Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 7, Jahrgang 1822, Nr. XXXVIII., S. 252 |
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XXXVIII.
Miszellen.
Miszellen.
Ueber den Baumwolle-Consum in England und Frankreich.
Von Andelle.
Herr Andelle, einer der ersten Waaren- und namentlich
Baumwollen-Maͤkler in Paris, hat neulich einen Etat des Existences en cotons en Laine herausgegeben, aus dem wir folgende
Angaben entheben.
Am 1. Jaͤnner 1821. war der Vorrath an Baumwolle aus den vornehmsten
Plaͤzen folgender:
In Paris
6899
Ballen.
In Rouen
3846
–
In Havre
23307
–
In Nantes
6855
–
In Bordeaux
14443
–
In Marseille
9440
–
In Lyon
5210
–
In Lille
3300
–
––––––
Der Vorrath im Jaͤnner 1821. betrug also
73,300 Ballen.
Derselbe war im Jaͤnner 1820.
88,000 –
–––––––
Also verbraucht ein Ueberschuß von
14,700 –
Die gesammte Einfuhr war aber im Jahr 1820. nach den Douanen-Registern
folgende:
l.s.
c.s.
Fuͤr Rouen
493783 Kil.
809863 Kil.
Fuͤr Havre
1919820 Kil.
8660461 Kil.
Fuͤr Nantes
380148 Kil.
1151381 Kil.
Fuͤr Bordeaux
297448 Kil.
2043644 Kil.
Fuͤr Marseille
50523 Kil.
2461470 Kil.
die uͤbrigen Haͤfen
508278 Kil.
923181 Kil.
–––––––––––
–––––––––––––––
zusammen
3,650,000 Kil. und
16,050,000 Kil.
Die Gesammteinfuhr betrug also 19,700,000 Kil., oder den Ballen zu 112 1/2 K. = 252 engl. Pfund gerechnet
175,112 Ballen.
Dazu obigen Verbrauch gerechnet
14,700 Ballen.
––––––––––––
Betrug der Consum an Baumwolle im J. 1820.
189,812 Ballen.
oder an 21 1/2 Mill. Kilogr.
England verbraucht im Jahr 1820 (nach Hr. Anbelle)
an Georgia B. kz.
158919
Ballen.
an Louisiana
60029
–
an Georgia lg.
20959
–
an Brasilianische
122908
–
an Surate
37944
–
an Bengalische
39474
–
an andere Sorten
25704
–
Der Gesammtverbrauch fuͤr England (oder Großbritannien) betrug also im Jahr
1820. 466900 Ballen, oder an 54 Mill. Kil.; und beide Laͤnder consumirten
656712 Ballen, und zwar England an 5/7 Frankreich 2/7 dieser Masse.
Die Baumwollenpreise finden sich also aufgezeichnet:
Textabbildung Bd. 7, S. 253
In Paris; In Liverpool; Fernambuk; Bahya; Louisiane; Bengale; Georgia; Surate; Maragnan
England fuͤhrte an Garn aus 22 Mill. Pfund oder an 10 Mill. Kil.
Die Ausfuhr an Baumwollentuͤchern schaͤzt Andelle auf 20 Mill. Kil. So
daß England, mit 18 Mill. Einw. eine Masse von 24 Mill. Kil. Baumwolle zu eigenem
Gebrauch verzehrteHier scheint
aber der Abgang bei der Verarbeitung nicht gehoͤrig in Rechnung
gebracht zu seyn. B.; waͤhrend Frankreich (ohne die
bereits nicht ganz unbedeutende Ausfuhr an gedrukten Geweben in Anschlag zu bringen)
mit seinen 28 Mill. Einw. nur an 22 Mill. consumirte.
Da indessen Frankreich im Jahr 1812, ungeachtet seiner ungleich groͤßern
Ausdehnung nur 10 Mill. Kil verbrauchte, England hingegen von 1800 bis 1814
jaͤhrlich im Durchschnitt an 32 Mill. Kil. importirte, so ergibt sich wieder
daß die Baumwollen-Industrie in Frankreich in den lezten Zeiten in einem mehr
als doppelt staͤrkern Verhaͤltnisse zunahm.
Herr Andelle stellt endlich uͤber den Vortheil, den England aus diesem
Industriezweige zieht, folgende Berechnung an:
22 Mill. Pfd. Garn zu 4 Fr. tragen ihm ein
88 Mill. Fr.
44 Mill. Pfd. Zeuge aller Art, oder 8,800,000 Stuͤke, das Stuͤk zu 5 Pfund und zu 33 Fr. angenommen – tragen ferner
290 Mill. Fr.
––––––––––
Die ganze Ausfuhr also
270 Mill. Fr.
Davon abgerechnet:
fuͤr fremde Farbwaaren etc. 26 1/2 Mill. Fr.
fuͤr die Baumwolle à 1 Fr. 66 – –
86 1/2 Mill. Fr.
