Titel: | Ueber gewiße Verbesserungen bei Erzeugung von Rad-Bewegungen, worauf Robert Delap, Kaufmann zu Belfast in Irrland, ein Patent erhielt dd. 1 Mai 1821. |
Fundstelle: | Band 9, Jahrgang 1822, Nr. II., S. 25 |
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II.
Ueber gewiße Verbesserungen bei Erzeugung von Rad-Bewegungen, worauf Robert Delap, Kaufmann zu Belfast in Irrland, ein Patent erhielt dd. 1 Mai 1821.
Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. N. CCXLIII. August 1822. S. 129.
Mit Abbildungen auf Tab. I.
Delap über Verbesserungen bei Erzeugung von Rad-Bewegungen.
Ein Tret-Wagen.
Fig. 7. Tab.
I. stellt denselben von hinten dar. Er wird durch das Gewicht oder durch die Schwere
des menschlichen Koͤrpers fortgeschoben, und der Impuls wird durch den
abwechselnden Druk der Fuͤße auf die Tret-Brettchen oder Hebel unterhalten. Die Spindeln
sind wie an einem Kreisel-Topfe. Vorne ist das Stift-Rad A mit seiner Fassung (an dessen Stelle man auch zwei
Raͤder anwenden kann). B ist die Querstange, an
welcher der Zaum befestigt wird, womit man den Wagen in eine Quer-Straße
lenken kann. CC sind Sperraͤder, die an der
Hauptachse gut befestigt sind, an welcher auch die beiden Hinterraͤder eben
so angebracht sind (eines derselben oder beide kann man um die Achse sich drehen
lassen, verbunden mit derselben mittelst der Sperrraͤder Fig. 16.). Die beiden
aͤußeren Sperrraͤder, mit ihren horizontalen Hebeln, dd sind fuͤr den abwechselnden Druk mit den
Fuͤßen bestimmt, um den Wagen vorwaͤrts zu rollen. Das in dem
Mittelpunkte befindliche, e, ist verkehrt, um den Wagen
noͤthigen Falles ruͤkwaͤrts gehen zu machen: das dazu
gehoͤrige Tretbrett ist, der Bequemlichkeit wegen, nach Vorwaͤrts, wie
dd, gerichtet; der Hebel dieses Sperrrades
aber ist nur halb so lang, als an den beiden anderen, damit die Tretbretter alle
gleich lang seyn koͤnnen. Die Nothwendigkeit hievon wird man einsehen, wenn
man auf die Verbindungs-Stange dieses Tretbrettes und Hebels sieht. E ist eine Rolle, um die Hebel, nachdem sie
hinabgetreten wurden, mittelst eines Strikes oder einer Kette wieder in die
Hoͤhe zu ziehen. Um der Schnelligkeit der Bewegung Einhalt zu thun, wo es
bergunter geht, ist ein Hebel angebracht, welcher an die Kante des Sperrrades (oder
eines anderen Rades an der Achse oder Nabe des Rades) druͤkt. Um
ruͤkwaͤrts mit dem Wagen gehen zu koͤnnen, werden, wo die
Raͤder sich um die Achse drehen, die Achse und die Raͤder mittelst
eines Hebel-Bolzens gesperrt; auch ein Zahnrad an der Nabe, und ein
Triebstok, um dasselbe zu treiben, wird dasselbe leisten koͤnnen.
Fig. 8 zeigt
Fig. 7 von
der Seite; dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Theile. 3 ist ein Hemmer der
Schnelligkeit des Stift-Rades.
Fig. 9 ist der
Heber mit seinem Reifen 3,3, welcher ihn umfangt, und sich frei mit seinem
Sperrkegel 4 uͤber das Sperr-Rad nach einer Richtung hin bewegt; in
der entgegengesezten greift aber der Sperrkegel in das Sperr-Rad ein, wodurch
der Fuß in den Stand gesezt wird, den Wagen vorwaͤrts zu treiben. Um das
Rasseln des Sperrkegels auf dem Sperr-Rade zu vermeiden, muß der Schliefer 5
fuͤr den Fuß an dem Ende des Hebels an der Zehe gehoben werden, wodurch der
Sperrkegel ausgehoben, und das Rasseln vermieden wird. Wenn ein Tritt geschehen
soll, wird die Zehe niedergedruͤkt, wodurch der Sperrkegel mittelst der
Stange 6, welche ihn mit dem von dem unteren Theile des Schliefers hervorstehenden
Arme verbindet, in das Sperr-Rad geworfen wird: dann hat der Tritt in
Hinsicht auf die Umdrehung der Raͤder volle Wirkung. Da die Ferse des
Schliefers das Uebergewicht hat, so haͤlt sie den Sperrkegel los, bis darauf
getreten wird.
