Titel: | Verbesserte Methode, mittelst Dampfes Flüssigkeiten in Pfannen, Kesseln und anderen Gefäßen zu erhizen, zu sieden und abzudampfen, worauf Jak. Perkins, Mechaniker in Fleetstreet, City of London, sich am 28. May 1823 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 13, Jahrgang 1824, Nr. LIX., S. 300 |
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LIX.
Verbesserte Methode, mittelst Dampfes
Flüssigkeiten in Pfannen, Kesseln und anderen Gefäßen zu erhizen, zu sieden und
abzudampfen, worauf Jak.
Perkins, Mechaniker in Fleetstreet, City of London, sich am 28. May 1823 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts and Sciences. N. 36. S.
293.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Perkins's Methode mit Dampf, Flüssigkeiten zu erhizen
etc.
Dieses Patent scheint jede Methode, den unter Druk aus Wasser
erzeugten Dampf zum Erhizen, Sieden und Abrauchen der Fluͤssigkeiten zu
benuͤzen, zu umfassen. Obschon keiner bestimmten Anwendung des Dampfes in
dieser Patent-Erklaͤrung Meldung geschieht, indem der
Patent-Traͤger sie nicht auf besondere Zweke beschraͤnken will,
so ist es doch ganz offenbar, daß er denselben auch statt eines Ofens brauchen will,
um allerlei Stoffe, wie z.B. Talg fuͤr Kerzenmacher und Seifensieder mittelst
desselben zu kochen; um das Wasser bei Bereitung des Zukers und Salzes abzudampfen,
und zu mehreren anderen aͤhnlichen Zweken, indem der auf diese Weise erzeugte
Dampf in einer sehr hohen Temperatur durch Roͤhren geleitet werden kann, und
die Stoffe, auf welche derselbe wirkt, vor dem Anbrennen sicher sind.
Hr. Perkins beginnt seine Erklaͤrung mit einer
Beziehung auf sein fruͤheres Patent uͤber
gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen
dd. 10. December (London Journal
of Arts, VI. B. S. 1. Polytechn. Journ. B. 12. S. 15.) in welcher er des dort beschriebenen Erzeugers als eines
Theiles des hier angewendeten Apparates erwaͤhnt. Er erklaͤrt seine
Erfindung als bestehend aus „Roͤhren, hohlen Cylindern und
dergleichen Vorrichtungen, die aus dem Erzeuger in die Fluͤssigkeiten
laufen.“ Diese Roͤhren fuͤllen sich aus dem Erzeuger
mit Dampf auf die in dem oben angefuͤhrten Patente erklaͤrte Weise,
und die Hize dieses Dampfes, die durch die Metall-Waͤnde der Roͤhren in die
Fluͤssigkeit, die sie umgibt, durchdringt, erhizt dieselbe und macht sie
sieden, und verjagt die waͤsserigen Theile aus ihr.
Der Apparat ist mit Klappen und mit einer Drukpumpe so vorgerichtet, daß er das durch
Verdichtung des Dampfes erzeugte Wasser in den Generator zuruͤkleitet, aus
welchem es ausgeflossen ist, und daß Dampf und Wasser immer unter mechanischem Druke
bleiben. Zur Erklaͤrung hat er folgende Zeichnung beigefuͤgt.
Fig. 6 ist ein
senkrechter Durchschnitt eines solchen Apparates, in welchem a der mit Wasser gefuͤllte Erzeuger ist, welcher unter Druk
erhalten wird; b, ist die Drukpumpe; ccc ist eine gekruͤmmte hohle
Roͤhre, welche von dem Erzeuger auslaͤuft, und durch eine Pfanne oder
durch einen Kessel zieht, welcher mit der zu lochenden oder abzudampfenden
Fluͤssigkeit gefuͤllt ist, wie man in dem Grundrisse noch deutlicher
sieht. Fig. 7
d, ist eine Fortsezung des Endes der Roͤhre c, nachdem sie die Pfanne oder den Kessel verlassen hat,
von wo sie zur Drukpumpe geleitet wird.
Wenn man einen Theil Wassers, welches aus einen sehr hohen Grad von Temperatur
gebracht wurde, mittelst einer Klappe aus dem Generator in die Roͤhre c entweichen laͤßt, wie in dem fruͤheren
Patente angegeben wurde, so wird dieses erhizte Wasser alsogleich zu Dampf, und
fuͤllt die Roͤhre c. Die in der Pfanne und
in dem Kessel enthaltene Fluͤßigkeit, welche dem Dampfe seine Hize entzieht,
verdichtet aber denselben, und laͤßt ihn als Wasser durch die Klappe e ablaufen. Wenn man den Staͤmpel der Drukpumpe
aufzieht, zieht sich die Klappe e zuruͤk, und das
Wasser fließt aus der Roͤhre e in die
Roͤhre d. Die Klappe f in der Roͤhre, welche zu dem Erzeuger fuͤhrt, bleibt durch
den Druk des Wassers in dem Cylinder geschlossen. Wenn der Staͤmpel der
Drukpumpe niedergedruͤkt wird, schließt sich die Klappe e, und das Wasser wird auf diese Weise gehindert in die
Roͤhre c zuruͤkzutreten, oͤffnet
die Klappe f, und wird in den Erzeuger getrieben.
Die Groͤße der Theile ist nicht bestimmt; das Verhaͤltniß des Erzeugers
zu den Roͤhren und Klappen, wie es in der Figur hier ausgedruͤkt ist,
scheint aber das vortheilhafteste. Hr. Perkins
erklaͤrt dieser Apparat fuͤr neu, und nimmt denselben als seine
Erfindung in Anspruch.