Titel: | Verbesserte Art, flüchtige und andere Flüßigkeiten und auch feste Körper in Flaschen und Gefäßen luftdicht einzuschließen, worauf Heinr. Berry, Kaufmann in Abchurch Lane, City of London, sich am 3. December 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 23, Jahrgang 1827, Nr. III., S. 32 |
Download: | XML |
III.
Verbesserte Art, fluͤchtige und andere
Fluͤßigkeiten und auch feste Koͤrper in Flaschen und Gefaͤßen
luftdicht einzuschließen, worauf Heinr. Berry, Kaufmann in Abchurch Lane, City of
London, sich am 3. December
1825 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. October. 1826. S.
119.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Berry's, verbesserte Art, Fluͤßigkeiten in Gefaͤßen
einzuschließen.
Diese Erfindung besteht in Anwendung des elastischen Gummi
oder Kautschuk, um Flaschen und Gefaͤße damit luftdicht zu schließen. Der
Patent-Traͤger bringt die Formen, in welchen er das Kautschuk
anwendet, unter drei Classen: Kappen, Halsbaͤnder und Pfropfen. Die Art, wie
er sie anwendet, ist in folgenden Figuren dargestellt.
Fig. 34.
zeigt den Durchschnitt einer gewoͤhnlichen Riechflasche, a, ist die Muͤndung der Flasche, die an ihren
Kanten ekig zugeschliffen ist. b, b, ist der silberne,
oder uͤberhaupt metallne Dekel, der auf ihren Hals aufgeschraubt ist. c, ist eine Scheibe Kautschuk, die in einer Vertiefung
des Dekels oben eingeschlossen ist. Diese Scheibe Kautschuk schließt, wenn der Dekel
aufgeschraubt wird, wie eine Kappe auf die Muͤndung der Flasche, und sperrt
diese luftdicht.
Fig. 35. ist
der Durchschnitt einer, der vorigen aͤhnlichen, Flasche mit einem metallnen
aufgeschraubten Dekel, b; sie hat jedoch einen
glaͤsernen Stoͤpsel, d, und auf diesen ist
ein Halsband aus Kautschuk, e.
Die Muͤndung dieser Flasche ist vollkommen flach geschliffen, und der Hals
innenwendig cylindrisch, so wie der genau in denselben passende Stoͤpsel. Das
Halsband, welches den Pfropfen umgibt, und auf die Schulter desselben sich
stuͤzt, ruht auf der flachen Muͤndung der Flasche, und, wenn der Dekel
niedergeschraubt wird, wird das Halsband zusammengedruͤkt, und die Flasche
dadurch luftdicht geschlossen.
Fig. 36. ist
eine Flasche von derselben Art; sie hat aber ein Halsband von Silber oder von
anderem Metalle, um ihren Hals, und einen Dekel, der mittelst einer Scharnier damit
verbunden, und, wenn er geschlossen ist, mittelst einer Feder festgehalten wird, c, ist eine Scheibe von Kautschuk, die mittelst einer
Feder festgehalten wird, und, wenn man den Dekel schließt, mit der Muͤndung
der Flasche in Beruͤhrung kommt, und so eine Kappe bildet, die dieselbe
luftdicht schließt.
Fig. 37. ist
eine Tinten-Flasche mit einem Dekel von derselben Art, wie die vorige, c, ist die Scheibe von Kautschuk, die die
Muͤndung dieser Flasche eben so schließt.
Fig. 38. ist
der Durchschnitt eines Gehaͤuses, welches ein Flaschchen mit irgend einer
fluͤchtigen Fluͤßigkeit zu chemischem Gebrauche einschließt: a, a, ist die Flasche; b,
der glaͤserne Stoͤpsel; c, ein
kegelfoͤrmiger Pfropfen, der beinahe bis an den Boden der Flasche reicht, um
Tropfen von der Fluͤßigkeit herauszunehmen; d,
ein Halsband von Kautschuk, wie oben beschrieben wurde. Dieses Halsband ruht auf der
ekigen Kante der Muͤndung der Flasche, und wenn der obere Theil des
Gehaͤuses aufgeschraubt wird, druͤkt die innere Seite auf den
glaͤsernen Stoͤpsel, und treibt das Halsband so gegen die
Muͤndung der Flasche, daß diese luftdicht geschlossen wird.
Fig. 39. ist
der Durchschnitt eines Tinten-Flaschchens fuͤr die Tasche in einem
Gehaͤuse. Oben in dem Dekel des Gehaͤuses ist eine Scheibe von
Kautschuk; wenn man denselben niederschraubt, druͤkt die Schraube auf die
ekige Kante der Muͤndung der Flasche, und schließt sie luftdicht.
Die Weise, in welcher die elastischen Pfropfen oder Stoͤpsel fuͤr die
Flasche, oder die anderen Gefaͤße verfertigt werden, besteht darin, daß man
entweder die gewoͤhnlichen Korke mit einem Ueberzuge von Kautschuk bekleidet,
oder dichte Stuͤke Kautschuk in Cylinder-Form aus Kautschuk
ausschneidet.
In dem ersten Falle wird, nachdem der Korkstoͤpsel wie gewoͤhnlich
zugerichtet wurde, ein silberner, unten mit einem Knopfe versehener Draht, durch
denselben durchgezogen, damit man oben einen Ring aufschrauben kann. Dann zieht man
uͤber die untere Flaͤche und uͤber die Seiten des Korkes eine
duͤnne Schichte Kautschuk, und schließt sie oben mit einer silbernen Kappe,
wo dann der Ring auf den Draht aufgeschraubt wird. Im zweiten Falle bringt man an
dem cylinderfoͤrmig zugeschnittenen Stuͤke Kautschuk zwei silberne
Kappen oder Endstuͤke mittelst eines aͤhnlichen Drahtes, wie im
vorigen Falle, an, wie Fig. 40. zeigt, und wenn
er in der Mitte, diker werden soll, damit er besser in der Flasche haͤlt,
schraubt man die beiden silbernen Kappen enger an einander, und vergroͤßert so den
Durchmesser durch den Druk.
Der Patent-Traͤger nimmt die luftdichte Schließung der Flaschen
mittelst Kautschuk als sein Patent-Recht in Anspruch.