Fig. 10 die
Tretbrettchen, welche nach dem Fahrenden vorgerichtet werden; sie sind entweder vor
oder hinter dem Koͤrper des Wagens angebracht, und mit den
Sperr-Raͤdern cc durch ihre Hebel
verbunden, welche halb so lang als jene in dem vorigen Falle sind, damit der Tritt
ausgibt, und der Stoß an beiden derselbe wird.
Fig. 11 ein
gerader Hebel 3, mit seinem Sperrkegel und Schliefer 5; derselbe, wie in Fig. 3, nur mit
weniger Reibung, da seine Gabel das Sperr-Rad umfaßt, ohne dasselbe zu
beruͤhren, und sich auf zwei Rundlingen an der Hauptachse, wovon auf jeder
Seite des Sperr-Rades einer zu stehen kommt, bewegt. Er wird eben so, wie
Fig. 9 in
Thaͤtigkeit gebracht.
Fig. 12 ist
ein Rad und ein Theil der Achse eines aͤhnlichen Wagens, wie der vorhergehende.
Das Rad a ist gegen den Mittelpunkt hin mit einem
Sperr-Rade b versehen, das beinahe eben so groß
ist, als dasselbe. Der Schaft c ist, (wenn die Achse
sich nicht dreht) mittelst Augen-Bolzen an die Achse, (wenn die Achse aber
sich dreht) mittelst Augen-Bolzen an dem Gestelle des Wagens befestigt, und
mit einem herabsteigenden Arme d versehen, der einen
Sperrkegel an seinem Ende hat, mit welchem er auf das Sperr-Rad wirkt, und
einen horizontalen Arm oder Hebel, e, an dem anderen
Ende des Schaftes, auf welchen, wie in Fig. 7, getreten wird.
Dieser Schaft laͤuft nur so weit gegen den Mittelpunkt der Achse hin, als
noͤthig ist, um einem aͤhnlichen Schafte und Arme von dem Rade an der
anderen Seite zu gestatten, dem Mittelpunkte sich in so fern zu naͤhern, daß
der Fahrende in der Mitte bequem abwechselnd auf beide treten, und dadurch den Wagen
vorwaͤrts rollen kann.
Fig. 13F, ist ein Rad eines Wagens, mit einem Zahnrade g (von beinahe gleicher Groͤße), welches
gehoͤrig an demselben befestigt ist. h ist eine
Kurbel und eine Walze mit einem kleinen Zahnrade. Ueber beide Zahnraͤder
laͤuft eine Kette, so daß das eine Rad sich nicht ohne das andere drehen
kann. Die Walze mit der Kurbel ist an dem Gestelle der Kutsche befestigt, und, wenn
sie gedreht wird, so wird das Rad F (welches die Last zu
tragen hat) fest an die Erde angedruͤkt, und da die Kette so niedrig auf
dasselbe wirkt, so wird das Rad wie ein Pfahl dienen, an welchem man ein Schiff
beizieht: der Wagen geht, nach eben diesem Grundsaze und auf eben dieselbe Weise
vorwaͤrts.
Fig. 14 ist
eine Kurbel, eine Spindel und ein kleines Triebrad (eine Nuß, nut), deren man sich statt obiger Kette bedienen kann, wenn das
Triebraͤdchen auf das Zahnrad g
Fig. 13
wirkt; die Zaͤhne maͤßen aber in beiden, wie bei den
gewoͤhnlichen Zahnraͤdern, verschieden gebildet seyn.