––––––––––––
Zoͤge England aus seiner Gesammtausfuhr an Baumwollen-Fabrikaten einen Nuzen von
283 1/2 Mill. Fr.
Beweis fuͤr die Zwekmaͤßigkeit des Verfahrens zur Erziehung der Champignons. Von Hrn. Wales.
Ein Gartenmeister von eben so vieler Kenntniß als Erfahrung, der einem der
schoͤnsten und groͤßten Gaͤrten in Baiern mit Ehren vorsteht,
schrieb unter dem 23. Jan. d. J. an den Uebersezer des obigen Artikels:
„Ich bin E. W. fuͤr die mir gefaͤlligst mitgetheilte Methode
Champignons zu ziehen Dank schuldig, und kann Ihnen nicht genug danken. Ich habe
buchstaͤblich alles so befolgt, wie es im polytechnischen Journale vorgeschrieben wird, und ernte nun schon seit
4 Wochen in einem
Kasten von 14 Fuß Laͤnge und 3 1/2 Fuß Breite jede Woche 150 bis 200
Stuͤke der besten und schoͤnsten Champignons. Man findet sie
allgemein wohlschmekender als diejenigen, die man auf die gewoͤhnliche
Weise erzieht.“
Wir glauben diese Bestaͤtigung der Zwekmaͤßigkeit des Verfahrens des
Hrn. Wilh. Wales bei der
Anzucht der Champignons sowohl dem Hrn. Wales, als unserem Publikum schuldig zu seyn, indem es immer eben so
angenehm als lehrreich ist, eine neue Methode durch neue Erfahrungen
bestaͤtiget zu sehenDer
Herausgeber wird aͤhnliche Bestaͤtigungen eben so gern, wie
Berichtungen, aufnehmen und dem Publikum mittheilen. D.. (Im
polyt. Journal 2ter Jahrg. 5 Bd. 1 St. S.
102.)
Anleitung Quellen aufzuspuͤren.
Herr Garnier, Ingenieur beim
koͤnigl. Berg-Corps zu Arras, erhielt den Preis von 3000 Franken
uͤber die beste Anleitung, Quellen aufzuspuͤren und Brunnen zu graben,
welchen die Société de l'Encouragement
fuͤr das Jahr 1821. ausgeschrieben hatte. Der Minister des Inneren
laͤßt dieses Werk auf Kosten des Staates druken, und es wird bald erscheinen.
Der Hr. Verfasser scheint unseres Werner Theorie der
Gaͤnge gut zu kennnen, denn er waͤhlte sich eine Stelle aus derselben
zum Motto.
Musikalische Blechinstrumente.
Aus einem fuͤr den musikalischen Instrumentenmacher, Hrn. Labbaye zu Paris, rue de Chartres, Nr. 14. sehr schmeichelhaften Berichte,
welchen Hr. Francour im Namen
des Ausschusses der mechanischen Kuͤnste im Bulletin de la Société d'Encouragement pour
l'Industrie nationale. 1821. S. 145. erstattete, ersehen wir, daß es Hrn.
Labbaye endlich gelungen
ist die verschiedenen gebogenen Instrumente zur sogenannten Blechmusik ohne die
gewoͤhnliche Bleyfuͤllung zu kruͤmmen und zu biegen, und der
inneren Flaͤche derselben die moͤglich groͤßte Glaͤtte
und Reinheit zu geben, wodurch die Toͤne eben so sehr an Leichtigkeit als an
Ruͤnde gewinnen. Er haͤlt jedoch sein Verfahren bisher noch
geheim.
Ehrenbezeugung.
Seine Majestaͤt der Koͤnig von Preußen haben geruht, dem Herausgeber
des polytechnischen Journal mittelst eines huldvollen Handschreibens vom 28.
Jaͤnner eine goldene Medaille zuzusenden, und ihm zu eroͤffnen, daß
das Staatsministerium des Handels und der Gewerbe beauftragt sey, genanntes Journal
zu pruͤfen, um uͤber die Empfehlung desselben an die technischen
Behoͤrden das Weitere zu verfuͤgen.
Seine Majestaͤt der Koͤnig von Wuͤrtemberg haben in
Ruͤksicht der Nuͤzlichkeit, welche das polytechnische Journal
fuͤr den deutsches Kunst- und Gewerbfleiß hat, geruht, dasselbe durch
das Departement des Innern den Behoͤrden empfehlen zu lassen.