Titel: Verbesserungen im Druken, worauf Hr. Joh. Bold, Druker in Nelson-Street, Longlane, Bermondsey, sich am 4. Jul. 1822 ein Patent geben ließ.
Fundstelle: Band 12, Jahrgang 1823, Nr. XIX., S. 67
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XIX. Verbesserungen im Druken, worauf Hr. Joh. Bold, Druker in Nelson-Street, Longlane, Bermondsey, sich am 4. Jul. 1822 ein Patent geben ließ. Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Julius 1823. S. 11. Mit Abbildungen auf Tab. III. Bold's Verbesserungen im Druken. „Diese Verbesserungen“ sagt das London Journal „sind eine Verbindung so vieler Theile einer Drukmaschine, daß sie uns außerordentlich zusammengesezt scheinen, und die Figur ist mit mehreren hundert Buchstaben und Zeichen so sehr uͤberladen, daß wir fuͤrchten muͤssen, auch, bei dem beßten Willen unseren Lesern nur eine unvollkommene Beschreibung der Erfindung des Patenttraͤgers geben zu koͤnnen. Taf. III. Fig. 7. zeigt die Maschine von der Seite. Sie besteht aus einem festen Gestelle mit zwei Schienen, a, a, a, auf welchen die Walzen eines Wagens laufen, welcher die Pressen in den Schwaͤrz-Apparat hin und her fuͤhrt, und zwar mittelst einer Kurbel, welche gewisse Achsen, Zahnraͤder, Triebstoͤke, Rollen, Keile, Schrauben, Hebel und Ketten in Bewegung sezt, und dadurch den Druk bewirkt. Die Schiene a, a, a, (auf jeder Seite befindet sich eine solche) steht auf Stuͤzen, welche gehoͤrig ineinander eingefugt sind, um das Gestell so fest als moͤglich zu machen. Die oberen Kanten dieser Schienen sind vollkommen flach, damit die Raͤder des Wagens, b, b, mit der moͤglich geringsten Reibung daruͤber hin koͤnnen. Die Tafeln, welche die Lettern halten, sind von Gußeisen, an dem Gestelle befestigt, und befinden sich in der Lage der punctirten Linien cc, cc. Es sind zwei Walzenpressen hier, d, d, die an ihren Achsen aufgehaͤngt sind, sich in bleiernen Bloͤken bewegen, und durch Schrauben oben und unten in beliebiger Hoͤhe und Tiefe stellen lassen. Diese Walzen koͤnnen aus Gußeisen dicht oder hohl gegossen, und dann mit Blei ausgefuͤllt werden: ihr Umfang ist, wie gewoͤhnlich, mit einem Ueberzuge bedekt. e, e, e, sind drei Schwaͤrztroͤge mit Ziehern und Speiserollen, die zwischen und am Ende der Tafeln angebracht sind, f, f, f, f, sind die elastischen Schwaͤrzwalzen, uͤber welchen kleine hoͤlzerne Walzen zur gleichfoͤrmigen Vertheilung der Schwaͤrze auf denselben vorgerichtet sind. Wenn die Achse des Flugrades g durch die Kurbel in Bewegung gesezt wird, so dreht sich auch das Sternrad h, welches auf derselben Achse eine Kette ohne Ende fuͤhrt, die uͤber ein anderes Sternrad hinter i laͤuft. Das Sternrad i treibt eine aͤhnliche Kette, die uͤber das Rad k laͤuft, und an einem der Glieder dieser lezteren Kette ist die Verbindungsstange, l, befestigt, welche mittelst eines Gelenkes an den Wagen, b, b, angeheftet ist, und dadurch, so wie sie durch die Sternraͤder und die Kette ohne Ende ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts gezogen wird, den Wagen, b, b, auf den Schienen des Gestelles hin und herschiebt. An den Seiten der Tafeln befinden sich die Stangen, m, m, mit den Zahnstoͤken, und auf den Achsen der Preßwalzen sind Zahnraͤder, die in diese Zahnstoͤke eingreifen, wodurch, so wie der Wagen hin und her rollt, die Drukwalzen sich drehen. Auf der Achse befindet sich