Titel: | Verbesserte Schornsteine oder Züge zum Haus- und Fabrik-Gebrauche, worauf Joh. Wilh. Hiort, Architekt und Inspector, und Chief Engineer at the Office of Works and public Buildings, Whitehall, am 8. Novbr. 1825 sich ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 26, Jahrgang 1827, Nr. XLIX., S. 200 |
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XLIX.
Verbesserte Schornsteine oder Zuͤge zum
Haus- und Fabrik-Gebrauche, worauf Joh. Wilh. Hiort, Architekt und Inspector, und Chief Engineer at the Office of Works and public Buildings,
Whitehall, am 8. Novbr. 1825 sich ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Aug. 1827. S.
325.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Hiort's, verbesserte Schornsteine oder Zuͤge.
Das Neue bei dieser Verbesserung besteht in Ziegeln von einer
eigenen Form, wodurch Schornsteine und Zuͤge ohne alle Eken oder Winkel
gebaut werden koͤnnen. Die Ziegel erhalten hier die Form eines Keiles: die
obere und untere Flaͤche derselben ist also nicht parallel, und eine der
Seiten derselben bildet einen Viertel-Kreis, so daß, wenn man vier solche
Ziegel neben einander legt, man einen Kreis erhaͤlt. Auf diese Weise wird der
Schornstein, wo er gerade laͤuft, innenwendig nothwendig eine Roͤhre oder einen hohlen
Cylinder bilden. Wenn es aber nothwendig wird, dem Schornsteine oder Zuge eine
schiefe, oder gar horizontale, Richtung zu geben, dann muͤssen die
schmaͤleren oder duͤnneren Enden dieser keilfoͤrmigen Ziegel
unter einander verbunden werden, und es wird die verlangte Kruͤmmung
entstehen.
Fig. 44.
zeigt einen Durchschnitt dieses Schornsteines mit den keilfoͤrmigen Ziegeln,
aus welchen erhellt, daß, um eine senkrechte Roͤhre in dem Schornsteine mit
denselben zu bauen, man dieselben nur in entgegengesezten Richtungen auf einander zu
legen braucht, wo sie dann ein Parallelopiped bilden werden; daß aber, wo der
Schornstein sich kruͤmmt, diese Ziegel so gelegt werden muͤssen, daß
alle ihre keilfoͤrmigen Enden nebeneinander zu liegen kommen.
Die Sache ist so einfach, daß jeder Ziegel-MaurerIn England unterscheidet man die Maurer, die mit Ziegelsteinen mauern (bricklayers) von den Stein-Maurern (masons). A. d. Ueb. sie begreifen muß. Die horizontale Figur der Ziegel, und die Weise, wie man
deren vier zusammenstellt, ist in Figur 45. gezeigt, wobei
bloß zu bemerken kommt, daß ihre Gefuͤge uͤberlegt, d.h., mit den
ganzen Stuͤken der oben und unten aufliegenden Ziegel gekreuzt werden
muͤssen, damit der Bau fester wird.
Der Patent-Traͤger will ferner Luft-Kammern um die Zuͤge
oder um den Schornstein bauen, und diese mit heißer Luft fuͤllen, um dadurch
den Schornstein hinlaͤnglich warm zu erhalten, damit die aufsteigenden
Daͤmpfe sich nicht verdichten, was bei den gewoͤhnlichen Schornsteinen
haͤufig eine Ursache des Rauchens derselben ist. Von außen ist der
Schornstein wie gewoͤhnlich, vierekig, wie man in Fig. 45. sieht, wo
zwischen dem kreisfoͤrmigen Canale, den die neuen Ziegel bilden, und der
aͤußeren Mauer ein leerer Raum bleibt. Dieser Raum bleibt unten uͤber
dem Herde offen, und fuͤllt sich, da er oben geschlossen ist, mit warmer
Luft, die den ganzen Schornstein waͤrmt, und dadurch einen besseren Zug
erzeugt.
In solchen Schornsteinen legt sich wenig oder gar kein Ruß an, und um das Anlegen
desselben noch mehr zu hindern, und das Reinigen zu erleichtern, schlaͤgt der
Patent-Traͤger vor, den Schlauch innenwendig zu glasiren.