Titel: | Bett für Kranke, worauf Jak. Rawlins, Gentleman in Middlesex, Penton-place, Pentonville, am 23ten Aprill 1823 sich ein Patent geben ließ. |
Fundstelle: | Band 15, Jahrgang 1824, Nr. XIII., S. 56 |
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XIII.
Bett für Kranke, worauf Jak. Rawlins, Gentleman in
Middlesex, Penton-place, Pentonville, am 23ten Aprill
1823 sich ein Patent geben ließ.
Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Mai 1824.
S. 242
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Rawlin's Bett für Kranke.
Der Patenttraͤger verspricht „hier eine
verbesserte Methode, ein Bett fuͤr Kranke zu bauen, in welchem der Kranke
aufgehoben und demselben frisch aufgebettet werden kann, ohne daß er irgend eine
Unbequemlichkeit dabei leidet; in welchem er ferner bei den Schultern wie bei
den Beinen mit großer Erleichterung aufgerichtet und in verschiedene zu manchen
chirurgischen Operationen noͤthige Lagen gebracht, auch die
Leibschuͤssel mit aller Bequemlichkeit und Leichtigkeit untergebracht
werden kann.“
Fig. 13
stellt auf Tab. II. diesen Apparat dar. Das Bettgestell ist beinahe ganz auf die
gewoͤhnliche Art eingerichtet, und kann, hinsichtlich auf Form und Mode, nach
Belieben abgeaͤndert werden. Fig. 14 zeigt den unteren
Theil der Bettlade, aus welcher der Strohsak weggenomen ist. aa in Fig. 13 ist ein
beweglicher Rahmen, auf welchem die Matraze auf die gewoͤhnliche Weise
angebracht ist. Dieser Rahmen ist an seinen vier Eken aufgehaͤngt, und die
Strike laufen uͤber die Rollen, ec; man
kann denselben, wie in Fig. 13. in die
Hoͤhe ziehen, indem man die Kurbeln und die Achse bbb, Fig. 14, dreht; oder
niederlassen, so daß er in die Lage, dd, Fig. 15,
kommt, wo er auf Leisten in dem unteren Theile der Bettlade ruht. Durch Gefuͤge in dem
Rahmen kann man einzelne Theile der Matraze heben, um dem Kranken dadurch
Erleichterung zu verschaffen, wie z.B. den Theil unter dem Kopfe, e, welcher durch keinen in die Hoͤhe gezogen, und
in jeder beliebigen Hoͤhe durch ein paar Fuͤße, die in Einschnitte
eingreifen, geflaͤzt erhalten werden kann. Auch der Theil an den
Fuͤßen kann auf aͤhnliche Weise, f,
gehoben und gestuͤzt werden. Man kann auch ein doppeltes Gefuͤge, wie
bei Fig. 15,
anbringen, und den mittleren Theil, g, zur Einbringung
der Leibschuͤssel wegziehen. Auch der Hintere Theil kann auf verschiedene
Weise gehoben und in der beliebigen Lage gestuͤzt erhalten werden. Wo es
noͤthig ist, kann dieser Zug-Apparat in wenigen Minuten weggenommen, und ein
gewoͤhnliches Bett erhalten werden.
––––––––––
Der Redacteur des London Journals wundert sich, wie Hr.
Rawlins auf dieses Bett ein Patent nehmen konnte,
indem es allgemein bekannt ist, daß Hr. Earle, Assistent
in Bartholomaͤus Spitale, schon im J. 1821 der Society
of Arts dieselbe Verbesserung an einem Krankenbette mittheilte, von welcher
er auch, indem die HH. DDctn
. Powell, Carpue, Copelaud, Hunt, Darling, etc. der
Efindung des Hrn. Earle ausgezeichneten Beifall
schenkten, die große goldene Medaille erhielt. Hrn. Earle's Bett ist im 39ten Bande der Transactions of
the Society for the Encouragement of Arts, und im 3ten Bande des Journal of Arts, S. 140, beschrieben und abgebildet. Der
Redacteur nennt dieses Patent geradezu eine „schamlose
Seeraͤuberei“ (barefaced piracy)
und einen Betrug (gross imposition.) – Ein
schoͤnes Compliment fuͤr den Lord-Kanzler, der Seeraͤuberei und
Betrug fuͤr baar Geld erlaubt! So geht es mit dem Patent-WesenWir haben in Deutschland mehrere Krankenbette, die eben so gut, wo nicht
besser sind als dieses. Eines der vorzuͤglichsten ist das von dem
Hrn. Max Braun, k. k. oͤstr. Stabsarzte zu
Komorn (einem gebornen Baier): der sel. Hofr. Mezler hat es bereits vor 25 Jahren beschrieben. A. d. Ueb..