Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 22, Jahrgang 1826, Nr. XVIII., S. 95 |
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XVIII.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 24. Julius bis zum 17. August l. J. zu
London ertheilten Patente.
Dem Jak. Barron,
Messinggießer und venezianische Jalousien-Macher zu
Birmingham; auf eine Vorrichtung Feuermaterial nach
zuschuͤren, die auch zu anderen Zweken taugt. Dd. 24. Jul. 1826.
Dem Wilh. Johnston,
Juwelier in Carolinestreet, Bedford-square; auf
verbesserte Dintenfaͤsser. Dd. 24. Jul. 1826.
Dem Wilh. Robinson,
Esq., Strand, Craven-street; auf eine Methode, Schiffe
mittelst Dampfes auf Canaͤlen und schiffbaren Fluͤssen mittelst
eines beweglichen, am Hinter- oder Vordertheile des Schiffes anzubringenden,
Apparates vorwaͤrts zu treiben, Dd. 24. Jul. 1826.
Dem Wilh. Parsons,
Schiffbaumeister, Dockyard, Portsmouth; auf
Verbesserungen im Schiffbaue, wodurch die gefaͤhrlichen Folgen
aͤußerer und innerer Beschaͤdigungen vermindert werden. Dd. 24. Jul.
1826.
Dem Wilh. Davidson,
Wundarzte und Spezereihaͤndler zu Glasgow; auf ein
Verfahren zum Bleichen des Wachses der Bienen, der Myrten, (Myrica gale) und des thierischen Talges, Dd. 1. August 1826.
Dem Thom. Joh.
Knowly's, am Trinity-College, Oxford, und dem
Wilh. Duesbury,
Kummt-Fabrikanten zu Bousat in Derbyshire auf
Verbesserungen in der Gaͤrberei, Dd. 1. August 1826.
Dem Grafen Adolph Eugen de
Rosen, in Princes-street, Cavendishsquare
auf eine neue Maschine eine Triebkraft zu erhalten, die die Stelle einer
Dampfmaschine vertreten kann. Mitgetheilt von einem Fremden. Dd. 1. August
1826.
Dem Jos. Browne
Wilks, Esq., Tandridge Hall, Surrey; auf
Verbesserungen bei Erzeugung des Dampfes, fuͤr Dampfmaschinen und zu
anderen Zweken. Dd, 2. August 1826.
Dem Lemuel Wellman
Wright, Mechaniker, Borough-Road; auf
Verbesserungen im Baue der Fuhrwerke, die auch zu anderen Zweken taugen, Dd. 2. Aug. 1826.
Dem Joh. Williams,
Eisenhoͤndler und Schiffsherd-Fabrikanten, und dem Joh. Doyle, Mechaniker,
beide in Commercialroad; auf einen Apparat, Salz aus dem
Seewasser abzuscheiden, und dasselbe brauchbar zu machen. Dd. 4. Aug. 1826.
Dem Erskine Hazard,
Mechaniker, aus Nord-Amerika, gegenwaͤrtig zu London, Strand, Norfolk-street; auf eine
Methode, explodirende Mischungen zu bereiten, und dieselben als Triebkraft
fuͤr Maschinen zu gebrauchen. Zum Theile von einem Fremden mitgetheilt.
Dd. 4. Aug.
1826.
Dem Joh. Thom.
Thompson, Feld-Equipagenmacher; auf Verbesserung bei Verfertigung
von Metallroͤhren, wodurch dieselben an Starke und Leichtigkeit gewinnen,
und auf Anwendung derselben zu Bettstellen etc. Dd.
17. Aug. 1826.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions, September
1826, S. 191.)
Preis-Aufgaben der Academie roy. des
Sciences et Arts de Bordeaux.
Vergleichung der Vortheile und Nachtheile der verschiedenen, Bekleidungen der
Schiffskiele, vorzuͤglich der aus Zink und Kupfer, und genaue Bestimmung der
elektrischen Belege derselben nach Davy, nebst Angabe der
Faͤlle, unter welchen man zu denselben Zuflucht nehmen muß.
Preis: 300 Franken. (Ehe wird man fuͤr 300 Bouteillen Bordeaux, als
fuͤr 300 Franken, diese Aufgabe loͤsen. Das ist kein wuͤrdiger
Preis von einer k. Akademie!) Der Preis wird im J. 1828 zuerkannt.
Auf Versuchen beruhende Vergleichung der Guͤte der englischen und der
franzoͤsischen Steinkohlen, lezterer vorzuͤglich aus dem Thale der
Garonne und der Dordogne; Bestimmung der Faͤlle, in welchen das Holz der
See-Foͤhre (Pinus maritima) in Hinsicht auf Preis
und Eigenschaften der Steinkohle zum Heizen der Kessel, der Dampfmaschinen, der
Schmelzoͤfen, Salzpfannen etc. vorzuziehen ist.
Preis: 300 Franken fuͤr das Jahr 1828.
Aus einer Reihe von Beobachtungen und Versuchen die Festigkeit des Holzes der
See-Foͤhre (Pinus maritima) bestimmen, sowohl vor
als nach dem Triebe. Untersuchen, in welchem dieser beiden Zustande dieses Holz
unter Wasser und uͤber demselben dauerhafter ist.NB. Der Preis wird 1828 zuerkannt!!! Die Veraͤnderungen angeben, welche dieses Holz durch Faͤulniß
und Insecten-Stiche erleidet. Vergleichung der Festigkeit und Dauerhaftigkeit dieses
Holzes mit dem Eichenholze.
Preis: 300 Franken.
