Titel: | Beschreibung eines Instrumentes zum Sammeln der Obst-Früchte, |
Fundstelle: | Band 2, Jahrgang 1820, Nr. V., S. 48 |
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V.
Beschreibung eines Instrumentes zum Sammeln der Obst-Früchte,
von Thomas Lane Chapelstraße, in Stockwell.Aus den Transactions of the Society for the Encouragement of Arts Manufactures,
and Commerce for 1819. Uebesezt aus dem Philosophical
Magazine and Journal, by Alexander Tilloch Nro. CCLXIII. March
1820. Fuͤr diese Erfindung wurde Hr. Lane die Summe von zehn
Guineen zuerkannt, und ein Exemplar dieses Instrumentes in das Repositorium der
Sozietaͤt hinterlegt.
Beschreibung eines Instrumentes zum Frucht-Sammeln.
Herr Lane schrieb am 3. November 1818 an die Gesellschaft
folgendes. „Ich wuͤnsche der Gesellschaft fuͤr Ermunterung
der Kuͤnste, Manufakturen und des Handels eine Maschine vorlegen zu
duͤrfen, welche darauf berechnet ist, die Fruͤchte sowohl von
Spalierbaͤumen, als von frei stehenden Baͤumen, vorzuͤglich
von leztern, abnehmen zu koͤnnen. Es giebt wenige hochstaͤmmige
Baͤume, besonders Aepfel- und Biernbaͤume, von denen man
alle Fruͤchte mit der Hand abnehmen koͤnnte, wenn man auch die
Leiter dazu gebraucht, es werden dann viele Tragzweige unvermeidlich
beschaͤdiget oder gar abgebrochen. Und doch ist die vollkommenste Frucht
immer diejenige, welche an den Enden der hoͤchsten Aeste wachset, weil
sie sich da der wohlthaͤtigen Einwirkung der Sonne und Luft ganz zu
erfreuen hat. Aber gerade diese Fruͤchte sind es, welche man bei der
gewoͤhnlichen Art, die Fruͤchte abzunehmen, mit aller Anstrengung
nicht erreichen kann. Man sucht daher viele der vorzuͤglichsten
Baum-Erzeugnisse durch Schuͤtteln oder Schlagen zu erlangen, aber
dadurch wird die Frucht selbst beschaͤdiget, daß man sie weder zu
Markte bringen, noch aufbewahren kann. Das von mir hiemit vorgelegte Instrument
soll die Fruͤchte abzunehmen dienen ohne sie oder die Aeste im mindesten
zu verlezen. Dieses Instrument hat meiner Berechnung entsprochen, und das
beiliegende Zeugniß des Hrn. Philipps des Juͤngern
bestaͤttiget das Resultat meiner eigenen Erfahrung.
Das von Hr. Philipps d. j. in Portsmouth-Road unterm 19. Nov, 1818
ausgestellte Zeugniß ist folgenden Inhalts:
„Hr. Lane hat beim Eintritte des vorigen Herbstes einen seiner
Fruͤchte-Sammler auf meiner Besizung gelassen; ich habe dieses
Instrument seither gebraucht, und finde es zum Abnehmen von Aepfeln, Biernen
etc. ganz geschickt. Auch andere Personen, die es bei mir sahen, bezeugten ihren
Beifall.”
Erklaͤrung dieses Frucht-Sammlers.
Tab. XI. Fig.
17. 18. 19. 20. 21 sind die Abbildungen desselben.
a) Eine Stange von einer
Weißtanne oder andern leichten unbeugsamen Holze, zehn oder eilf
Fuß lang.
b) eine Zange, deren langer Arm in
einen Hacken auslaͤuft, der kurze Arm aber an seinem Ende eine kleine
Oeffnung hat.
c) ein Eisendraht im Durchmesser von
1/8 Zoll, der in einer laͤnglichten Hoͤhlung in der Stange
befestiget ist, wie an der Theilung Fig. 20 zu ersehen,
und mit dem einen Ende an dem Hebel b, mit dem
andern an dem Hebel d haftet.
d) eine Zange, deren langer Arm sich
in einen Ring Fig. 19 endiget, uͤber welchen ein Stuͤck Leder Fig. 17
laͤuft.
e) ein Ring, an der Stange mittelst
eines Steckers befestiget, und gerade dem Hebel d
gegenuͤber angebracht.
Das gewoͤhnliche Aussehen der Verrichtung stellt sich durch die schattigten
Theile der Fig.
17 und 18 dar. Wann man nun diesen Apparat wirklich anwendet, so muß die
untere Seite der Stange mit der linken Hand ergriffen werden, waͤhrend die
rechte Hand in den Hacken b gebracht wird.
Ist das Ende der Stange in der Naͤhe der Frucht, dann erhebt man die rechte
Hand, um den Hacken in die Stellung zu bringen, welche die punktirte Linie andeutet,
das kurze Ende des Hebels wird sodann gleichzeitig den Drath c vorwaͤrts druͤcken. Dieser Druck des Drahtes sezt den
Hebel d in die durch die punktirte Linie angezeigte
Lage; der Zwischenraum zwischen den zwei Ringen wird nun so weit, daß ein
Apfel oder eine Bierne der groͤßten Art leicht Plaz hat. Ruͤckt
man jezt den Hacken wieder naͤher an die Stange, so faßt das Ende des
Ringes mit dem Griffe d die Frucht sanft, aber fest, und
ein kleiner Zug ist hinlaͤnglich die Frucht vom Zweige
abzuloͤßen.