Titel: | Erklärung des dem Joh. Hague, Maschinisten in Great-Pearl-street, Spitalfields, County of Middlesex, ertheilten Patentes auf eine Verbesserung in Bereitung der Materialien zur Verfertigung von Töpferwaaren, Dach- und Mauerziegeln. Dd. 2. Juni 1820. |
Fundstelle: | Band 6, Jahrgang 1821, Nr. XXXVII., S. 233 |
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XXXVII.
Erklärung des dem Joh. Hague, Maschinisten in Great-Pearl-street, Spitalfields, County of Middlesex, ertheilten Patentes auf eine Verbesserung in Bereitung der Materialien zur Verfertigung von Töpferwaaren,
Dach- und Mauerziegeln. Dd. 2. Juni 1820.
Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. N. CCXXXIII. Oktober 1821. S. 263.
Mit Abbildungen auf Tab. IV.
Hague's Bereitung der Materialien zur Verfertigung von Töpferwaaren.
Ich erklaͤre, daß meine Erfindung in Folgendem und in
den angehaͤngten Zeichnungen treulich beschrieben und erklaͤrt ist:
meine Bereitung der Materialien besteht naͤmlich in Entfernung der Steine,
Wurzeln und anderer fremdartigen Theile oder Dinge, welche darin vorkommen
koͤnnen. Diese bewirke ich dadurch, daß ich die Materialien durch
Loͤcher oder Oeffnungen durchpresse, deren Groͤße so berechnet ist,
daß sie wohl selbst durch dieselben durchzugehen vermoͤgen, alles Fremdartige
aber, Steine, Wurzeln etc. hinter denselben zuruͤkbleiben muß.
A, A, A, A Fig. 20.
(Tab. IV.) in anliegender Zeichnung stellt eine Seite des Kastens der vierseitigen
Maschine, und die Einschnitte dar, durch welche die Materialien durchgepreßt werden.
B ist die Grundplatte; C
ein Staͤmpel; D eine an demselben angebrachte
Zahnschiene; E ein Triebrad, welches in die Zahnschiene
eingreift; F, die Achse, an welcher das Triebrad
befestigt, ist; G ein Wellbaum, welcher von einer
Dampfmaschine, einem Pferde, oder von irgend einer anderen Kraft getrieben wird. HH sind die beiden Theile des Faͤngers (clutch-box), wovon
der eine an der Achse F, befestigt ist, der andere an
dem Ende des Wellbaumes G hin und her geht. I und J sind Arme eines
Winkelhebels, um die beiden Theile des Faͤngers H,
H, aneinander zu bringen, oder von einander zu entfernen. KKK ist ein Gestell fuͤr die Achse F und die
Spindel einer Walze, welche gegen den Ruͤken der Zahnschiene D wirkt. L ist ein Gestell
fuͤr den Winkelhebel IJ. Die Arbeit
geschieht auf folgende Weise: Eine hinreichende Menge von Materialien, welche Dinge
enthalten, die daraus ausgeschieden werden sollen, wird in den Kasten A, A, A, A gebracht. Hierauf wird der Wellbaum G durch irgend eine hinreichende Kraft in Bewegung
gesezt, die beiden Theile des Faͤngers H, H
werden vereint, und so die Zahnschiene D. mit dem daran
angebrachten Staͤmpel C, mittelst des Triebrades
E nieder getrieben. Auf diese Weise muß der
Staͤmpel C auf die in dem Kasten enthaltenen
Materialien druͤken, und dadurch muͤssen die davon geschiedenen
Materialien durch die Loͤcher oder Einschnitte durchgepreßt werden, und die
Steine, Wurzeln, und andere in denselben enthaltene fremdartige Theile bleiben in
dem Kasten zuruͤk. Die Thuͤre M wird so
oft, als noͤthig ist, geoͤffnet, und die Steine, Wurzeln, und andere
fremdartigen Theile, welche davon abgeschieden wurden, werden herausgenommen. An dem
Ruͤken der Zahnschiene D ist ein starker Stift so
befestigt, daß, wenn der Staͤmpel C nahe an den
Boden des Kastens kommt, derselbe auf dem Winkelhebel IJ aufliegt, und das durch die beiden Theile des Faͤngers in dem
Augenblike, wo der Staͤmpel am tiefsten hinabgestiegen ist, vollkommen
auseinander bringt. Durch eine ruͤkgaͤngige Bewegung, oder auf irgend
eine andere geeignete Art, wird Staͤmpel und Zahnschiene aus dem Kasten
wieder heraufgebracht, der Kasten neuerdings gefuͤllt, die beiden Theile des
Faͤngers werden durch einen Zug an einer, bei I an dem Ende des
Winkelhebels IJ angebrachten, Leine, die daselbst
uͤber eine Rolle laͤuft, wieder vereinigt, und die Operation wird
wieder, wie oben, angefangen und fortgesezt. Der Grund des Staͤmpels C bildet eine umgekehrte Pyramide, wodurch er mehr Kraft
gewinnt, seitwaͤrts auf die in dem Kasten enthaltene Materie zu wirken, als
bei horizontaler Gestaltung seiner Flaͤche nicht der Fall seyn wuͤrde.
An den Seiten dieses Staͤmpels C befinden sich
zwei Metallfedern NN, welche an die inneren Seiten
des Kastens druͤken, und nichts zwischen diesen und dem Staͤmpel
durchglitschen lassen.
Fig. 21.
zeigt eine Seite dieser Maschine mit den Loͤchern, durch welche diese
Materialien durchgedruͤkt werden. Sie ist, hinsichtlich der Achsen, der
Zahnschiene und anderer Theile unter einem rechten Winkel mit der in Fig. 20. dargestellten
Seite verbunden. A, A, A, A ist eine Seite des Kastens;
B die Grundplatte; C die
Zahnschiene; D das Triebrad, welches in dieselbe
eingreift; E die Achse desselben; F ein Reibungsrad, an welchem der Ruͤken der Zahnschiene
laͤuft; G die Spindel desselben; HH das Gestell, welches die Achse des Triebrades
D, und die Spindel des Reibungsrades F traͤgt. J die
Thuͤre zur Ausnahme der Steine, Wurzeln, und anderer fremdartiger
Koͤrper, welche von den Materialien abgesondert wurden.
Fig. 22.
zeigt den Kasten im Querdurchschnitte. Wenn man Mauerziegel und Dachziegel fertigt,
so koͤnnen die Oeffnungen im Grunde des Kastens die Weite der zu
verfertigenden Ziegel haben, und diese koͤnnen, so wie sie aus den Oeffnungen
herausgepreßt kommen, mittelst eines Drahtes (in gehoͤriger Laͤnge)
abgeschnitten werdenDiese Maccaroni-Maschine im Großen ist allerdings hoͤchst
sinnreich, und einiger Modifikationen faͤhig; nur wuͤnschten
wir, daß der Hr. Verfasser uns seine Erfahrungen uͤber die Consistenz des
Thones, welcher durchgepreßt werden soll, mitgetheilt haͤtte. Anm. d.
Uebers..