Die Preisabhandlungen sind in franzoͤsischer oder in lateinischer Sprache
abzufassen, und muͤssen vor dem 1. Maͤrz (welchen Jahres?) dem Sécrétair-Général
de l'Académie royale de Bordeaux, Hotel du
Musée, rue St. Dominique N. 1., zugesendet werden.Diese Preis-Aufgaben sind, fuͤr das Interesse der Stadt Bordeaux, zwar
sehr zwekmaͤßig gewaͤhlt; wir bedauern nur, daß der Preis
selbst, durch welchen kaum die halben Kosten des Versuches gedekt sind, so
gering ist, daß er sowohl das Ansehen der Akademie, als des Herzogs von
Bordeaux compromittirt, der, bei seinem raschen Fortschreiten, gewiß die
Haͤlfte seines Spielzeuges hingegeben haben wuͤrde, um jedem,
dieser aͤrmlichen Preise eine o am
rechten Orte anzuhaͤngen. A. d. U.
Industrie-Preisvertheilungen in Venedig.
Man theilt in Italien, wie in anderen Laͤndern, Preise an Kuͤnstler und
Gewerbsleute aus, aber man schreibt dort mehr daruͤber, als bei uns. Die
– Atti delle solenni distribuzioni de premj
d'industria fatte in Milano ed in Venezia dall anno 1806 in avanti – bilden drei 80. Baͤnde, und
erlebten so eben sogar eine neue Auflage zu Mailand bei Fusi, die um 8 Lire austr. zu haben ist. Zu Venedig bei Andreola
erschienen noch besonders die – Atti della
distribuzione de premj d'industria nella solennita del Giorno onomast di S. M.
I. R. A. 4. Ottobre 1825. – Wir heben
aus denselben nur das Wichtigste aus. Hr. Jos. Simeoni zu
Trevigi erhielt die goldene Medaille fuͤr seine tuͤrkisch
Roth-Faͤrberei (Adrianopel-Roth) indem er gegenwaͤrtig
jaͤhrlich an 60,000 Pfd. faͤrbt. Vor ein paar Jahren kannte man diese
Faͤrberei noch gar nicht im Venezianischen, weil freie Einfuhr war, die jezt
nicht mehr Statt hat. Ein Hr. Jos. Stefani zu Padova
erhielt die silberne Medaille fuͤr treffliche astronomische Instrumente, die
er nach des beruͤhmten Reichenbach Verfahren verfertigt; ein Hr. Franc. Gera zu Conegliano fuͤr Verbesserung der
Seidenspinn-Muͤhlen; Hr. Ludw. Zandomeneghi
(welcher die goldene Medaille fuͤr Wiedererfindung, der jonischen Schneke
erhielt) erhielt die silberne Medaille fuͤr eine Verbesserung an der Winde,
wodurch er mit der groͤßten Leichtigkeit mittelst einer an der Welle
angebrachten Schraube die schwersten Lasten hebt; Hr. Leonh. Semitecolo zu Venedig fuͤr treffliche Mikroscope; Hr. Casp. Tonello zu Trieft fuͤr einen verbesserten
Schiffs-Quadranten; Hr. Bartol. Bisio zu Venedig
fuͤr eine unausloͤschbare Tinte aus Sepia oder Bister; Hr. Casp. Biondetti zu Venedig auf eine verbesserte Wasserwage; Hr.
Cobres zu Venedig uͤber eine verbesserte
Feuersprize nach Watt und Bolletton; Hr. Joh. Smania
fuͤr einige 60 verschiedene Sorten wohlriechender Seifen; die
Gebruͤder Fontebasso zu Trevigi fuͤr sehr
gute Toͤpferwaaren; Hr. Ludw. Tabaglia zu Cremona
fuͤr eine sehr brauchbare Vorrichtung zur Waͤsserung der Felderz Hr.
Angelo Albanese zu Venedig, fuͤr eine Maschine
zum Kneten des Teiges; Hr. Ferdinand de Martiis
fuͤr Tabakpfeifen-Koͤpfe; Hr. Crescentius
Paris zu Brescia fuͤr sehr schoͤne Jagdgewehre; Hr. Barbiera zu Mantua fuͤr Papier aus Hibiscus roseus; Hr. Andr. Galvani zu Pordenone, fuͤr bessere Pakung der
Seidenstraͤhne, und fuͤr eine Copier-Maschine, welche die Abschriften
vervielfaͤltigt, und die er Polisingraͤfo
nennt; Hr. Jak. Dalle-ore zu Venedig fuͤr ein
Modell einer neuen Dampfmaschine, fuͤr hoͤlzerne Metallschrauben,
fuͤr gravirte eiserne Cylinder etc.; Hr. Domenico Biasio zu Belluno, fuͤr einen Spar-Schnitt in
Kleidungsstuͤken. Hr. Biasio kleidet einen Mann
von mittlerer Statur mit 3 1/4 Elle 9/4 breiten Tuches in Frank, Gilet, Pantalon und
Stiffleten, und erspart folglich durch seine Art zuzuschneiden beinahe eine ganze
Elle. Er mußte in Gegenwart von Commissaͤren arbeiten, und uͤberzeugte
alle Zuschauer von der Wirklichkeit der vermeinten Unmoͤglichkeit solcher
Ersparung. Hrn. Biasio's Erfindung verdiente bei allen
Armeen angewendet zu werden; allein, die Lieferanten und
Verpflegungs-Commissaͤre werden sie wohl nirgendwo gedeihen lassen. (Vergl.
Biblioteca italiana, Luglio. S. 75.)