Fig. 15 eine
Spindel mit einem doppelten Winkel-Hebel 7, einem Flugrade 8, und einem
gezahnten Triebrade g oder mit einem Triebstoke):
leztere wirken auf ein Zahnrad, wie in Fig. 14. Dieses Zahnrad
muß an irgend einer schleichen Stelle der Haupt-Achse, oder der Nabe des
Rades befestigt, und das Triebrad oder der Triebstok so angebracht seyn, daß er in
der horizontalen Flaͤche der Achse darauf wirkt; die Winkel-Hebel
muͤßen durch Tretbrettchen, welche abwechselnd mit den Fuͤßen getreten
werden, in Thaͤtigkeit gebracht werden, wodurch dann die umdrehende Bewegung
erzeugt, und der Wagen vorwaͤrts getrieben wird. Dreht man das Flugrad in
entgegengesezter Richtung, so geht der Wagen mit vieler Leichtigkeit zuruͤk.
Ein Hebel, der auf die Kante des Flugrades druͤkt, wird die Schnelligkeit der
Bewegung hemmen, wo es bergunter geht. Ich denke diese Wagen, oder andere, im Großen
mit einer Dampf-Maschine in Bewegung zu sezen, wo es thunlich ist. Diese
Methode vertritt die Stelle des Sperr-Rades und des Hebels.
Fig. 16 ist
ein Sperr-Rad k, welches auf Achsen oder Spindeln
irgend einer Maschine befestiget ist. Es dreht sich innerhalb einer dasselbe
umgebenden Buͤchse 1, in welcher die Sperrkegel liegen. Diese Buͤchse
1 muß an irgend einer anderen Maschine, die in Thaͤtigkeit gebracht werden
soll, befestigt seyn. Mit dem Stellrade muß zugleich ein Dekel gegossen oder
angebracht werden, der die Buͤchse 1 dekt, um die Sperrkegel zu
schuͤzen, und alles zu bergen. Dieß taugt fuͤr Achsen und Naben an
Kutschenraͤdern, um sie vorwaͤrts zu bringen, oder sich, so wie es die
Umstaͤnde erfodern, zu drehen, und fuͤr alle andere in
Rad-Bewegung stehende Maschinen. Ich denke diese Vorrichtung an allen
Ruder-Spindeln der Dampf-Boͤthe anzubringen, da sie zugleich
die Anwendung der Segel
gestatten, wenn der Wind guͤnstig ist, ohne daß das Schiffvolk noͤthig
hat, darauf aufmerksam zu seyn, in dem sie der Bewegung des Schiffes nachgibt, und
kein Hinderniß bei derselben erzeugt. Sie ist eine vollkommene
Verbindungs-Buͤchse fuͤr die Flugrad-Spindel einer
Dampf-Maschine mit der Spindel, welche die Maschine treibt, in dem sie nicht
darauf wirkt, wenn das Flugrad sich in entgegengesezter Richtung dreht, wohl aber
dieselbe herum treibt, wenn das Flugrad sich in derselben Richtung bewegtMehrere der hier beschriebenen Vorrichtungen sind, wie theils
Modellen-Cabinette, theils diejenige Klasse von mechanischen
Gauklern, die die Messen und oͤffentlichen Spaziergaͤnge mit
ihren sogenannten „von selbst laufenden Wagen“
besuchen, theils die Stubenwagen gichtbruͤchiger großer Herren
beweisen, die sich auf denselben selbst herumraͤdeln, nicht neu, und
es ist wohl sehr zu zweifeln, daß die neuen von Hrn. Delap hier vorgeschlagenen Vorrichtungen auf unseren offenen
Straßen, und bei jeder Witterung sich mit Vortheil werden anwenden lassen.
