Titel: | Gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Treiben der Schiffe aller Art, sowohl auf der See als auf Flüssen, worauf Joh. Redhead, Gentleman zu Heworth, Durhamshire, sich am 26. Juli 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 21, Jahrgang 1826, Nr. XCIX., S. 405 |
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XCIX.
Gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum
Treiben der Schiffe aller Art, sowohl auf der See als auf Flüssen, worauf Joh. Redhead, Gentleman zu Heworth,
Durhamshire, sich am 26. Juli 1825 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Juni 1826. S.
302.
Mit einer Abbildung auf Tab. VIII.
Redhead's, gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Treiben der
Schiffe etc.
Diese Verbesserung besteht in einem Wechselruder an irgend
einem Fahrzeuge statt des Ruderrades. Dieses Ruder wird durch eine Dampfmaschine
oder durch irgend eine Triebkraft getrieben, und ist so eingerichtet, daß, wenn es
zuruͤkweicht (wodurch dann das Fahrzeug vorwaͤrts getrieben wird), die
breite Flaͤche desselben beinahe senkrecht dem Widerstande des Wassers
dargebothen wird, waͤhrend, wo es vorruͤkt, es beinahe horizontal in
die Hoͤhe gezogen wird, so daß es wenig oder gar keinen Widerstand in dem
Wasser findet.
Fig. 30. Tab.
VIII. zeigt die Art und Weise, wie dieses Ruder, zugleich mit seinem
Zugehoͤr, eingerichtet ist, und in dem Wasser sich hin und her bewegt. a, a, ist die innere Seite des
Ruder-Gehaͤuses.
b, ein Triebstok, der in einem Zahnstoke, c, arbeitet, welcher leztere sich in einer Furche in dem
untersten Theile des Rahmens hin und her bewegt.
d, ist ein Balken, welcher mit dem sogenannten
Tauchrahmen verbunden ist, einem laͤnglichen Rahmen, der auf einer Achse bei,
e, steigt und faͤllt; der Zapfen dieser Achse
ruht in der Seite des Zahnstokes.
An dem Hintertheile des Balkens, d, befindet sich ein
Stuͤk, f, welches eine schiefe Flaͤche
bildet, die gegen eine Reibungs-Walze, g, wirkt,
wodurch, so oft die schiefe Flaͤche unter der Reibungs-Walze durchgeht, das
vordere Ende des Balkens in die Hoͤhe geworfen wird; und wenn die schiefe
Flaͤche hinter der Reibungs-Walze ist, faͤllt der Balken in die durch
Puncte angezeigte Lage.
Das Ruder ist in, h, dargestellt. Es ist an dem Arme, i, befestigt, welcher sich in einem Gewinde am Ende des
Balkens,
d, dreht, und durch eine Schulter in dem Gewinde
gehindert wird, sich uͤber einen rechten Winkel hinaus zu bewegen.
An dem oberen Ende des Armes des Ruders ist eine Reibungs-Walze, k, die gegen die untere Seite der Platte, l, laͤuft, wenn das Ruder vorruͤkt, sich
aber hebt, sobald dasselbe an den Einschnitt, oder an die Oeffnung, m, gelangt.
Der Triebstok, b, welcher das Ruder bewegt, laͤuft
mittelst des Hebels, n, und der Stange, o, hin und her, welcher mit dem Balken der
Dampfmaschine, oder mit einer anderen Schwungkraft verbunden ist.
Wenn jenes Ende des Balkens der Maschine niedergedruͤkt wird, an welchem die
Stange, o, befestigt ist, so wird der Triebstok, b, eine Viertel-Umdrehung gemacht haben, und auf diese
Weise den sich schiebenden Zahnstok in seiner Furche zuruͤktreiben, und den
Balken und das Ruder mit sich fuͤhren, wodurch ein Schlag in das Wasser
entsteht, der das Fahrzeug vorwaͤrts treibt; das Ruder steigt naͤmlich
in dem Wasser auf seinem Wege immer tiefer, behaͤlt aber, fuͤr einige
Zeit, beinahe ganz seine senkrechte Lage, bis es in jene Lage geraͤth, die
hier durch Puncte angedeutet ist, indem die Reibungs-Walze, k, gegen die untere Seite der Platte, l,
laͤuft.
Wenn das Ende des Balkens der Maschine wieder in die Hoͤhe steigt, wird der
Triebstok in seine vorige Lage getrieben, und folglich wird der Zahnstok, der Balken
und das Ruder vorwaͤrts gefuͤhrt; waͤhrend das Ruder aber durch
das Wasser geht, bietet es nur seine Kante dar, und findet folglich wenig oder gar
keinen Widerstand. Wenn die Reibungs-Walze, k, durch den
Ausschnitt oder die Oeffnung, m, empor steigt, nimmt das
Ruder wieder seine aufrechte Stellung an, und ist in Bereitschaft, einen zweiten
Schlag zu fuͤhren, der das Fahrzeug vorwaͤrts treibt.
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Im Repertory of Patent-Inventions, wo dieses Patent schon
im Mai-Hefte l. J. S. 329. aber ohne Figur gegeben wurde, heißt es: „Diese
Maschine scheint uns, ohne wesentliche Verbesserungen an derselben, nicht im
Stande zu seyn, die verlangte Wirkung hervorzubringen. Es scheint uns auch
uͤberfluͤßig, die Maͤngel dieser Maschine im Detail zu
zeigen, da sie schon in der Hauptsache verfehlt ist, indem das Ruder so weit
ruͤkwaͤrts gefuͤhrt wird, ehe es senkrecht auf den Rahmen
niederfaͤllt, um seinen Schlag auf das Wasser zu thun, daß viele Kraft
dadurch verloren gehen muß, oder, was auf dasselbe hinauslaͤuft, viele
Zeit, waͤhrend die Kraft in voller Thaͤtigkeit ist. Wir nehmen
daher keinen Anstand, das gemeine Ruderrad ungeachtet seiner bekannten
Maͤngel dem Ruder des Patent-Traͤgers sowohl zur See als auf
Fluͤssen vorzuziehen.“