Titel: Ueber die Anwendung des chromsauren Blei zum Färben. Von M. Berthier.
Fundstelle: Band 5, Jahrgang 1821, Nr. XL., S. 217
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XL. Ueber die Anwendung des chromsauren Blei zum Färben. Von M. Berthier. Aus den Annales des Mines VI. 137. in den Annales de Chimie et de Physique Tome XVI. April 1821. Seite 442. Berthier über chromsaures Blei zum Färben. Wir haben in dem 15ten Band dieses Journals S. 76. (in unserm Journale Bd. 3. S. 354.) die Anwendung der Farbenmischung von chromsaurem Blei auf die Tuͤcher durch Herrn Lassaigne bekannt gemacht. Da diese Anwendung fuͤr die Kunst der Faͤrberei sehr nuͤzlich werden kann, so wollen wir hier neue Beobachtungen uͤber den naͤmlichen Gegenstand von Herrn Berthier hinzufuͤgen. Er sagt: »das chromsaure Blei laͤßt sich wirklich sehr gut auf die Stoffe anwenden, ich habe mehrere male die Erfahrung davon gemacht. Hier ist was ich bemerkt habe:« »Mit dem basischen essigsauren Blei99) (sous-acétate de plomb) und dem neutralen chromsauren Kali erlangt man nur eine wenig angenehme Orangefarbe; wenn man aber die so gefaͤrbten Tuͤcher in Essigsaͤure taucht, so bekommen sie beinahe gleich eine sehr schoͤne und sehr glaͤnzende zitronengelbe Farbe. Wenn man neutrales essigsaures Blei (Bleizuker, acétate neutre de plomb) statt des basischen essigsauern Bleis nimmt, so bekommt man unmittelbar mit dem chromsauren Kali eine schoͤne goldgelbe Farbe, die Essigsaͤure kann aber dieser Farbe nicht die Citronen-Schattirung geben, welche das basische essigsaure Blei gibt. Diese Farben sind mit kalter Seife unveraͤnderlich; bei der Hize des Aufkochens werden sie ein wenig schwaͤcher ohne die Nuͤanzen zu veraͤndern, und der Essig gibt ihnen ihren ganzen Glanz wieder. Das Ammoniak macht sie in ein mehr oder weniger roͤthliches Orange uͤbergehen; die Essigsaͤure fuͤhrt sie hernach wieder zu ihrer urspruͤnglichen Farbe zuruͤk100) »Die durch chromsaures Blei gefaͤrbte Tuͤcher werden durch Narren und durch die Salzsaͤure unmittelbar und vollkommen entfaͤrbt, sogar kalt101)