Indessen scheint es dem Uebersezer zu den Scandalen der Mechanik zu
gehoͤren, daß, seit den Jahrtausenden, als die Ochsen vor die
Bundeslade gespannt wurden, und waͤhrend welcher die Mechanik in
allen ihren Zweigen so unendliche Fortschritte gemacht hat, die Wagen allem,
in Hinsicht auf die Art ihrer Bewegung, noch so geblieben sind, wie sie vor
Jahrtausenden waren. Und noch ein groͤßeres Scandalum mechanichum ist es, daß man die vielen, freilich oft
sehr bizarren und lappischen, Verbesserungen an dem Principe der Bewegung
der Wagen durchaus keiner Aufmerksamkeit widmete, indem es doch offenbar
ist, daß, wenn an den zusammengeseztesten Maschinen Vorrichtungen angebracht
werden konnten, durch welche 12 Pferde durch Eines ersezt werden
koͤnnen, auch an der einfachsten, an einem vierraͤderigen
Karren, eine Vorrichtung moͤglich seyn muß, durch welche wenigstens
die Haͤlfte der Kraft der sonst noͤthigen Pferde, waͤre
es auch nur dort, wo der Wagen bergan gezogen werden soll, erspart werden
kann. Eine solche Vorrichtung waͤre ein wuͤrdigerer Gegenstand
einer Preisfrage einer Akademie, als so viele andere, mit welchen das
gelehrte und ungelehrte Publikum sich geaͤfft sieht. Wir sind zu
lieblos gegen unsere Thiere, die wir seit Jahrtausenden zu martern gewohnt
sind, als daß wir an Erleuchterung der Qualen derselben ernsthaft denken
sollten, und selbst zu sehr Gewohnheits-Thiere, als daß wir es uns
auch nur einfallen lassen koͤnnten, dasjenige zu bessern, woran wir
seit Jahrtausenden gewohnt sind. Es geht mit uns im Mechanischen, wie im
Moralischen; man haͤlt das fuͤr unverbesserlich, woran man
durch altes Herkommen gewohnt ist. A. d. Ueb..
Centrifugal-Pumpe.
Fig. 17, A ist die Pumpe mit einer Klappe am Grunde. BB sind hohle, oben mit der Pumpe verbundene, Arme
mit Entladungs-Klappen CC an ihren Enden.
Die an der linken Seite sieht man, die andere ist an der entgegengesezten Seite des
rechten Armes. (Eine hohle kreisfoͤrmige Trommel von einem Durchmesser, der der
Laͤnge dieser Arme gleich und mit Entladungsklappen versehen ist,
wuͤrde statt der Arme dienen koͤnnen.) DD ist ein Schoͤpfrad mit einem beinahe eben so großen daran
befestigten Zahnrade, welches auf den Triebstock oder das Triebrad E an der Pumpe wirkt. F ist
die untere Cisterne. GG sind Durchschnitte der
obern Cisterne, welche einen kreisfoͤrmigen Trog bildet, dessen Durchmesser
groß genug ist, um die Arme oder die Trommel in derselben sich drehen zu lassen, und
die hoch genug ist, um zu hindern, daß nichts von der Fluͤssigkeit
uͤber dieselbe hinausgeworfen werden kann. H ist
der Trog der Schleuße, welche das Wasser aus der Cisterne GG auf das Schoͤpfrad leitet. I ist ein Trog, welcher das uͤberfluͤssige
Wasser auf eine andere Maschine oder zu andern Zwecken, ableitet. Um die Pumpe in
drehende Bewegung zu sezen, muͤssen die obere und untere Cisterne, die Pumpen
und die Arme (oder die Trommel) mit Fluͤssigkeit (Wasser ist die beßte)
gefuͤllt seyn.
Man oͤffne sodann die Schleuße des Troges H; das
Wasser wird aus der Cisterne G auf das Schoͤpfrad
fallen, welches sich drehen, und mittelst des Triebrades oder Triebstockes E die Pumpe umtreiben wird, die den Armen oder der
Trommel eine große Geschwindigkeit ertheilen muß. Die dadurch entstehende
Centrifugalkraft, welche die enthaltene Fluͤssigkeit erhaͤlt, und der
partielle leere Raum, welcher durch diese Geschwindigkeit an den Enden der Arme
entsteht, wird, vereint mit dem Druke der Atmosphaͤre auf das in der
Cisterne, in welcher die Pumpe steht, enthaltene Wasser eine Entladung des Wassers
bei den Klappen veranlassen, welche stark genug seyn wird, um diese Pumpe zu
treiben, und auch noch uͤberfluͤßiges Wasser, welches man durch den
Trog I zum Treiben irgend einer anderen Maschine, oder
zu anderen Zweken, ableiten, und endlich in die untere Cisterne F zuruͤkfuͤhren kann, aus welcher es
neuerdings von der Pumpe aufgenommen und auf die vorige Weise umhergefuͤhrt
wird.
Ein sich drehendes Dampf-Rad.
