Titel: Apparat zur Anwendung des Dampfes beim Sieden und Verdichten aller Arten von Auflösungen, vorzüglich zur Kristallisation des Kochsalzes aus Laugen, welche dieses Salz enthalten, auch zum Schmelzen und Reinigen des Talges und Oehles, zum Zukersieden, Destilliren und anderen ähnlichen Zweken, worauf Jak. Smith, bürgerl. Mechaniker zu Droitwich, in der Grafschaft Worcester, sich am 19. Jun. 1823 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 13, Jahrgang 1824, Nr. XXVII., S. 167
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XXVII. Apparat zur Anwendung des Dampfes beim Sieden und Verdichten aller Arten von Auflösungen, vorzüglich zur Kristallisation des Kochsalzes aus Laugen, welche dieses Salz enthalten, auch zum Schmelzen und Reinigen des Talges und Oehles, zum Zukersieden, Destilliren und anderen ähnlichen Zweken, worauf Jak. Smith, bürgerl. Mechaniker zu Droitwich, in der Grafschaft Worcester, sich am 19. Jun. 1823 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Arts, Manufactures and Agriculture, January 1824. S. 74. Mit Abbildungen auf Tab. V. Smith's Dampfapparat. Dieser Apparat besieht in einer neuen Art von Dampfkessel, der oben eine flache und weit ausgedehnte Oberflaͤche darbiethet. Fig. 3. stellt einen Querdurchschnitt dieses Apparates dar. A, ist der Dampfkessel mit flachem Dekel, C. Um diesem Kessel die gehoͤrige Staͤrke zu geben, wird der Boden desselben mit dem Dekel mittelst Bolzen verbunden. Das Feuer wird unten an dem Boden B auf die gewoͤhnliche Weise angebracht. C, der Dekel des Kessels A, wird der Boden der Pfanne oder des Gefaͤßes, in welchem die vorzunehmende Arbeit geschieht. PP sind hervorragende Seiten der Pfanne, welche vorzuͤglich beim Abdampfen salziger Aufloͤsungen sehr vortheilhaft sind, indem auf diese Weise die aͤußeren Kanten der Pfanne kuͤhler gehalten werden, als alle uͤbrigen Theile desselben, und die Fluͤssigkeit dadurch nicht bloß vor dem Ueberlaufen gesichert, sondern auch das Salz, so wie es sich zu bilden anfangt, waͤhrend des Siedens auf diesen kuͤhleren hervorragenden Theil hingeworfen wird, wodurch weniger Inkrustationen an jener Stelle sich bilden, welche mit dem Dampfe in unmittelbarer Beruͤhrung ist. Wenn dieser Apparat in den Gang gebracht wird, wird das Wasser durch den Trichter und die Fuͤllungs-Roͤhre F zwei Zoll hoch angelassen. G ist ein Eichhahn, durch welchen man wahrnehmen kann, ob das Wasser wirklich diese Hoͤhe im Kessel erreicht hat. S ist ein anderer Hahn, durch welchen man das Wasser noͤthigen Falles wieder abziehen kann, und e ein dritter Hahn, durch welchen man der verduͤnnten Luft, wo es noͤthig ist, Abzug verschafft. V ist eine Sicherheits-Klappe. Man sieht, daß auf diese Weise, wenn unter dem Kessel A Feuer angeschuͤrt wird, Dampf erzeugt und uͤberall unter dem Boden der Pfanne verbreitet wird. Die Fluͤssigkeit in der Pfanne welche mit der atmosphaͤrischen Luft in Beruͤhrung steht, wird immer kuͤhl genug bleiben, um den Dampf, der mit dem Boden der Pfanne in Beruͤhrung kommt, so zu verdichten, daß er wieder zu Wasser wird, und in den Dampfkessel, als Solches, zuruͤk hinabfaͤllt, so daß das Wasser in dem lezteren nur selten erneuert werden darf. Der Dampfkessel besteht aus Metallplatten, welche auf die gewoͤhnliche Weise, wie bei anderen Kesseln, an den Kanten zusammen genietet werden. Zum Verdampfen der Satzlaugen fand Hr. Smith eine Laͤnge von 50 Fuß bei 12 Fuß Breite und 9 Fuß Tiefe als die schiklichsten Dimensionen seines Apparates. Die Pfanne ist so lang als der Kessel, ragt aber an jeder Seite 18 Zoll uͤber den Kessel hinaus; sie ist 12 Zoll tief. Der Boden und die Seitenwaͤnde des Kessels und der Pfanne, oder des Dekels des Kessels sind 3/16 Zoll dik. Die Bolzen, welche den Boden und Dekel des Kessels zusammen halten, sollten im ganzen Kessel ungefaͤhr 6 Zoll weit von einander entfernt, und selbst ungefaͤhr 3/4 Zoll dik seyn. Wo diese Pfannen zum Zukersieden verwendet werden, oder zum Reinigen des Talges, zur Destillation etc. muͤssen sie eine andere Form erhalten, und etwas staͤrker werden. Der Patent-Traͤger bemerkt, daß dieser Apparat einfach, kraͤftig und sicher ist, indem hier kein besonderer Dampfkessel, keine besonderen Zuleitungs-Roͤhren, keine Drukpumpen etc. noͤthig sind. Die Pfanne kann durch die Einwirkung des Feuers und die Nachlaͤßigkeit der Arbeiter keinen Schaden nehmen, indem sie den Dampf selbst verdichtet, Wasser erzeugt, und das Nachfuͤllen desselben erspart. Sie laͤßt sich leicht abnehmen, transportiren und aufrichten, und kann eine Hize von mehr als 1000° annehmen. Er ladet die Liebhaber ein, diesen Apparat, der bei ihm zu Droitwich als Salzpfanne bei 226° Fahrenh. (86° R.) im Gange ist, zu besehen. Er hat 2 Pfannen von 37 Fuß Laͤnge und 10 Fuß Breite, und erzeugt mit denselben 4 Mahl mehr Salz, als man auf gleich großen Pfannen nach der aͤlteren Methode gewinnt. Er erspart dabei 2/3 Brenn-Materiale, und verhaͤltnißmaͤßig auch an Arbeitslohn. Es bildet sich bei ihm kein sogenannter Pfannenstein, der die alten Pfannen so sehr verdirbt, und er hat an seinen Pfannen beinahe nie eine Reparatur noͤthig.

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