ein Trommel-Zahnrad, welches in ein aͤhnliches Rad, n, an der Spindel, o, o, eingreift, und folglich dreht sich, wenn die Maschine im Gange ist, auch diese Spindel, o, o. An dieser Spindel befinden sich drei Schrauben ohne Ende, p, p, p, deren jede in Zahnraͤder auf den Achsen der Speisewalzen, e, e, e, eingreift, und auf diese Weise diese Speisewalzen umtreibt. Um die Oberflaͤche dieser Speisewalzen mit den elastischen Schwaͤrzwalzen in Beruͤhrung zu bringen, sind kleine schiefe Flaͤchen innenwendig an den Wagen befestigt, welche, indem sie unter den Zapfen der Speisewalzen hinlaufen, dieselben so hoch emporheben, daß sie die Schwaͤrzwalzen beruͤhren, und dadurch so oft die Schwaͤrze mittheilen machen, als sie voruͤbergehen, g ist eine Stange, die sich hin und her schieben laͤßt zu jeder Seite des Wagens, und mit demselben verbunden; sie hat schiefe Flaͤchen, um abwechselnd die Achsen der Schwaͤrzwalzen zu heben und zu senken, wodurch diejenigen Walzen, welche so eben ihre Schwaͤrze von den Speisewalzen erhalten haben, dieselbe uͤber die oberen Verbreitungs-Walzen vertheilen, und diejenigen, welche ihre Schwaͤrze vertheilt erhalten haben, sich senken und uͤber die Lettern-Formen hinlaufen, um diese mit Schwaͤrze zu versehen, r, r sind Aufhaͤlter an den Enden der Zahnstoͤke, wodurch der Lauf des Wagens beschraͤnkt wird. Die Vertheilungs-Walzen drehen sich mittelst Zahnraͤder auf ihren Achsen, welche durch Zahnstoͤke an dem sich hin und her schiebenden Gestelle in Bewegung gesezt, und mittelst Faden seitwaͤrts auf ihren in Nuͤssen laufenden Achsen hin und her gezogen werden, wodurch die Schwarze gleichfoͤrmiger vertheilt wird. Von den Enden der Tafel laufen Arme, s, s, aus, um die sogenannten Pferde, t, t, zu halten, auf welchen das zum Druke noͤthige Papier aufgeschichtet wird. Diese Pferde koͤnnen mittelst Zahnstoͤken hoͤher und tiefer gestellt werden, je nachdem das Papier waͤhrend der Arbeit abnimmt, so daß sie immer die gehoͤrige Hoͤhe behalten, v, v, sind Zuschuß-Bretter, die sich auf Zapfen drehen, und von Spreizen getragen werden: auf diese Bretter und uͤber die Walzen w werden einzelne Bogen Papier gelegt, und durch darauf gezeichnete Linien eingepreßt. Man laͤßt dann das Brett fallen, und den Bogen so lang von der Walze w herabhaͤngen, bis der Rand desselben von einer kleinen Walze ergriffen, und gegen den Umfang der Preßwalze angedruͤkt wird. Da dieser Theil der Arbeit zu gewissen Perioden vorgenommen werden muß, so wird die Vorrichtung zur Aufnahme des Papierbogens durch einen sich schwingenden Hebel, x, regulirt, der, wie der Wagen hin und hergeht, die Stange y ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts schiebt, und, mittelst der Zahnstoͤke an den Enden dieser Stangen, die in die Zahnraͤder an den Enden der Walzen w eingreifen, werden die Bogen Papier zu gehoͤriger Zeit zur Drukwalze hinabgeleitet, und dort durch Leitungs-Rollen und Baͤndchen festgehalten. Durch das fortschreitende Rollen der Drukwalze wird der Bogen Papier auf die Oberflaͤche der Formen gelegt, und nachdem er daselbst bedrukt wurde, wieder fortgefuͤhrt, und mittelst eines offenen Rahmens oder Rostes z aus den Baͤndchen gebracht, woraus sie mit der Hand abgenommen, und in einiger Entfernung von der Maschine auf einen Haufen gelegt werden.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. III