Fig. 18, A, ein Dampf-Rad mit seinen in Angeln sich
bewegenden Staͤmpeln oder Schaufeln, BB, B, B (beide von gehoͤriger
Groͤße fuͤr die zu treibende Maschine). CC eine kreisfoͤrmige Dampf-Buͤchse, in welcher die
Staͤmpel sich ums her bewegen. Sie muß uͤberall sehr genau abgedreht
seyn, damit die Staͤmpel bei ihren Umdrehungen wenig oder gar keinen Dampf
entweichen lassen. Die Buͤchse steht still: denn sie ist an dem Gestelle wohl
befestigt. D ist das in der Buͤchse CC wohlbefestigte Hoͤrn, dessen breiteres
Ende die Buͤchse fuͤllt, und das hier eben so, wie die Enden der
gewoͤhnlichen Dampf-Maschinen-Cylinder, dient. Die Spize des
Hornes sperrt (wenn das Rad horizontal gestellt ist) die in Angeln laufenden
Staͤmpel, deren eigenes Gewicht hiezu zureicht, wenn das Rad senkrecht
gestellt ist. Wenn die Staͤmpel durch das weitere Ende des Hornes durch sind,
werden sie durch Federn
hervorgeschnellt, oder durch Spiral-Stuͤke am Dekel, oder durch irgend
eine andere Vorrichtung, und erhalten unmittelbar den Druk des Dampfes, welcher sie
mit großer Gewalt umher fuͤhrt. Wenn ein Staͤmpel vor der
Ausgangs-Roͤhre F voruͤber ist,
faͤhrt der Dampf zwischen diesem und dem nachfolgenden Staͤmpel aus
dem Rade heraus in die Roͤhre F und wird von den
Verdichtern angezogen. Die Aussenseite des Dampf-Rades ist stark und
vollkommen genau abgedreht, mit Vertiefungen fuͤr die in Angeln
haͤngenden Staͤmpel, und schließt genau in die Ebene der
Oberflaͤche des Rades, welche leztere genau in die inneren Kanten der
Buͤchse CC paßt, und auf diese Weise eine
vollkommen geschlossene Dampf-Buͤchse bildet. Das Rad ist an jeder
Seite mit genau passenden runden Dekeln bedekt, welche an einen Ranft oder Vorsprung
an den inneren Kanten der Buͤchse CC
eingeschraubt und eingepaßt sind, um dem Entweichen des Dampfes zwischen der
Buͤchse und der Aussenseite des Rades auch an der Achse, vorzubeugen. E ist das Dampfrohr aus dem Kessel mit einer Klappe o.
Die Staͤmpel koͤnnen auch ohne Angel seyn, und durch eine Feder oder
ein Spiral-Stuͤk an dem Dekel losgeschnellt werden.
Fig. 19 ist
ein neuer Verdichtungs-Apparat, der auf alle Dampf-Maschinen anwendbar
ist, welche Rad-Bewegung zum Treiben irgend einer Maschine erzeugen. F ist die von der Maschine (sie mag Cylinder oder Rad
seyn) aufs steigende Dampf-Roͤhre, oben mit ihrer Luft-Klappe
versehen. G ist die Verdichtungs-Roͤhre in
ihrer heißen Wassers Cisterne H. II Einleitungs-Roͤhre in ihrer Cisterne mit kaltem
Wasser II, unten mit einer Klappe versehen, und oben mit
der Roͤhre Q, um sie damit im ersten Falle zu
fuͤllen. Ein Drukwerk (forcing-pump)
wuͤrde diese Roͤhre ersparen. L das
Drukwerk dieser Roͤhre. M eine Pumpe, um das heiße Wasser in den
Kessel aus der Roͤhre G zu treiben, wenn ein
hoher Druk bei dem Dampfe angewendet wird. N eine
Klappe, die durch ein Floß im Kessel geoͤffnet und geschlossen wird, um das
Wasser staͤts in gleicher Hoͤhe zu erhalten. Wenn die Maschine
anfaͤngt zu arbeiten, faͤhrt der daraus emporsteigende Dampf in die
Roͤhre F, und treibt alle enthaltene Luft bei der
Klappe f aus. So wie nun die Klappe o augenbliklich geoͤffnet wird, beginnt
Verdikung, und die Klappe f schließt sich. Auf diese
