Titel: | Verbesserte Tisch-Lampe. |
Fundstelle: | Band 15, Jahrgang 1824, Nr. LXVI., S. 320 |
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LXVI.
Verbesserte Tisch-Lampe.
Aus dem London Journal of Arts and Sciences. N. 43. S.
28.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Verbesserte Tisch-Lampe.
Ein Hr. G. D. B. bemerkt in einem Schreiben an den Hrn.
Herausgeber des London Journals, „daß die
Lampen des Hrn. Edelcrantz und Parker (Lond. Journ. VI. B. S. 80. Polytechn. Journ. B. XII. S. 525.) mit solchen
Unbequemlichkeiten verbunden sind, daß sie beinahe unbrauchbar werden. Er
versuchte daher eine andere Vorrichtung, um den wuͤnschenswerthen Zwek,
das Oehl im Fußgestelle der Lampe zu halten, und dadurch eine Lampe ohne
Schatten und mit so wenig Geruch als moͤglich zu bilden, zu
erreichen.“
„Fig.
45. Tab. VII. ist ein senkrechter, Fig. 46 ein
horizontaler Durchschnitt dieser Lampe, und dieselben Buchstaben bezeichnen
dieselben Gegenstaͤnde. aaaa ist das
auͤßere Gehaͤuse; bb, der
Queksilber-Behaͤlter; cc, die
cylindrische Buͤchse, die in das Queksilber hinabsteigt; und auf diese
Weise einen luftdichten Behaͤlter fuͤr das Oehl bildet; dd, Zahnstaͤbe, die in die gezahnten
Viertelkreise (Fig. 47.) eingreifen. Diese Quadranten drehen sich um Achsen in den
Raͤumen, bb, Fig. 46, und sind so
vorgerichtet, daß die Laͤnge des Hebels m g
und der gezaͤhnte Bogen der Entfernung ng, in Fig. 45 gleich ist,
und das Gewicht m, gleich ist der Oehlsaͤule
n g. Das Gewicht der Buͤchse cc, muß der Oehlsaͤule von gg, bis zum Brenner gleich seyn. es, ist die
Roͤhre, welche das Oehl zu dem Brenner fuͤhrt. Diese ist
befestigt, und geht oben durch gg, in der
Buͤchse cc, die sich darauf hin- und
herschieben laͤßt.“
„Da die Hoͤhe der Oehlsaͤule uͤber der oberen
Flaͤche des Gehaͤuses aa,
bestaͤndig ist, so folgt daß, wie gg
niedersteigt, die Hoͤhe uͤber gg, allmaͤhlich zunimmt, und daher muß, um ein gehoͤriges
Gegengewicht zu bilden, das Gewicht von gg, in
gleichem Verhaͤltnisse vermehrt werden. Man seze nun, daß der
Behaͤlter, wie in der Zeichnung, voll Oehl ist. so werden, wenn die
Staͤbe, dd, ihre hoͤchste
Erhoͤhung erreicht haben, die Quadranten in die Fig. 47 gezeichnete
Lage kommen, wo die Kraft des Gewichtes m, welche
senkrecht auf die Achse wirkt, null ist. Wie aber die
Staͤbe, bb, oder die Buͤchse,
cc, was einerlei ist, niedersteigen,
beschreibt das Gewicht m, den Bogen mo, und nimmt folglich in Kraft solang zu, bis
es horizontal wird, wo es sein Maximum erreicht hat, und der Saͤule n e, gleich ist.
Die Vortheile dieser Vorrichtung scheinen ihrem Erfinder folgende: der Bau ist
fester und die Lampe wird bei dem Uebertragen von einem Orte auf den anderen
weniger geruͤttelt und durch die Dienstleute in Unordnung gebracht. Alle
Gefahr des Ueberfließens ist entfernt, da die Rohre nicht bis in das Fußgestell
niedersteigt, und das Oehl durch das bestaͤndige Gewicht und den
Quadranten gehoben wird. An Parker's Lampe ist der Hauptgrundsaz des Dochtkreises
zerstoͤrt, denn es ist an derselben keine Moͤglichkeit eines
Luftstromes durch den Mittel-Punct der Flamme; diesem Uebel ist hier leicht
abgeholfen, indem man, wie in der Figur, die Zufuͤhrungsroͤhre
ausbeugt und sie durchbohrt, um Luft zuzulassen. Die uͤbrigen
Kleinigkeiten, die diese Lampe mit allen uͤbrigen gemein hat, ist es
nicht noͤthig zu beschreiben. Hm Parker's Verfahren, das Oehl von dem
Queksilber durch die Dazwischenkunft der Luft zu scheiden, ist ein Mittel, das
aͤrger ist, als das Uebel, dem es abhelfen soll: es wird hier dadurch
uͤberfluͤßig, daß man den oberen und unteren Theil der
Buͤchse ausbiegt. Dadurch wird es unmoͤglich, daß es irgend
anderswo, als in den Queksilber-Behaͤlter sich einsenkt, und seine eigene
Schwere wird alle nachtheilige Beimischung des Oehles unmoͤglich
machen.“