Titel: Kupfer-Medaillen und kupferne Gefäße etc. zu glänzen oder zu bräunen, (brüniren).
Fundstelle: Band 9, Jahrgang 1822, Nr. LXXVI., S. 470
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LXXVI. Kupfer-Medaillen und kupferne Gefäße etc. zu glänzen oder zu bräunen, (brüniren). Aus Gill's Repository. N. VI. S. 467. [Kupfer-Medaillen und kupferne Gefäße etc. zu glänzen oder zu bräunen.] Dieß geschieht mittelst der, unter dem Namen Venezianer-Roth und Purpurbraun, bekannten Eisen-Oxide; man wendet entweder jedes einzeln, oder beide zugleich an, je nachdem man eine oder die andere Farbe will. Die Oberflaͤche des Kupfers muß vor dieser Operation gehoͤrig gereinigt, und das Pulver mit so viel Wasser gemengt werden, daß es die Consistenz des Rahmes erhaͤlt. Dann wird es mit einem feinen Buͤrstchen, oder mit einem Pinsel, auf das Kupfer aufgetragen, und dieses uͤber Kohlenfeuer so sehr erhizt, daß das Oxid auf demselben fest bleibt. Nach dem Erkaͤlten wird das uͤberfluͤßige Pulver abgebuͤrstet, und die Medaillen koͤnnen dann geschlagen, und die Gefaͤße gehaͤmmert werden; wenn die Gegenstaͤnde bereits vor dieser Operation ganz fertig waren, duͤrfen sie nach derselben nur abgebuͤrstet werden. Einige Arbeiter halten das, mit diesem Oxide uͤberzogene, Kupfer uͤber den Rauch eines kleinen Stuͤkchens Steinkohle, das sie in das Holzkohlen-Feuer werfen, und wenn der Flek, der durch diesen Rauch auf dem Kupfer entsteht, anfaͤngt zu verschwinden, halten sie dasselbe fuͤr stark genug gehizt. Die große Schwierigkeit bei dieser Operation scheint darin zu bestehen, daß man den gehoͤrigen Grad von Hize trifft; denn wenn dieser zu stark oder zu schwach ist, muß das Kupfer wieder gereinigt, und die Arbeit von Vorne angefangen werden. Einige Erfahrung sezt jedoch den Arbeiter bald in den Stand, den gehoͤrigen Grad von Hize zu treffen164).