Weise wird die Pumpe L in Bewegung gesezt, welche
ununterbrochen einen Strom von kaltem Wasser hereinleitet, der den Dampf verdichtet,
wodurch folglich die Dampf-Maschine, so wie die damit verbundene Maschine, in
regelmaͤßige Bewegung gesezt, und darin unterhalten wird. Die Roͤhre
G muß einige Fuß uͤber die Hoͤhe
hinaufsteigen, zu welcher der Druk der Atmosphaͤre auf das heiße Wasser in
der Cisterne H das Wasser in dieser Roͤhre zu
erheben vermag. Der Dampf wird in der Roͤhre F zu
irgend einer beliebigen Hoͤhe steigen, wenn sie gehoͤrig eingefaßt,
oder innenwendig im Schornstein-Zuge angebracht ist. Ueber der
Oderflaͤche des Wassers in der Roͤhre G
(welche mit Punkten angedeutet ist) fuͤge man die
Einleitungs-Roͤhre II ein; sie wirkt dann auf den Dampf, und
verdichtet denselben, und das auf diese Weise erzeugte, so wie das hereingeleitete,
Wasser wird aus der Roͤhre G in die Cisterne H abfließen, ohne die Maschine zu belasten, in dem das
in dieser Roͤhre G bereits enthaltene Wasser ein
Gleichgewicht gegen den Druk der Atmosphaͤre auf die Cisterne H ist, und nicht mehr hoͤher steigen kann. Der
Druk der Atmosphaͤre auf die Cisterne mit kaltem Wasser K hebt das Wasser in der Roͤhre I 32 bis 33 Fuß hoch: uͤberall unter dieser
Hoͤhe kann das Drukwerk L angebracht werden, und
die einzige Last fuͤr die Maschine ist die Wassersaͤule in der
Roͤhre I von der Hoͤhe uͤber 32 Fuß an bis zu der
Stelle, wo diese Roͤhre sich in die Roͤhre G einfuͤgt. Es braucht sehr wenig Kraft, um die Pumpe M zu treiben, da das Wasser in der roͤhre G beinahe dem Druke der Atmosphaͤre gleich ist,
und folglich hilft, um heißes Wasser aus dieser Roͤhre in den Kessel durch
die Roͤhre n zu treiben, welche eine Klappe hat.
Die Vortheile dieses Apparates sind groß, da dadurch eine unendliche Menge von
Kraft- und Geldaufwand an Luft-Pumpen, Verdichtern etc. erspart wird,
wie aus Vergleichung mit den gewoͤhnlichen Luft-Pumpen erhellt. Die
Zeichnung ist so gemacht, daß man alle Theile sehen kann; sie muͤßen aber in
compacter Form, und die Pumpen L und M koͤnnen in senkrechter Richtung uͤber
einander aufgestellt seyn, so daß dieselbe aufrechte Stange, welche durch einen
Winkel-Hebel (oder durch irgend eine andere Vorrichtung an der Maschine) in
Bewegung gesezt wird, beide treiben kann. Das heiße Wasser laͤuft aus der
Cisterne H in einem der Luft ausgesezten
schlangenfoͤrmigen Kanale, und kehrt kalt in die Cisterne K zuruͤk. Die Pumpe L
hat einen dichten Staͤmpel, welcher in seinem Cylinder zwischen den zwei
oberen und den zwei unteren Klappen arbeitet: jeder Stoß desselben oͤffnet
die zwei diagonalen Klappen, und schließt die zwei anderen, wodurch ein
staͤter Zufluß des einzuleitenden Wassers erhalten wird. Die Pumpe M hat eine gewoͤhnliche
Zieh-Buͤchse mit einer Klappe. PP
ist die Luft-Pumpe mit einem dichten Staͤmpel und mit 4 Klappen, um
die Luft auszuziehen, wie diese aus dem Verdichter G in
die Roͤhre P herabsteigt. Statt dieser kann die
Luftroͤhre, Fig. 21, angewendet werden. P 1 ist der
obere, P 2 der untere Theil dieser Luftroͤhre,
beide gleich weit. 3 ist die Buͤchse der Sperrklappe; 4 die Sperrklappe; 5
eine mit der Klappe 4 mittelst eines gebogenen und damit beweglichen Hebels
