Titel: | Verbesserung im Baue der Kardätschen-Walzen und anderer Maschinen, die man zur Zurichtung der Baumwolle, des Flachses, der Wolle und der Seide vor dem Spinnen, und zur Vermengung dieser Stoffe oder anderer Substanzen anwendet, und worauf die Mechaniker Wilh. Crighton und Joh. Crighton, beide zu Manchester in Lancastershire, sich am 18ten März 1823 ein Patent geben ließen. |
Fundstelle: | Band 14, Jahrgang 1824, Nr. XIII., S. 32 |
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XIII.
Verbesserung im Baue der
Kardätschen-Walzen und anderer Maschinen, die man zur Zurichtung der Baumwolle,
des Flachses, der Wolle und der Seide vor dem Spinnen, und zur Vermengung dieser Stoffe
oder anderer Substanzen anwendet, und worauf die Mechaniker Wilh. Crighton und Joh. Crighton, beide zu
Manchester in Lancastershire, sich am
18ten März 1823 ein Patent geben
ließen.
Mit Abbildung auf Tab.
I.
Crighton's Verbesserung der Kardätschen-Walzen.
Diese Erfindung ist zu dem oben erwaͤhnten Zweke,
vorzuͤglich an den sogenannten Compositions-Walzen anwendbar. Diese,
gegenwaͤrtig gebraͤuchlichen, Walzen bestehen aus einem diken
Ueberzuge von Gips uͤber eine Trommel von Eisenblech, indem diese sich, bei
dem Wechsel von Temperatur, weniger wirft, als hoͤlzerne Cilinder, und daher
in den meisten Fabrike vors gezogen wird. Die Kardaͤtschen (Stuͤke
Leder mit gekruͤmmten Draͤhten) werden gewoͤhnlich mittelst
Schrauben, die ich das Leder und den Gips (die Composition, gehen, oder mittelst
Bolzen und Ketten innerhalb der Trommel, an der Oberflaͤche derselben
befestigt. Da es aber bequemer ist, die Kardaͤschen mittelst Naͤgeln
auf den hoͤlzernen Walzen zu befestigen, so verschmerzten mehrere Fabrikanten
die Vortheile der Compositions-Cilinder. Der Zwek dieser Verbesserung ist,
die Vortheile beider Arten von Walzen zu verbinden: die leichte Befestigung der
Kardaͤtschen auf den hoͤlzernen, und die Unveraͤnlichkeit der
Form an den Compositions-Cilindern.
Die Patenttraͤger bilden ihre Walzen aus drei auf Einer Achse befestigten
Raͤdern von Gußeisen, bedeken den Umfang derselben mit Eisenblech, und bilden
dadurch eine Trommel, wovon Fig. 24. einen Theil
vorstellt. aa ist der Ranft des Rades mit dem
mittelst Schrauben oder Bolzen darauf befestigten Eisenbleche, bb ist eine Reihe von Gehaͤusen von
Guß-Eisen, die uͤber die ganze Breite der Walze hinlaufen, und rings
um den Umfang desselben befestigt sind. Zwischen jedem Paare derselben ist ein
leerer Raum, welcher eine Furche bildet, worin Streifen oder Rippen von Holz ccc, zu liegen kommen, welche gleichfalls mittelst
Schrauben oder Bolzen an der Walze befestigt werden. Hierauf wird die Walze an ihrem
Umfange mit Gipse, oder mit der Composition aus Gips (Whietening), Leim, Oehl und
Bleiweiß, belegt. Die Composition erhaͤrtet, wenn sie troken wird, und
laͤßt sich auf der Drehebank leicht vollkommen abdrehen. Nun koͤnnen
die Kardaͤtschen aufgelegt werden, die man mit ihrem Leder auf dem Umfange
der Walze ausbreitet, und an den Kanten auf den hoͤlzernen Rippen, ccc, aufnagelt. Wird eine dieser Rippen durch das
Nageln beschaͤdigt, so kann man dieselbe abnehmen, und eine neue niederlegen,
ohne daß die Walze dabei litte: man darf nur etwas nasse Composition auftragen.