Titel: | Maschine zur Reinigung der Leinen- und Baumwollengewebe. |
Autor: | Dr. phil. Johann Gottfried Dingler [GND] |
Fundstelle: | Band 3, Jahrgang 1820, Nr. II., S. 4 |
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II.
Maschine zur Reinigung der Leinen- und Baumwollengewebe.
Vom Herausgeber.
Mit Abbildungen auf Tab. XVII.
Maschine zur Reinigung der Leinen- und Baumwollengewebe.
Erklaͤrung der Zeichnung.
Die hier zu beschreibende sehr einfache, wenigkostspielige Reinigungsmaschine hat
sich bereits, bei Ermangelung von Walken und Bretschmaschinen so erprobt, daß wir
durch eine anschauliche Mittheilung derselben bei vielen unserer Leser uns Dank zu
erwerben hoffen.
Fig. 7. ist
der Grundriß, Fig.
8. die Ansicht und Fig. 9. der Durchschnitt
der Maschine.
Die Maschine besteht, wie die Zeichnung zeigt, aus zwei hoͤlzernen Cylindern,
wovon der untere a glatt ist, und mit seinen Zapfen in
zwei aufrechtstehenden Docken b und c liegt. – Diese zwei Docken sind mit nach oben
aufgeschlizten Oeffnungen versehen, um den andern Cylinder d, welcher der Laͤnge nach gerieffelt (kanellirt) ist, und
unmittelbar auf den ersten zu liegen kommt, einlegen zu koͤnnen.
Man bringt diese Maschine an einem fliessenden Kanal an, laͤßt die zu
reinigenden Gewebe, naͤmlich Leinwand, weiße so wie bedruckte
Baumwollen-Gewebe etc. durch die Cylinder gehen, und heftet beide Enden
zusammen.
Die Maschine muß so gestellt werden, daß die zu reinigenden Gewebe ins Wasser
tauchen. Vermittelst der Kurbel dreht man den glatten Cylinder a um, wobei das Stuͤck ohne Ende immer durch die
Cylinder geht. Die Rippen des obern Cylinders bewirken dann waͤhrend der
Umdrehung, Reiben und Springen desselben, da er in den Zapfenoͤffnungen sehr
willig geht. Dadurch wird das zu reinigende Gewebe jeden Augenblick sehr
gleichmaͤssig geschlagen. Diese Arbeit sezt man so lange fort, bis das Wasser
hell ablauft, und nun das Gewebe vollkommen rein erscheint. Man kann mit dieser
Maschine mehrere Stuͤcke zugleich reinigen, wenn man die Cylinder hinreichend
lang macht.
Damit sich die Stuͤcke waͤhrend der Arbeit nicht in einander
verwickeln, so ist unter den Cylindern ein Querstuͤck e angebracht, welches mit hervorstehenden Naͤgeln f versehen ist, deren Abstand von einander sich nach der
Breite der zu reinigenden Stuͤcke richtet. Im Wasser ist ebenfalls eine
Vorrichtung von Brettern zu machen, welche vertikal liegen, und mit den
erwaͤhnten Naͤgeln eine senkrechte Linie bilden muͤssen.
Hiedurch verhindert man gaͤnzlich, daß die Zeuge, welche sich zwischen diesen
Brettern und Naͤgeln durchziehen, waͤhrend der Arbeit sich
verschlingen koͤnnen.
Die unter dem Querstuͤck angebrachten eisernen Buͤgel g dienen blos der Maschine zur Festigkeit, und
koͤnnen nach Beduͤrfniß veraͤndert oder weggelassen werden.