Titel: | Verbesserte Methode an kupfernen oder anderen metallnen Cylindern zum Druke der Kattune, Leinen- und Seidenzeuge und anderer Artikel die nöthigen Zusammenfügungen (Nibs et Slots) anzubringen, worauf Th. Attwood, Fabrikant zu Birmingham, sich am 26. Februar 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 19, Jahrgang 1826, Nr. CXXI., S. 549 |
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CXXI.
Verbesserte Methode an kupfernen oder anderen
metallnen Cylindern zum Druke der Kattune, Leinen- und Seidenzeuge und anderer Artikel
die noͤthigen Zusammenfuͤgungen (Nibs et
Slots) anzubringen, worauf Th. Attwood, Fabrikant zu Birmingham, sich am
26. Februar 1825 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of Arts. December 1825. S.
307.
Mit Abbildungen auf Tab.
XI.
Attwood's, verbesserte Methode an kupfernen oder anderen Cylindern
etc.
Nach der verbesserten Methode Calico, Seiden- und andere Zeuge
zu druken, hat man seit einigen Jahren statt der flachen Platten oder
Holz-Moͤdel kupferne Cylinder angewendet, auf deren Oberflaͤche man
den zu drukenden Dessin graviren laͤßt. Wenn dieser Dessin wieder aus der
Mode kommt, wird der Cylinder abgedreht, und ein neues Muster darauf gravirt.
Dadurch werden aber die Cylinder immer kleiner und kleiner, und koͤnnen nicht
mehr so bequem in der Druk-Maschine verwendet werden, da nun nicht alle Cylinder
mehr gleich groß sind. Einen ganz neuen Cylinder machen zu lassen, kommt zu hoch,
und dadurch fand der Patent-Traͤger sich veranlaßt, cylindrische kupferne
Huͤlsen auf Walzen von Eisen oder Stahl aufzuloͤthen, und diese wieder
davon abzunehmen und neue aufzuloͤthen, wenn die Umstaͤnde es
erfordern. Auf dieses Verfahren ließ er im Junius 1823 sich ein Patent geben.
(Vergl. London Journ. Bd. VII. S. 285. [Polytechn.
Journ. Bd. XV. S. 149.])
Die gegenwaͤrtige Verbesserung ist eine andere Vorrichtung an kupfernen oder
metallnen Cylindern, die hohl gemacht werden, um eine eiserne oder staͤhlerne
Achse in dieselben einschieden zu koͤnnen. Beide werden mittelst
Hervorragungen (Rippen-Schnaͤbeln, Nibs) und
Vertiefungen (Slots) zusammengehalten.
Zuerst muß die eiserne oder staͤhlerne Achse vorgerichtet werden, wie Fig. 16. Tab.
XI. zeigt; sie wird in einer Drehelade abgedreht. An jedem Ende der Achse befinden
sich die Schultern und Vertiefungen, aa, auf
welchen die Cylinder in der Druk-Maschine laufen; der mittlere Theil der Achse ist
beinahe walzenfoͤrmig, und verduͤnnt sich ganz sacht gegen das eine Ende. An dem
dikeren Ende laͤßt man eine Erhabenheit stehen, um daraus die Rippen oder
Hervorragungen, bb, die aus dieser dichten Masse
gebildet werden, schneiden oder feilen zu koͤnnen. An dem entgegengesezten
Ende der Achse befinden sich die Vertiefungen, cc,
die durch Wegnahme des Metalles gebildet werden. Sobald dieß geschehen ist, ist die
Achse fertig.
Der hohle Cylinder, der in Fig. 17. abgenommen
dargestellt ist, wird massiv aus Kupfer gegossen, in einer Drehebank abgedreht, und
zwar außen glatt und vollkommen cylindrisch, und dann auf folgende Weise ausgebohrt.
Zuerst wird ein Loch durch den ganzen Cylinder gebohrt, welches mittelst eines
anderen Bohrers bis auf zwei Zoll von dem Ende erweitert wird, wo man einen Wulst
laͤßt, aus welchem die Rippen oder Erhabenheiten, dd, gebildet werden, wie man in der End-Ansicht
Fig. 18.
sieht. Diese Hervorragungen muͤssen in die Einschnitte oder Vertiefungen, cc, der Achse passen. An dem
gegenuͤberstehenden Ende des hohlen Cylinders werden die inneren
Vertiefungen, ee, durch Wegnahme des Metalles
gebildet, wie man in der End-Ansicht Fig. 19. sieht; diese
Vertiefungen oder Ausschnitte dienen zur Aufnahme der Hervorragungen oder Rippen der
Achse, bb. Der hohle Cylinder wird gehoͤrig
gehaͤmmert oder durch eine staͤhlerne Ziehplatte, wie bei dem
Drahtzuge gezogen, wodurch das Kupfer uͤber der Achse verlaͤngert, und
fest auf derselben stehen wird.
Der Vortheil dieses Verfahrens besteht darin, daß man mehrere kupferne Cylinder einer
und derselben staͤhlernen oder eisernen Achse anpassen, und nach Belieben mit
denselben abwechseln kann, wodurch viele Kosten erspart werden. Das Durchziehen
durch die Ziehplatte macht die Cylinder fester, als die aus massivem Kupfer, und
weniger kostbar; denn bekanntlich kann man das von einem Druk-Cylinder
eingeschmolzene Kupfer nicht wieder zu einem Druk-Cylinder brauchen.
Der Patent-Traͤger bemerkt, daß, obschon hier nur drei Erhoͤhungen und
Vertiefungen angezeigt sind, deren mehrere nach Belieben angewendet werden
koͤnnen.