12.
Jaͤnner. 1828.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
[Dampf-Kochherd im Lancaster-Irrenhause.]
Hr. W.
Maysland, Zinngießer zu Lancaster, verfertigte diesen
Dampf-Kochherd fuͤr das Irrenhaus zu Lancaster, auf welchem
fuͤr ungefaͤhr 400 Individuen gekocht wird. Der Koch versichert ein
Sechstel Zeit bei diesem neuen Herde gegen den alten Dampf-Apparat, bei
welchem er ehevor kochen mußte, zu ersparen.
Fig. 31.
zeigt die fuͤnf Pfannen mit ihren Dekeln. Jede derselben ist ungefaͤhr
16 Zoll tief. S, ist die Hauptdampfroͤhre, welche
ihren Dampf aus dem Dampfkessel in einer anderen Abtheilung des Hauses
erhaͤlt. a, a, a, a, a, sind Arme dieser
Roͤhre, die mit den Pfannen in Verbindung stehen.
Fig. 32.
zeigt diesen Apparat im Durchschnitte. 1, ist die Hauptdampfroͤhre; 2, ein
Arm der Roͤhre; 3, der Griff des Hahnes, durch welchen die Menge des
zustroͤmenden Dampfes regulirt wird; so daß man entweder eine Pfanne allein,
oder alle zugleich hizen kann. 4, eine Roͤhre, durch welche man
noͤthigen Falles kaltes Wasser in die Pfannen leiten kann; 5, eine
Buͤhne, auf welche die Speisen gestellt werden. 6, eine Oeffnung am Boden der
Pfannen. Zwischen 5 und 6, ist ein Doppelboden voll kleiner Loͤcher, durch
welche der Dampf in die zu kochenden Speisen zieht: wenn Kruͤze zum
Fruͤhstuͤke gekocht wird, wird dieser Boden herausgenommen. 7, ein
Hahn zum Ablassen des Wassers, wenn die Pfannen gereinigt werden sollen. 8, der
loker aufgesezte Dekel.
Ich bemerkte bei Besichtigung dieses Herdes einen Nachtheil. Der aus diesen Pfannen
aufsteigende Dampf entweicht naͤmlich in die Kuͤche, und zieht durch
die Fenster hinaus, die zu diesem Ende offen gehalten werden muͤssen. Diesem
Nachtheile laͤßt sich aber leicht abhelfen.
Der Bericht-Erstatter fragt: ob irgendwo bereits ein aͤhnlicher
Dampf-Kochherd existirt?