Titel: | Bemerkungen über Hrn. Barton's Patent-Ruder-Trommelrad. Von dem Patent-Träger. |
Fundstelle: | Band 9, Jahrgang 1822, Nr. XVII., S. 167 |
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XVII.
Bemerkungen über Hrn. Barton's Patent-Ruder-Trommelrad. Von dem Patent-Träger.
Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. August 1822. S. 165.
Mit Abbildungen auf Tab. II.
Barton's Patent-Ruder-Trommelrad.
Zur Zeit, als die Erklaͤrung meines
Patent-Ruder-Trommelrades in dem lezten Bande des Repertory eingeruͤkt wurdePolytechn. Journal B. VII. 3 Heft. S.
234. A. d. Ueb., kannte ich gewiße Vortheile noch nicht, die ich zeither entdekte, und die
dasselbe fuͤr den Fall besizt, wo das Fahrzeug strandet, in Brand
geraͤth, einen Lek bekommt, oder wo immer Gut und Leben der Mannschaft oder
der Reisenden nur durch Entfernung aus dem Schiffe gerettet werden kann. Der Nuzen
dieses Rades, als Retter des Lebens und der Guͤter in den angezogenen
Faͤllen, wird aus folgender Beschreibung deutlich erhellen.
Fig. 22 zeigt
das Trommelrad von der Seite mit dem Hauptloche A, um
irgend etwas in dasselbe hinein zu thun, auch die Loͤcher V, an der Kante des Rades, an welchem der Sak von Leder
oder irgend einem starken wasserdichten Materiale, zur Aufnahme der Provision wie
Fig. 3
zeigt, eingehaͤkelt wird, wobei zu bemerken ist, daß die Schwere unten immer
hinlaͤnglich erhalten werden muß, um das Rad vor dem Umschlagen zu bewahren.
C ist das Ende der Spindel der Trommel, die daselbst
vierekig ist, und wodurch das Patent-Ruder-Trommelrad von der Maschine
getrieben wird.
Fig. 23 zeigt
das Rad von Vorne.
Fig. 24 zeigt
es in dem Zustande, wo es bemannt, und mit den Vorraͤthen behangen ist, in
gehoͤriger Tauchung. D ist der lederne Kiel,
welcher die Vorraͤthe als Ballast haͤlt, und in den Loͤchern an
dem Umfange des flottenden Rades eingehaͤkelt ist, damit er,
hinlaͤnglich beschwert, dasselbe in der hier dargestellten Lage
erhaͤlt. E ist die Roͤhre von geschlagenemgeschlagenenem Eisen, welche an dem Schafte C mittelst zweier
Keile befestigt st. Diese Roͤhre haͤlt, in Verbindung mit den Armen
EE, die lederne Deke, welche die am Borde
dieses Rades befindliche Mannschaft gegen Wellen, Nasse und Kaͤlte
schuͤzen soll. H zeigt den Ballast oder die Provisionen unter dem
Ruder-Rade. Diese Raͤder sind gleichfalls von nicht zu berechnendem
Vortheile fuͤr ein Fahrzeug, das Segel fuͤhrt, in dem? wo sie als
zweite bewegende Kraft wirken, das Schiff, wo es auf seiner hoͤchsten
Hoͤhe steht, nicht ein Rad unter seine Achse untertauchen, und das andere
uͤber das Wasser erheben wird, sondern diese Raͤder, die wie das
Sonnen- und Planeten-Rad am Dampfbothe verbunden sind, werden, durch
ihr eigenes Flotten, immer in der gehoͤrigen Wassertiefe arbeiten, so daß sie
die beßte Wirkung hervorbringen. Diese Raͤder sind ferner von
hoͤchstem Nuzen fuͤr ein Fahrzeug, das bloß fuͤr seichtes
Wasser erbaut ist, z.B. fuͤr die Diana, die von London nach Rickmond geht:
waͤren meine Ruder-Raͤder an der selben angebracht, so
wuͤrde sie nicht so viel Wasser ziehen, und nicht so, wie jezt, schaukeln,
wenn zwei oder drei Personen von einer Seite auf die andere gehen, so daß alle, die
darauf fahren, beunruhigt werden, wenn man das Schiff ins Gleichgewicht bringen
will: mit meinen Raͤdern wuͤrde es stets im Gleichgewichte seyn.
Wuͤrden meine Staͤmpel und andere Verbesserungen an ihr oder an einem
anderen Fahrzeuge angebracht, so wuͤrde sie mehr als um ein Fuͤnftel
schneller gehen, wie dieß am London und am Richmond der Fall war, nachdem meine
Verbesserungen daran angebracht wurden. Ich werde kuͤnftig noch mehrere
Anwendungen meines Patentes, zu welchen Zeichnungen und weitlaͤuftige
Beschreibungen gehoͤren, bekannt machen.
Eines dieser Ruder-Raͤder, 15 Fuß im Durchmesser und 8 Fuß breit, wird,
wo es vollkommen luftdicht ist, die Last von mehr als 300 Menschen, oder 60 Pfund
auf jedem Cubikfuß halten, ohne daß es sinken kann. Die drei Raͤder, mit
welchen jedes Schiff versehen seyn muß, werden also alle Reisende und die ganze
Mannschaft des Schiffes uͤber Wasser halten koͤnnen, bis Huͤlfe
herbeikommt. Die Raͤder koͤnnen so gebaut werden, daß, wo sie still stehen, sie zum
Bergen der Guͤter dienen, und in kurzer Zeit ausgesezt werden koͤnnen.
Dieses Ruder-Rad und mein Patents-Staͤmpel (Repertory 40 B. p. 201.
(Polyt. Journ. B. VII. S. 234.)) werden
einem Dampfbothe alle moͤgliche Sicherheit, und mehr als 20 p. C. Ersparniß
Denjenigen gewaͤhren, die sie anwenden.