verbundene Platte; 6 eine Roͤhre, welche von dem Kessel zu der
Sperrklappen-Buͤchse 3 leitet, mit einem Hahne oder mit einer Klappe versehen;
7 die Ausgangs-Klappe. Jeder Theil der Luftroͤhre 1 und 2 ist
geraͤumig genug, um die waͤhrend eines Striches der Maschine in dem
Verdichter erzeugte Luft aufzunehmen. Wenn die Klappe 4 offen ist, so steigt die
Luft in den unteren Theil 2 der Luftroͤhre herab, und wird bei der Klappe 7
bei dem ersten einzelnen Streiche der Maschine, durch welchen der Hahn oder die
Klappe in der Roͤhre 6 geoͤffnet wird, hinausgeblasen, in dem der
Dampf gegen die Platte 5 faͤhrt, und die Klappe 4 schließt. Der
naͤchste einzelne Streich der Maschine schließt den Hahn oder die Klappe in
der Roͤhre 6. Die Klappe 4 oͤffnet sich durch ihre Schwere, und die
Luft in dem oberen Theile 1 der Luftroͤhre steigt in den unteren, und wird,
wie vorher, ausgeblasen, u.s.f. Wenn es noͤthig ist, kann auch durch die
Klappe 4, wo sie sich oͤffnet, ein kleiner Wasserstrom eingelassen werden, wo
der Angel als Sprize dienen kann, um den Dampf zu verdichten, und das Herabsteigen
der Luft aus dem oberen in den unteren Theil der Luftroͤhre zu erleichtem.
Dieser Apparat macht die gegenwaͤrtigen Luft-Pumpen
uͤberfluͤßig, und erspart die große Kraftanwendung, die zum Treiben
derselben noͤthig ist, fuͤr die Maschine, die getrieben werden
soll.
N. B. In der Zeichnung und Erklaͤrung beschraͤnkte ich mich bloß auf
neue Grundsaͤze und Verbesserungen mit Hinweglassung aller verschiedenen
Methoden, diese Theile an ihrem gehoͤrigen Orte zu befestigen, wodurch die
Zeichnung nur verwirrt worden waͤre: erfahrnen Werkmeistern ist dieß ohnehin
wohl bekannt, und uͤberdieß muß es jedesmal nach dem Geschmake und nach der
Bequemlichkeit desjenigen, der die Maschine kauft, vorgerichtet werden. Das
Sperr-Rad, den Hebel, das Flugrad und den Triebstok denke ich bei den
sogenannten Roßmuͤhlen, und anderen Maschinen dieser Art, anzuwenden, auch bei den Achsen
der Ruder-Raͤder an gewoͤhnlichen Bothen, (wie an Dampfbothen)
so daß sie bloß durch das Gewicht des menschlichen Koͤrpers getrieben werden
koͤnnen, durch abwechselndes Treten mit den Fuͤßen, und so bei allen
Raͤder-Maschinen mag ihre Bewegung fortschreitend seyn oder nicht.
Ein Rad-Schlittschuh.
Fig. 20 die
Zeichnung erklaͤrt ihn hinlaͤnglich. Eine duͤnne Eisenstange
wird außen an jedem Beine angebracht, und unter dem Kniee angeschnallt. An dem
unteren Ende steht ein runder Stift hervor, auf welchem sich Schliefer fuͤr
den Vorfuß bewegen. Um die Mitte der Eisenstange steht ein runder Stift hervor, um
welchen sich das Rad dreht. Dieses Rad ist so angebracht, daß es dem Fuße, (wenn er
horizontal gestellt ist) erlaubt, uͤber dem Boden hinzufahren, jedoch so, daß
die Zehe des Schliefers vorne denselben beruͤhren kann, wenn der
Laͤufer sie niederdruͤkt, um sich selbst abwechselnd mit seinen
Fuͤßen vorwaͤrts zu treiben, wie bei dem Schlittschuhlaufen. Ueber den
oberen Theil des Rades gehoͤrt eine leichte Deke, damit der Laͤufer
nicht von dem, was das Rad aufwirft, beschmuzt wirdDiese Maschine scheint zum Halsbrechen auf ebenem Wege zu dienen, wenn man
nicht ein sehr geuͤbter Gymnastiker ist. A. d. Ueb..